Therapiemöglichkeiten mit Laser
Unser Zentrum für Lasermedizin in der Evangelischen Elisabeth Klinik bietet ein breites Behandlungsspektrum. Es reicht von Gefäßtumoren und Gefäßfehlbildungen über Urogenital- und proktologische Erkrankungen bis hin zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Aber auch seltene Erkrankungen, wie Neurofibromatose 1, Morbus Osler oder Tuberöse Sklerose, können wir mit Verfahren der Laserchirurgie behandeln.
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Zentrum für Lasermedizin
Zu unserem Zentrum für Lasermedizin gehören die Laserambulanz sowie OP und die stationäre Betreuung von Patient*innen nach OP. Unser multidisziplinäres, in Lasermedizin erfahrenes Team bietet eine hochqualitative Diagnostik und Behandlung mit modernster Technik. Dazu zählen verschiedene Laser und Laserverfahren inklusive interstitieller Techniken (ITT).
Einer unserer Schwerpunkte ist das Verfahren der fotodynamischen Therapie (PDT). Dabei wird Licht mit einer lichtaktivierbaren Substanz kombiniert und zur Behandlung von bestimmten Hautveränderungen eingesetzt.
Die Möglichkeiten für einen Lasereinsatz sind breit gefächert und betreffen nahezu alle Teilbereiche der Medizin. Deshalb führen wir alle Behandlungen in enger Absprache mit den verschiedenen Fachdisziplinen durch. Genauso wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit den Abteilungen der Evangelischen Elisabeth Klinik sowie anderen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzt*innen.
Kooperationen
Darüber hinaus arbeitet das Zentrum für Lasermedizin intensiv mit verschiedenen Fachgesellschaften und Selbsthilfegruppen zusammen. Dazu zählen unter anderem die Neurofibromatose-Gesellschaft, die Tuberöse Sklerose-Gesellschaft, Cicatrix, die Osler-Gesellschaft, der Bundesverband Angeborene Gefäßfehlbildungen sowie auf internationaler Ebene die ISSVA. Dieses Netzwerk ist ein starker Beweis für die Qualität unserer Versorgung, wovon vor allem unsere Patient*innen profitieren.
Unsere Leistungen
Angeborene Gefäßerkrankungen:
- Blutschwämme
- Feuermale
- Gefäßfehlbildungen (arteriell, venös, lymphatisch/Lymphangiom)
- Morbus Osler (HHT) -verlinken auf Berliner Morbus Osler Zentrum | Ev. Elisabeth Klinik (johannesstift-diakonie.de)
- Krebs-Vorstufen (Dysplasien) der Haut und Anogenitalregion verlinken auf Condylome-Dysplasien-Analkarzinome | Ev. Elisabeth Klinik (johannesstift-diakonie.de)
- Basaliome (PDT)
- Morbus Osler / chronisches Nasenbluten
- TM des Nasenrachenraumes
- Stimmbandpolypen
- Kehlkopfpapillomatose
- orale HPV-assoziierte Veränderungen
- Rhinophym
- Nasenmuschelhyperplasie
- Neurofibromatose v. Recklinghausen
- Tuberöse Sklerose (Angiofibrome und Koenen Tumore)
Informationen zur Behandlung
Bitte beachten Sie, dass verschiedene Medikamente (z.B. Antibiotika, Beruhigungsmittel, Herzmedikamente), insbesondere auch Phytotherapeutika (z.B. Johanniskraut, Ringelblumen), eine erhöhte Lichtempfindlichkeit verursachen können. Dies kann ungewöhnlich starke Reaktionen bei einer Laserbehandlung hervorrufen. Informieren Sie uns daher im Vorgespräch bitte, welche Medikamente Sie einnehmen.
Bei oberflächlichen Behandlungen an der Haut ist in der Regel eine Behandlung der Haut bei UV-Licht-gebräunter Haut nicht zu empfehlen, da dann ein erhöhtes Risiko von Pigmentstörungen besteht.
Bitte kommen Sie immer ungeschminkt zur Laserbehandlung. Eine fettende Pflege der betreffenden Haut ist jedoch sinnvoll.
Bei einer Laserbehandlung der Hautoberfläche oder durch die Haut hindurch ist das behandelte Körperareal für einen Zeitraum von ca. 14 Tagen vor mechanischer Irritation zu schützen. Eine direkte Sonnenbestrahlung des Behandlungsareals sollte bis zum vollständigen Abblassen nach Behandlung unterbleiben. Eine fettende Pflege macht die Haut weniger empfindlich und sollte mehrmals täglich erfolgen. Duschen und Haare waschen sind jederzeit möglich, jedoch sollte ein Aufweichen der Haut vermieden werden. Deshalb sind auch Schwimmen und längeres Baden über einen Zeitraum von 2-3 Wochen nach Behandlung zu unterlassen. Die behandelten Areale sollten nach dem Waschen vorsichtig mit einem Handtuch trocken getupft ggf. trockengefönt werden. Sollten wider Erwarten nach einigen Tagen Beschwerden, Fieber o. ä. auftreten, melden Sie sich bitte umgehend wieder bei uns.
Laserbehandlungen
Vaskuläre Malformationen sind gutartige Gefäßfehlbildungen, die bei Geburt bereits angelegt sind, aber nicht immer in voller Ausbildung auffallen. Häufig werden sie erst später aufgrund zunehmender Gefäßerweiterungen erkennbar. Je nachdem, welches Gefäßsystem betroffen ist, handelt es sich um venöse, arterielle, kapilläre oder lymphatische Malformationen oder eine Kombination aus mehreren. Diesen liegt häufig eine somatische Mutation zu Grunde, die zu einer Fehlbildung der Gefäße in dieser Lokalisation führt.
Eine spontane Rückbildung tritt daher nicht ein.
Im Verlauf kommt es zu einer Zunahme der Gefäße und einer Gefäßerweiterung verbunden mit einer Volumenvermehrung, die auch Schmerzen verursachen kann. Je nach Beteiligung der Gefäße tritt eine rotbläuliche Hautverfärbung auf.
Bei einer lymphatischen Beteiligung kann es zum Auftreten von Bläschen an der Haut kommen, die sehr leicht einbluten und sich entzünden können.
Eine Behandlung ist sinnvoll bei Auftreten von Beschwerden und um eine weitere Zunahme zu verhindern. Sie verkleinert üblicherweise den Befund und reduziert so die Symptome.
Die zugrunde liegende Gefäßfehlbildung wird trotzdem bestehen bleiben, eine spätere erneute Größenzunahme ist möglich, sodass Folgebehandlungen wahrscheinlich sind.
Die Art der Laserbehandlung von vaskulären Malformationen richtet sich nach den vorliegenden Befunden. Es kann sowohl ein Lasern durch die Haut erfolgen, wobei die Oberfläche mit verschiedenen Kühltechniken geschützt wird, aber auch von innen über eine Punktion. Handelt es sich um eine lymphatische Fehlbildung mit Bläschenbildung an der Haut oder Schleimhaut, können diese abgetragen werden. Da die Laserbehandlung schmerzhaft ist, wird der Eingriff in den meisten Fällen in Vollnarkose durchgeführt. Da auch eine Laserbehandlung nicht ohne Risiko (z.B. Entzündung) ist, ist eine stationäre Aufnahme für etwa 2 Tage erforderlich.
Nach der Laserbehandlung kommt es meist zu einer deutlichen Schwellung des behandelten Areals, welche im Verlauf der folgenden Tage wieder abnimmt. Schmerzen können nach der Operation auftreten, sind aber nicht die Regel. Oberflächliche Blasenbildungen oder die Bildung einer Kruste an der Haut sind vorübergehend möglich. Eine Abheilung mit einer Narbe oder Pigmentveränderung ist ebenso möglich. In den meisten Fällen bleibt die Hautoberfläche intakt, dennoch kann es auch einmal zu einer Infektion kommen. Es handelt sich hierbei um eine Aktivierung körpereigener Hautkeime. Falls die Laserbehandlung von innen mittels einer Laserfaser durchgeführt wird, besteht eine erhöhte Gefahr der Nerven- und Gefäßverletzung, daher ist diese Form der Behandlung nicht in jeder Lokalisation indiziert.
Restbefunde bleiben nach der Behandlung in den meisten Fällen zurück, eine erneute Größenzunahme nach der Behandlung ist aufgrund der Natur der Gefäßveränderung möglich.
Alternativ zur Laserbehandlung gibt es die Möglichkeit einer
- Embolisation oder Sklerosierung, um zu- oder abführende Gefäße oder größere Gefäßräume zu verschließen (wird von einer interventionellen Radiologie durchgeführt) oder
- operativen Therapie: die bei lokal abgegrenzten Befunden eine Möglichkeit darstellt.
- für einige Formen und Lokalisationen bestehen im Einzelfall medikamentöse Therapien, die in speziellen Kliniken betreut werden.
Der Naevus flammeus (Feuermal) gehört zu den angeborenen Gefäßfehlbildungen. Selten kann der Naevus flammeus auch mit anderen Formen von Fehlbildungen im Rahmen eines Krankheitsbildes (Syndroms) kombiniert sein. Dazu gehören u.a. das Sturge-Weber-Syndrom und das Klippel-Trenaunay-Syndrom.
Beim Naevus flammeus handelt es sich um eine Gefäßfehlbildung der kleinen Gefäße der Haut, die meist genetisch durch eine im Gewebe vorhandene (somatische) Mutation bedingt ist. Damit ist das Feuermal nie vollständig ausheilbar, da dieser Gendefekt nicht veränderbar ist, jedoch ist es auch in der Regel nicht vererbbar. Durch die genetische Besonderheit kommt es im Gewebe zu einer Weitstellung des oberflächlichen Haut- und Gefäßnetzes mit mangelnder Regulation.
Der Naevus flammeus erscheint bei der Geburt als helle oder auch dunkelrote flächige Färbung der Haut. Mit zunehmendem Alter vergrößert sich das Feuermal im Verhältnis zum Wachstum und nimmt an Farbintensität und eventuell Gewebedicke (Weichteilhyperplasie/Angiodysplasie) zu, besonders wenn die Lippenregion betroffen ist. Gelegentlich bilden sich einzelne dunkelblaue Gefäßknötchen (tuberöse Transformationen) aus.
Es ist sinnvoll, besonders bei Feuermalen im Gesicht, frühzeitig, d.h. ab dem ca. 3.-6. Lebensmonat, mit der Laserbehandlung zu beginnen, um Folgeerscheinungen zu verhindern, die Befundzunahme zu bremsen und ggf. eine Stigmatisierung der Kinder zu vermeiden.
Die Behandlung erfolgt mit dem blitzlampengepumpten Farbstofflaser (FDL/ engl.: PDL), ggf. in Kombination mit anderen Lasertypen.
Unmittelbar nach der Farbstofflaserbehandlung kommt es zur Ausbildung einer dunkelroten bis grau-violetten Hautverfärbung (Purpura) und gelegentlich etwas Schwellung, die sich in der Regel innerhalb von ca. 10 bis 14 Tagen nach der Operation zurückbildet.
Oberflächliche Blasenbildungen oder die Bildung einer Kruste sind vorübergehend möglich. Diese müssen belassen werden, um ein Infektion und Narbenbildung zu vermeiden.
An gelaserten Stellen kommt es zu einem Haarverlust oder vermindertem Haarwuchs, Behandlungen in an sich behaarten Arealen müssen daher wohlüberlegt sein.
Sie bzw. Ihr Kind müssen während der Behandlung ruhig liegen. Da die Behandlung leicht schmerzhaft ist, wird der Eingriff bei Kindern in den meisten Fällen in Vollnarkose durchgeführt. Bei Erwachsenen kann die Behandlung oft auch ambulant ohne erfolgen. Nach der Behandlung bestehen meist keine relevanten Schmerzen.
Als sinnvolle Alternative zur Laserbehandlung bietet sich bei Feuermalen nur das Überschminken (Camouflage) regelhaft an.
Andere sinnvolle, verlässliche, zugelassenen Methoden gibt es derzeit nicht.
Die Behandlung führt zu einer Aufhellung des Befundes, die zugrunde liegende Gefäßfehlbildung bleibt aber bestehen. Es sind mehrfache Behandlungen notwendig, um den gewünschten Erfolg der relevanten Aufhellung zu erzielen, dennoch können die Befunde über die Jahre wieder nachdunkeln.
Bei der Neurofibromatose Typ1 können die Ausprägung und die im Vordergrund stehenden Probleme ganz unterschiedlich sein.
Es können sich gutartige Tumore an der gesamten Hautoberfläche ausbilden. Diese können unterschiedlich groß sein und in der Anzahl sehr variieren. Für die vielzähligen Neurofibrome der Haut und der Unterhaut biete der CO2-Laser eine sehr gute Behandlungsmethode.
Wie andere Methoden auch, können wir mit einer Laserbehandlung die NF1 als solche nicht heilen. Wir können aber in einer Operation Hunderte von Neurofibromen der Haut und des Unterhautfettgewebes entfernen. Eine Garantie, dass nach einer Behandlung nicht wieder neue Fibrome an den gleichen oder an anderen Stellen auftreten, gibt es leider nicht. Laser bedeutet, dass Licht einer bestimmten physikalischen Wellenlänge angewandt wird, um einen selektiven Effekt am Gewebe zu erreichen. Der CO2-Laser reagiert dabei mit Wasser in den Körperzellen und hat damit gewebeschneidende und -verdampfende Eigenschaften.
Die meisten Fibrome werden mit dem Laser verdampft, das heißt, es bleibt kein Restgewebe für eine feingewebliche Untersuchung übrig. Beim Verdacht auf eine bösartige Veränderung wird daher eine Gewebeprobe entnommen oder der betreffende Befund vollständig entfernt, manchmal auch als eigenständiger Eingriff bevor die eigentliche Laserbehandlung vieler Neurofibrome realisiert werden kann.
Das Neurofibromgewebe und die Haut bzw. das Fettgewebe reagieren in unterschiedlicher Weise auf das Laserlicht. Dies bietet den Vorteil, dass man in der Behandlung sehr genau sehen kann, ob das Neurofibromgewebe eines Befundes entfernt wurde, was das Risiko für Rezidive senkt.
Das Vorgehen ist immer individuell, es macht manchmal auch keinen Sinn, mit Sicherheit das letzte Restchen eines Neurofibroms zur entfernen, wenn man dafür in Kauf nehmen muss, dass z.B. ggf. ein funktionell bedeutender Nerv in der Haut mitgeschädigt wird. Aber Ziel ist es natürlich, möglichst viele Neurofibrome möglichst vollständig zu entfernen mit einem hinterher zu erwartenden guten Narbenbild. Der CO2-Laser macht, wie jeder andere Schnitt an der Haut auch, anschließend die Wundheilung in Form einer Narbe. Auch daher ist es nicht immer und nicht für jede*n sinnvoll jeden einzelnen Befund zu entfernen. Uns ist daher das ausführliche Gespräch im Vorfeld wichtig, damit wir wissen, was Ihnen wichtig ist und was Ihre Erwartungen und Bedürfnisse sind.
Viele Patient*innen empfinden die resultierenden Narben weniger störend und weniger auffällig, im besten Fall sind sie z.B. im Gesicht auch besser überschminkbar, als die Neurofibrome.
Zur OP-Vorbereitung gehört auch, dass auf Grund der Vielzahl der Wunden, ein Plan besteht, wer ggf. dann nach der Entlassung zu Hause helfen kann, diese zu versorgen. Erforderlich ist ein bestehender Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), die letzte Impfung sollte nicht länger als 10 Jahre zurückliegen.
Für uns ist es von Hilfe, wenn wir im Vorfeld mehr über Sie und Ihre Krankheit erfahren, wenn Sie Unterlagen über vorangegangene Krankenhausaufenthalte, Operationen oder Behandlungen anderer Erkrankungen mitbringen oder zusenden.
Die Laserbehandlung ist schmerzhaft und muss daher in den meisten Fällen in Vollnarkose durchgeführt werden. Auf Grund der Vielzahl der Befunde, ist die Summe der Wundflächen groß.
Wir operieren daher in einer OP-Sitzung entweder die Körpervorderseite oder -rückseite einer Extremität, bei nicht so starker Ausprägung auch eine zweite Extremität, jedoch nie zwei Arme oder zwei Beine gleichzeitig. Denn es ist uns wichtig, dass Sie für Ihre Genesung schnell wieder mobil sind und die Wunden nach der Entlassung aus dem stationären Aufenthalt gut versorgen können.
Üblicherweise findet eine Überwachung des initialen Verlaufes der Wundversorgung im Rahmen eines stationären Aufenthaltes statt. Die vielen kleinen Wunden zeigen anfänglich eine Wundsekretion, manchmal auch mit kleinen Blutungen und werden desinfiziert und locker abdeckt. Über die Zeit trocken sie ab und können einen Wundschorf bilden. In der Phase nach der OP ist eine penible Hygiene erforderlich, um eine Wundinfektion so weit als möglich zu vermeiden.
Haare waschen und Duschen ist jederzeit möglich, jedoch sollte dies kurz gehalten werden, um ein Aufweichen der Haut zu verhindern.
Einige größere Wunden werden auch genäht, so dass man individuell verschieden nach einigen Wochen Fäden ziehen muss. Das ist jeweils von Lage und Ausdehnung der Neurofibrome
abhängig und kann nicht unbedingt vor OP vorhergesagt werden.
Nach dem Abtrocknen der Wunden, ca. ab der 3. postoperativen Woche, sollte eine Pflege der Narben mit Extractum cepae oder Silikon-Salben erfolgen, um eine überschießende Narbenbildung
zu verhindern. Nach jeder Laserbehandlung sollten Sie, solange sich die Narben farblich noch von der umgebenden Haut abheben, diese nicht der Sonnenbestrahlung aussetzen.
Weitere Behandlungen (z.B. die andere Körperseite, die anderen Extremitäten) können in der Regel dann im Abstand von ca. 3 Monaten erfolgen.
Als Zentrum Lasermedizin behandeln wir nur einen Teil der Gesamterkrankung NF1 von daher ist es wichtig, dass Sie als Patient*innen idealerweise heimatnah an ein NF-Zentrum angebunden sind, damit Sie vollumfassend betreut werden.
Das Hämangiom des Säuglings ist ein gutartiger, angeborener Gefäßtumor. Bei der Geburt sind die Befunde zumeist als kleine, rote Flecken zu erkennen. Innerhalb der ersten Lebenswochen kommt es
häufig zu einem rapiden Wachstum, das im weiteren Verlauf schubweise verläuft. Wir wissen, dass sich ein großer Teil dieser Hämangiome im Kindesalter wieder zurückbildet, so dass eine
Behandlung häufig unterbleiben kann.
Kommt es jedoch zu einem erheblichen Wachstum oder treten Komplikationen auf, wie z.B. eine Blutung oder eine Infektion mit Entzündung oder Schädigung von Nachbarorganen, muss unbedingt frühzeitig behandelt werden, da nicht vorher abzusehen ist, wie sich das Hämangiom im Einzelfall weiter verhalten wird bzw. welchen funktionellen Schaden es hinterlässt. Das Gesicht und die After- oder Genitalregion werden als kritische Lokalisationen angesehen, da sich der Blutschwamm im ungünstigen Fall innerhalb weniger Wochen zu Komplikationen führen kann.
Hier ist eine rechtzeitige Behandlung besonders wichtig.
Ziel der Behandlung der Säuglingshämangiome ist es, ein weiteres Wachstum zu verhindern und eine Rückbildung, die bei größeren Kindern natürlicherweise einsetzt, schon frühzeitig anzuregen.
Da die Laserbehandlung schmerzhaft ist, wird der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt. Nach der OP haben die Kinder aber üblicherweise keine Schmerzen. Nicht immer ist eine einzige Behandlung ausreichend, dann sind Folgebehandlungen sind im Abstand von einigen Wochen sinnvoll.
Da auch eine Laserbehandlung nicht ohne Risiko (z.B. Entzündung) ist, ist eine stationäre Aufnahme für etwa zwei Nächte nach dem Eingriff erforderlich. Nach der Laserbehandlung kommt es zu einer deutlichen Schwellung des behandelten Areals, welche im Verlauf der folgenden Tage wieder abnimmt. Oberflächliche Blasenbildungen (Spannungsblasen) oder die Bildung einer Kruste sind vorübergehend möglich. Es können Verfärbungen der Oberfläche des Befundes auftreten und Zeichen des gewünschten Gewebeuntergangs sein, sie sollten jedoch nicht zu einem
zu starken Gewebezerfall (Nekrose) führen.
Nicht alle Hämangiome heilen langfristig ohne Folgen aus, insbesondere ästhetische Folgen wie Pigmentstörungen werden im Wesentlichen durch die Erkrankung selbst bedingt. So kann z.B.
selbst ein sich spontan zurückbildendes Hämangiom eine narbenartige Hautstrukturstörung (fibrous fatty tissue) in der Größe der Ausdehnung des Hämangioms hinterlassen. Es kann auch zu
einer Infektion kommen.
Ein eventuelles Weiterwachsen des Hämangioms nach einer Behandlung ist durch die Natur des Tumors bedingt, weshalb auch nach der Behandlung Restbefunde zurückbleiben, die ggf. später
operativ entfernt werden müssen. Eine frühzeitige konsequente Laserbehandlung ist deshalb wichtig, um Folgeerscheinungen durch die Erkrankung möglichst gering zu halten.
Als zugelassene Alternative in der Behandlung der Säuglingshämangiome besteht die Möglichkeit der systemischen Betablocker-Therapie mit Propranolol. Hierbei handelt es sich um eine mehrmonatige medikamentöse Behandlung durch Kinderärzt*innen, die Sie dazu weiter informieren können.
Bei Warzen handelt es sich um eine Virusinfektion der Haut. Diese Viren können auch in bisher unauffälligen Hautarealen vorhanden sein. Nach jeder Art von Entfernung können die Warzen sehr
hartnäckig sein und wiederkehren. Es sind daher häufig mehrfache Behandlungen erforderlich. Das gilt grundsätzlich auch für eine Laserbehandlung.
Es empfiehlt sich zunächst alle konservativen (Lösungen, Pflaster, Warzenstifte) Behandlungsmethoden für Warzen in Erwägung zu ziehen und diese sehr konsequent anzuwenden. Bei Erfolglosigkeit oder bei Arealen, wo diese Therapeutika nicht anwendbar sind, kommt die Laserbehandlung der Warzen in Betracht.
Laserbehandlung
Der Laser und dessen Wärmewirkung führen dazu, das Risiko der Virusverschleppung in der OP und in den nach OP vorhandenen Wunden geringer als bei anderen chirurgischen Methoden ist. Eine Laserbehandlung kann daher häufig auch dann noch zum Erfolg führen, wenn andere Behandlungsmethoden mehrfach vergeblich durchgeführt worden sind.
Je nach Art der Behandlung, die sich erst nach einer Untersuchung festlegen lässt, wird die Warze verödet oder abgetragen. Da beide Laserbehandlungen schmerzhaft sind, erfolgt der Eingriff
üblicherweise in Vollnarkose, sehr selten in örtlicher Betäubung.
Bei einer Verödung mit dem Laser trocknet das Gewebe ein und fällt nach einiger Zeit ab.
Bei einer Abtragung mit dem Laser, entsteht an dieser Stelle eine offene Wunde, die von unten nach oben zuwachsen muss. In dieser Zeit ist eine gute Wundpflege manchmal über Wochen erforderlich.
Mögliche Nebenwirkungen
Durch die - gewünschte - Umgebungsreaktion können stärkere Schmerzen auftreten, insbesondere bei Warzen an der Fußsohle oder an den Fingerkuppen. Die Belastbarkeit der betroffenen Körperteile kann über längere Zeit eingeschränkt sein.
Wie bei jeder intensiven Warzenbehandlung kann nach Abheilen eine Narbe zurückbleiben. Bei Befunden in Nagelnähe kann es zu erheblichen Nagelwachstumsstörungen bis hin zum Verlust des
Nagels kommen.
Vorbereitung
Auch wenn Sie sich für eine Laserbehandlung entschieden haben, sollten Sie zunächst die konservative Behandlung der Warzen fortführen.
Bei stark verhornten Befunden kann eine Vorbehandlung mit Salizylsäure-Pflastern oder 4%iger Salicylvaseline notwendig sein, um eine Laserbehandlung zu ermöglichen: Die Pflaster scheiden Sie bitte auf die Größe der Warze zu. Nach 2 Tagen sollte das Pflaster erneuert werden. Die erweichte Hornhaut sollte dann z. B. in einem warmen Fußbad entfernt werden.
Diese Behandlung ist zu wiederholen, bis die gesamte überschüssige Hornhaut abgelöst ist.
Auf diese Weise tragen Sie dazu bei, dass die thermische Schädigung des umliegenden Gewebes während der Laserbehandlung minimiert wird.
Eine Woche vor der geplanten Laseroperation sollten die äußere Therapieanwendung beendet werden. Am Tag vor der Laserbehandlung empfehlen wir ein kurzes reinigendes Fußbad
durchzuführen.
Nachsorge
Auch die Wunden können noch Warzenviren aufweisen. Bei Befunden an den Händen sollte daher eine Verschleppung der Viren durch das Tragen von Einmalhandschuhe für die normale Körperhygiene verhindert werden bis die Wunden abgeheilt sind.
Nach der Behandlung von Warzen an der Fußsohle kann es für einen Zeitraum von mindestens 2 - 3 Wochen zu einer Beeinträchtigung des Laufens kommen. Legen Sie in diesem Zeitraum die Beine hoch, so oft Sie es können. Als „Verband“ hat sich das Tragen von kochbaren Baumwollstrümpfen bewährt, die mehrfach am Tag gewechselt werden sollen. Das Tragen von dicht schließenden, schlecht belüfteten Schuhen, wie z.B. Turnschuhen aus Kunststoffen, ist zu unterlassen. Sport, mit Ausnahme von Laufwettbewerben, ist bei Beschwerdefreiheit möglich, jedoch sollten Sie diesbezüglich noch einmal bei uns nachfragen. Bitte beachten Sie, Socken regelmäßig bei 60°C zu waschen und auch das Schuhwerk zu desinfizieren.
Nach einer Operation, Verletzung oder schweren Entzündung können Narben an der Haut oder Schleimhaut entstehen. Sie sind Teil des natürlichen Prozesses der Wundheilung. Man kann sie nicht
mehr beseitigen, aber Störungen in der Narbenbildung kann man häufig beeinflussen.
Keloide sind als gestörte Heilungsprozesse anzusehen und können nach Verletzungen, Operationen oder auch entzündlich bedingt auftreten. Vom Keloid zu unterscheiden ist die hypertrophe Narbe, welche auf die ursprünglich verletzte Haut beschränkt bleibt, während sich das Keloid über die ursprüngliche Verletzung hinaus auf die bisher unbeschädigte Haut ausdehnt. Über ihre Ursachen ist wenig bekannt und damit gibt es keine ursächliche Behandlung.
Narben stellen einen dauerhaften Hautstrukturschaden dar und können in ihrem Bild und ihrer Auswirkung gebessert werden, „verschwinden“ aber nicht mehr.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt eine Reihe verschiedener Therapiemöglichkeiten, die auch miteinander kombiniert werden können:
- Lasertherapie
- Unterspritzung z. B. mit Kortikosteroiden
- chirurgische Exzision mit primärem Wundverschluss,
- ggf. Spalthauttransplantation
- Okklusionstherapie z.B. mit einer Silikonfolie
- Kompressionsbehandlung (Druckverband)
Keine dieser Behandlungsmethoden führt zuverlässig zur Heilung. Auch eine Laserbehandlung kann keine Wunder vollbringen. Anhand von Studien konnten jedoch gute Ergebnisse, ggf. in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden nachgewiesen werden.
Verlauf der Laserbehandlung
Das Prinzip der Laserbehandlung ist variabel je nachdem, was die Narbe für ein Problem hervorruft.
Zum einen können durch Laserbestrahlung die kleinen, das Keloid oder eine gerötete hypertrophe Narbe ernährenden Kapillargefäße verschlossen werden. Dadurch kommt es zu einem Abblassen der
Narbe und einem Nachlassen des häufig quälenden Juckreizes. Diese Anwendung ist in der Regel nur bei jüngeren, aktiven Narben und Keloiden sinnvoll.
Bei vorwiegend älteren, nicht mehr aktiven, leicht erhabenen Narben oder Verbrennungsnarben mit Reliefunregelmäßigkeiten, flächiger Ausdehnung, ggf. auch mit strangartigen Komponenten kann eine Fraxellaser-Behandlung erfolgen. Hierbei „schießt“ der Laser kleinste thermische Kanäle in die Haut, in deren Folge das Bindegewebe angeregt wird sich anders/neu zu organisieren. Dies hat zur Folge, dass das Relief gleichmäßiger wird, die Narben weicher werden und damit weniger strangartig störend.
Auf keinen Fall lässt sich durch eine Laserbehandlung eine breite Narbe schmaler machen. Auch kann durch eine Laserbehandlung eine vertiefte Narbe nicht aufgefüllt werden, die Hautkontur kann jedoch manchmal durch eine Abtragung der Ränder anteilig geglättet werden.
Kurz nach der Laserbehandlung wird die Region anschwellen und gerötet sein. Dies ist eine normale Nebenwirkung, ohne Folgen. Sie können die Region postoperativ kühlen, bei Bedarf schmerzlindernde, abschwellende und entzündungshemmende Medikamente einnehmen.
Nebenwirkungen der Laserbehandlung
Nach der Laserbehandlung bildet sich zeitweilig ein oberflächlicher Schorf, der mit einer fettenden Salbe gepflegt werden sollte.
Die Gefahr einer Wundinfektion ist zwar grundsätzlich möglich, jedoch äußerst selten.
Auch bei der Laserbehandlung kann sich nach anfänglich Erfolg versprechendem Verlauf im behandelten Areal wiederum ein Keloid bilden. Dies ist nicht Folge der Behandlung, sondern liegt in der individuellen und genetisch bedingten Neigung der Haut zur Keloidbildung. Hypertrophe Narben zeigen dagegen selten ein Rezidiv.
Was uns ausmacht
Alles unter einem Dach: übergreifende Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen
Schnell wieder auf den Beinen: Fast-Track-Chirurgie, schonende Operationsverfahren und minimalinvasive Techniken
Zugewandte Betreuung: Von der Diagnose über die OP-Vorbereitung bis zur Nachbehandlung sind wir immer an Ihrer Seite.
Ihre Sprache: Alle Behandlungen können in Englisch erfolgen. Für weitere Sprachen stehen Dolmetscher*innen im Haus zur Verfügung.
Sprechstunden, prästationär
Lasermedizin-Sprechstunde
Evangelische Elisabeth Klinik - Lützowstraße 24-26, 10785 Berlin
Terminvereinbarung
Sprechzeiten
Sprechstunden erfolgen nur nach Voranmeldung via Doctolib oder E-Mail.
Kontakt
Für einweisende Ärzt*innen
- Über unsere Einweiser-Hotline sind wir jederzeit schnell und unkompliziert für Sie erreichbar: 030 2506-500
- Für Terminabsprachen steht Ihnen außerdem unser Sekretariat zur Verfügung. Gern können Sie uns eine E-Mail schicken. In der Regel antworten wir werktags innerhalb von 24 Stunden.
- Außerhalb der Bürozeiten wenden Sie sich bitte an die Klinikinformation: 030 2506-1. Am nächsten Werktag werden Sie umgehend zurückgerufen.
- In dringenden Fällen und bei fachlichen Fragen wenden Sie sich bitte an den*die Ärzt*in vom Dienst: 030 2506-307
- Für Notfalleinweisungen werktags nach 16:00 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen wenden Sie sich bitte an unsere Rettungsstelle: 030 2506-350
Zweimal im Monat findet unsere interdisziplinäre Tumorkonferenz statt. Gemeinsam mit niedergelassenen Ärzt*innen und Spezialist*innen der Bereiche Radiologie, Strahlentherapie, Onkologie und Pathologie werden Untersuchungs- und Operationsergebnisse bewertet und gemeinsame Therapieempfehlungen ausgesprochen.