Schließen
Suchen & Finden

Herzrhythmusstörungen-Therapie: Krankheitsbild, Diagnose und Behandlung

Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet und können harmlos sein. Sie sollten jedoch immer medizinisch abgeklärt werden, um mögliche ernsthafte Ursachen auszuschließen beziehungsweise zu identifizieren. Unser Team der Kardiologie in Berlin steht mit modernsten Technologien bereit, um die bestmögliche Diagnostik sowie Therapie von Herzrhythmusstörungen zu gewährleisten.

Strichzeichnung eines Körpers, Linie eines Herzschlags endet mit einem Herz an der entsprechenden Stelle des Körpers.

Was sind Herzrhythmusstörungen?

Das Herz schlägt in Ruhe normalerweise, rund um die Uhr, 60 bis 80 Mal pro Minute. Dabei sorgen kleine Stromstöße dafür, dass sich der Herzmuskel rhythmisch zusammenzieht und so Blut durch den Körper pumpt. Gerät dieser Rhythmus aus dem Takt, spricht man von einer Herzrhythmusstörung

Herzrhythmusstörungen sind vielfältig. Bemerkbar machen sie sich durch einen zu langsamen (Bradykardie), zu schnellen (Tachykardie) und/oder einen unregelmäßigen Rhythmus. Während einige Formen eher harmlos sind, kann bei anderen – vor allem wenn sie nicht unmittelbar behandelt werden – ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko entstehen.
 

Herzrhythmus- störungen

Bei einer bradykarden Herzrhythmusstörung schlägt das Herz ungewöhnlich langsam, weniger als 60 Schläge pro Minute. Häufige Symptome sind Schwindel, Übelkeit, Dyspnoe (Atemnot) oder ein allgemeiner Leistungsknick. In schwereren Fällen beeinträchtigt eine Bradykardie die Blutzirkulation und kann zu einer Synkope (Ohnmachtsanfall) führen.

Eine tachykarde Herzrhythmusstörung liegt vor, wenn der Ruhepuls über 100 Schläge pro Minute beträgt. Dieses Herzrasen geht oft mit Symptomen wie Schwindel, Unruhegefühl, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Synkopen einher. Tachykardien lassen sich in supraventrikuläre und ventrikuläre Tachykardien unterscheiden. 

  • Supraventrikuläre Tachykardien haben ihren Ursprung in den Vorhöfen des Herzens. Die bekannteste Form ist das Vorhofflimmern; weitere Varianten sind: typisches sowie atypisches Vorhofflattern, AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT), AV-Reentry-Tachykardie (AVRT), inadäquate Sinustachykardie und fokal atriale Tachykardie.
  • Ventrikuläre Tachykardien entstehen in den Hauptkammern des Herzens und umfassen Zustände wie Kammertachykardie, Kammerflimmern sowie ventrikuläre Extrasystolie.

Unsere Expertise in der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen

In der Klinik für Kardiologie in Berlin behandeln wir Patient*innen mit Herzerkrankungen aller Art. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der kathetergestützten Behandlung einschließlich der Verödung und Vereisung von für die Herzrhythmusstörungen verantwortlichem Gewebe im Herzmuskel.

Herzrhythmusstörungen-Diagnose: fortschrittliche Untersuchungsverfahren in der Johannesstift Diakonie

Bereits am Puls erkennen unsere Ärzt*innen, ob das Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig schlägt. Durch Messung des Blutdrucks und Analyse der Krankengeschichte werden weitere Erkenntnisse gewonnen. Darüber hinaus kann eine Blutuntersuchung Aufschluss über mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen geben.

Bei Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung führen unsere Ärzt*innen in der Regel ein Elektrokardiogramm (EKG) durch, um mögliche Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus zu identifizieren. Hierbei werden über kleine, am Körper aufgeklebte Elektroden elektrische Signale des Herzens aufgezeichnet. Die Untersuchung kann sowohl in Ruhe als auch unter körperlicher Belastung durchgeführt werden, üblicherweise auf einem Fahrradergometer.

Treten die Rhythmusstörungen nur gelegentlich auf, kann eine Langzeit-EKG-Messung helfen, die Störung zu erfassen. Hierbei zeichnet ein EKG-Gerät, das der*die Patient*in am Gürtel trägt, das Herzfrequenzmuster über 24 bis 72 Stunden auf. 

Bei seltenen Rhythmusstörungen bietet sich auch die Aufzeichnung mit einem Ereignisrekorder an. Dieses etwa vier Zentimeter lange Gerät (auch Loop-Recorder genannt) wird in Brustnähe unter der Haut eingesetzt. Es überwacht den Herzrhythmus über einen langen Zeitraum hinweg, um Ohnmachten oder Schwindelattacken zu analysieren und zu dokumentieren. 
Zur genauen Diagnosestellung und gegebenenfalls gleichzeitigen kathetergestützten Therapie einer Herzrhythmusstörung kann im letzten Schritt eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU) des Herzens erforderlich sein. Dabei werden Elektrodenkatheter an bestimmten Stellen des Herzens positioniert, um die Signalleitung genau zu verfolgen. Das Verfahren lässt sich mit einem EKG vergleichen, das direkt aus dem Herzen abgeleitet wird und so auch versteckte Störungen sichtbar macht. Die Untersuchung erfolgt minimalinvasiv (mit möglichst kleinen Schnitten), der*die Patient*in wird dazu in einen sedierten Zustand (Dämmerschlaf) versetzt. 
 

Herzrhythmusstörungen-Therapie: moderne Behandlungsverfahren in der Johannesstift Diakonie

Verursacht eine Herzrhythmusstörung starke Beschwerden oder ist sie potenziell gefährlich, muss sie behandelt werden. Unsere Spezialist*innen für Herzgesundheit bieten individuell angepasste Therapieoptionen an, darunter häufig medikamentöse Therapien sowie Empfehlungen für die Implantation eines Herzschrittmachers oder für eine Katheterablation (kathetergestützte Verödung oder Vereisung von Herzgewebe).

Therapie- formen

Bei einigen Patient*innen kann eine medikamentöse Therapie helfen, die Herzrhythmusstörungen zu kontrollieren, deren Dauer oder Häufigkeit zu verringern und die Symptome zu lindern. Hierbei kommen vor allem Betablocker und spezielle Antiarrhythmika zum Einsatz. Zusätzlich können, je nach Art der Rhythmusstörung und der individuellen Risikofaktoren, gerinnungshemmende Medikamente verabreicht werden, um das Risiko von Schlaganfällen zu reduzieren.

Zur Therapie von Bradykardie (langsame Rhythmusstörungen) wird in der Regel ein Herzschrittmacher implantiert. Ein Herzschrittmacher ist ein kleines, elektronisches Gerät, das im Brustbereich unter der Haut eingesetzt wird und elektrische Impulse abgibt, um das Herz in einen normalen Rhythmus zu bringen.

Zur Therapie von Tachykardie (schnelle Rhythmusstörungen) wird in der Regel ein Defibrillator eingesetzt. Dieses Gerät überwacht den Herzrhythmus fortlaufend und greift lebensrettend ein, wenn der Herzrhythmus gefährlich wird.

Unsere Klinik für Kardiologie zählt zu den wenigen in Berlin, die nicht nur transvenöse, sondern auch die sogenannten subkutanen Defibrillatoren implantiert. Bei einem transvenösen Defibrillator werden Elektroden über eine Vene in das Herz eingeführt und an der Herzwand befestigt. Der subkutane Defibrillator wird hingegen an einer Stelle in der Brustwand unter der Haut eingesetzt, ohne das Herz zu berühren. In welchen Fällen ein subkutaner Defibrillator geeignet ist, überprüfen unsere Ärzt*innen anhand der individuellen kardiologischen Befunde sowie eines speziellen EKG-Screenings.
 

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit in der Johannesstift-Diakonie ist die Ablationstherapie. Hierbei kommen hochentwickelte Katheter zum Einsatz, um gezielt krankhafte Erregungsherde oder Leitungsbahnen am Herzen zu veröden oder zu vereisen. Muskelerregungen, die den Herzrhythmus stören, werden so zerstört oder isoliert, damit das Herz wieder normal schlagen kann. Unsere Ärzt*innen setzen dafür die konventionelle Radiofrequenzablation (gezielte Anwendung von Hitze) sowie die Kryoablation (gezielte Anwendung von Kälte) ein. Falls diese Methoden nicht ausreichen oder schwer erreichbare Bereiche behandelt werden müssen, kann eine epikardiale Ablation erwogen werden. Hierbei wird der Ablationskatheter außerhalb des Herzens platziert und gezielt auf das Epikard (die äußere Oberfläche des Herzens) gerichtet, um spezifische Bereiche präzise zu behandeln.

Risiken und Nebenwirkungen der Behandlungsverfahren

Mit unserer umfassenden Expertise und langjährigen Erfahrung können wir sicherstellen, dass Ihr Herz bei uns in den besten Händen ist. Dennoch verstehen wir gut, dass ein Eingriff am Herzen für die Betroffenen meist mit Ängsten und Sorgen verbunden ist. Unsere Ärzt*innen nehmen sich in der Sprechstunde eingehend Zeit, um Ihre Bedenken zu besprechen, individuelle Risiken abzuwägen und Ihnen somit eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten, der Sie vertrauen können. 

Unsere Leistungen im Überblick

Zur Diagnose und Therapie von Herzrhythmusstörungen kommen bei uns insbesondere folgende Verfahren zum Einsatz:

  • Elektrokardiogramm (EKG), Langzeit-EKG (einschließlich 12-Kanal-Langzeit-EKG)
  • Fahrradergometrie
  • Ereignisrekorder
  • Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)
  • Transösophageale Ableitung intrakardialer Signale
  • Implantation von Herzschrittmachern
  • Implantation von transvenösen Defibrillatoren
  • Implantation von subkutanen Defibrillatoren
  • Ablationstherapie mit modernsten Verfahren: 
    • Radiofrequenzablation
    • Kryoablation und Kryoballonablation
    • Hochauflösendes 3D Mapping
    • Epikardiale Ablation 
  • Behandlung von Kanalopathien (Brugada-Syndrom, Long QT, Short QT, PCVT, ARVC)
     

Was uns ausmacht

Breite Expertise: Durch enge Zusammenarbeit innerhalb der Klinik für Kardiologie in Berlin verfügen wir über ein breites Expert*innen-Netzwerk.

24/7-Bereitschaftsdienst: Zur Versorgung in lebensbedrohlichen Situationen ist unsere Rettungsstelle rund um die Uhr geöffnet.

Wohnortnahe Versorgung: Dank standortübergreifender Zusammenarbeit können wir einer Vielzahl von Patient*innen optimale medizinische Unterstützung direkt in ihrer Nähe bieten.

Hybrid-OP: Die Klinik für Kardiologie in Berlin ist ausgestattet mit hochmodernen medizinischen Geräten zur Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Persönliche Betreuung: Wir setzen auf einen persönlichen Austausch und die möglichst kontinuierliche Betreuung durch einen gleichbleibenden Chefarzt.

Ihre Sprache: Behandlungen können in Englisch erfolgen. Für weitere Sprachen stehen Dolmetscher*innen im Haus zur Verfügung.

Zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen steht Ihnen in der Johannesstift Diakonie unser kompetentes Team von Herzspezialist*innen zur Verfügung.

Kontaktperson
Kontaktperson
Kontaktperson

Ansprechpartner

Porträt Dr. med. Ivan Diaz Ramirez
Dr. med. Ivan Diaz Ramirez
Chefarzt
Chefarzt

Dr. med. Ivan Diaz Ramirez

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin
Zum Profil
Porträt PD Dr. med. Michael Laule
PD Dr. med. Michael Laule
Chefarzt
Chefarzt

PD Dr. med. Michael Laule

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie
Zum Profil
Portrait Prof. Dr. med. Heinz Theres
Prof. Dr. med. Heinz Theres
Chefarzt
Chefarzt

Prof. Dr. med. Heinz Theres

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie – Intensivmedizin

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie – Intensivmedizin
Zum Profil

Rhythmologische Sprechstunde - für Privat- und Selbstzahlende sowie zur Anmeldung im Rahmen vorstationärer Leistungen

In unseren Sprechstunden beraten wir Sie gerne ausführlich und persönlich.
Die Terminbuchung erfolgt telefonisch über die einzelnen Krankenhäuser. 
Treffen Sie unsere Spezialist*innen in dem Haus, das Ihnen am nächsten liegt.
 

Sprechstunde

Kardiologie-Sprechstunde in Zehlendorf
Evangelisches Krankenhaus Hubertus
Spanische Allee 10-14
14129 Berlin
Tel.: 030 81008-500
kardiologie.hubertus(at)jsd.de

Mehr erfahren
 

Kardiologie-Sprechstunde in Spandau
Evangelisches Waldkrankenhaus in Spandau
Stadtrandstraße 555
13589 Berlin
Telefon 030 3702-1770
kardiologie.waldkrankenhaus(at)jsd.de

Mehr erfahren
 

Kardiologie-Sprechstunde in Charlottenburg
Martin Luther Krankenhaus
Caspar-Theyß-Straße 27-31
14193 Berlin
Telefon 030 8955-3611
kardiologie.martin-luther(at)jsd.de

Mehr erfahren