Gebärmutterkrebs: Diagnose, Behandlung und Gebärmutterkrebs-OP in einem erfahrenen Zentrum
Gebärmutterkrebs, auch als Endometriumkarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, an der jährlich in Deutschland etwa 11.000 Frauen erkranken. Damit ist das Endometriumkarzinom die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Genitalorgane. In der Regel betrifft der Gebärmutterkrebs Frauen im Alter von 60 bis 80 Jahren. Jüngere Frauen sind zwar seltener betroffen, doch insbesondere Patientinnen mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung benötigen eine multidisziplinäre und individualisierte Therapie in einem erfahrenen Zentrum.
Die genauen Ursachen für Gebärmutterkrebs sind noch nicht vollständig erforscht. Es gibt jedoch Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen können. Dazu zählen Übergewicht, Diabetes mellitus, hormonelle Ungleichgewichte sowie bestimmte genetische Veranlagungen.
Das Leit- und gleichzeitig Frühsymptom eines Endometriumkarzinoms ist eine neu aufgetretene Blutung in der Menopause. Vor der Menopause können irreguläre Blutungen, ein fleischwasserfarbener Ausfluss oder ein auffälliger PAP-Abstrich im Rahmen der Vorsorge Hinweise auf die Erkrankung geben. Dank der früh auftretenden Symptome können 75% der Endometriumkarzinome in einem frühen Stadium diagnostiziert werden. Dies ermöglicht eine gezielte Behandlung und verbessert die Heilungschancen erheblich.
Die wichtigste Therapiemaßnahme bei der Behandlung von Gebärmutterkrebs ist in der Regel eine Gebärmutterkrebs-OP. Diese wird von unseren spezialisierten Fachärzt*innen, wann immer möglich, mithilfe der Technik der minimalinvasiven Chirurgie durchgeführt.
Unsere Expert*innen der Johannesstift Diakonie stehen Patientinnen während des gesamten Behandlungsprozesses vor, während und nach einer Gebärmutterkrebs-OP mit umfassender Betreuung und Unterstützung zur Seite. Unser Ziel ist es, den Patientinnen zu helfen, die Herausforderungen, die mit der Diagnose Gebärmutterkrebs und einer Gebärmutterkrebs-OP verbunden sind, bestmöglich zu bewältigen.
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Welche operativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Gebärmutterkrebs?
Bei der Diagnose Gebärmutterkrebs stehen unseren Patientinnen verschiedene operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die je nach Stadium der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand und den individuellen Faktoren der Patientin ausgewählt werden. In der Regel ist die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) sowie der Eileiter und Eierstöcke (Adnexektomie) im Rahmen einer Gebärmutterkrebs-OP erforderlich. Des Weiteren werden bei der Gebärmutterkrebs-OP im entsprechenden Lymphabflussgebiet die Wächter-Lymphknoten (Sentinel) entfernt und untersucht. In seltenen Fällen muss eine radikale Entfernung der Lymphknoten erfolgen. Prinzipiell erfolgt die OP bei Gebärmutterkrebs durch minimalinvasive Methoden mittels einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) und Ausschabung (Abrasio) und nur in Ausnahmefällen per Bauchschnitt (Laparotomie).
Frauen im gebärfähigen Alter, deren Familienplanung nicht abgeschlossen ist, erhalten eine individuelle Therapie durch unsere Spezialist*innen. Dabei kann unter bestimmten Voraussetzungen eine hormonelle Therapie, gegebenenfalls in Kombination mit einer hysteroskopischen Abtragung des Karzinoms, erfolgen. In diesem Fall arbeiten wir eng mit einem Kinderwunschzentrum (Fertiprotect) zusammen.
Sollte eine Gebärmutterkrebs-OP nicht möglich sein, stehen andere Therapieverfahren zur Verfügung, die ganz individuell mit der Patientin besprochen werden.
Unsere Fachärzt*innen der Johannesstift Diakonie besprechen alle Optionen der Gebärmutterkrebs-OP mit den Patientinnen, um die Behandlungsstrategie zu finden, die am besten geeignet ist. Zusätzlich erfolgt vor jeder Gebärmutterkrebs-OP eine Vorstellung in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz und gegebenenfalls eine ergänzende Schnittbilddiagnostik (CT, MRT).
Durchführung der Gebärmutterkrebs-OP
In der Johannesstift Diakonie führen unsere Fachärzt*innen mit dem Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie die Gebärmutterkrebs-OP durch. Unsere Expert*innen sind auf die Behandlung von Krebserkrankungen des weiblichen Fortpflanzungssystems spezialisiert und haben eine umfassende Ausbildung in der Gynäkologie sowie zusätzliche Qualifikationen in der operativen Onkologie.
Welche modernen Technologien und chirurgischen Techniken werden verwendet?
Unsere Fachärzt*innen führen die Gebärmutterkrebs-OP in der Regel mithilfe der Technik der minimalinvasiven Chirurgie durch kleine Schnitte unter Einsatz spezieller Instrumente und einer Kamera durch. Dadurch sind die Patientinnen nach einer Gebärmutterkrebs-OP schneller wieder fit, und die Rate an Wundheilungsstörungen und Komplikationen deutlich geringer.
Die Entfernung der Wächterlymphknoten erfolgt während der Gebärmutterkrebs-OP mittels ICG-Sentinel-Technologie. Dabei wird unter Narkose eine fluoreszierende Substanz, Indocyaningrün (ICG), injiziert, die sich in den Lymphknoten verteilt. Mit Hilfe einer endoskopischen Spezialkamera können die anreichernden Lymphknoten durch ihr Leuchten identifiziert und anschließend gezielt entfernt werden.
Das verbessert nicht nur die Präzision der Diagnostik, sondern kann auch die negativen Konsequenzen einer ausgedehnten Lymphknotenentfernung vermeiden und stellt somit eine schonende und effektive Behandlungsoption dar.
Wie bereitet man sich auf eine Gebärmutterkrebs-OP vor?
In unseren Sprechstunden besprechen unsere behandelnden Ärzt*innen den individuellen Eingriff ausführlich, unter Berücksichtigung des Ablaufes, der Gebärmutterkrebs-OP Dauer, möglicher Risiken und der Genesungszeit. Alle Fragen und Bedenken können dabei geklärt werden, um die Patientin bestmöglich zu informieren und auf eine Gebärmutterkrebs-OP vorzubereiten.
Ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung auf eine Gebärmutterkrebs-OP ist auch die körperliche Gesundheit. Vor einem operativen Eingriff ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, in den letzten Tagen vor der Gebärmutterkrebs-OP möglichst kohlenhydratreich, um den Körper optimal auf die Operation vorzubereiten. Dies vermindert das Risiko für Komplikationen und kann eine schnelle Genesung unterstützen. Dazu gehören ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und das Meiden von Nikotin und Alkohol.
Wie verläuft der Eingriff bei einer Gebärmutterkrebs-OP?
Die Gebärmutterkrebs-OP beginnt mit einer Vollnarkose. Anschließend wird der Farbstoff Indocyaningrün (ICG) in den Gebärmutterhals in die Nähe des Tumors injiziert. Dieser Farbstoff wird von den Lymphgefäßen aufgenommen und ermöglicht es den Chirurg*innen, die Sentinel-Lymphknoten – die ersten Lymphknoten, die von Tumorzellen befallen werden könnten – mithilfe eines speziellen Kamerasystems sichtbar zu machen.
Durch kleine Schnitte im Bauchraum führen unsere Chirurg*innen dann Instrumente ein, um die identifizierten Sentinel-Lymphknoten schonend zu entfernen. Anschließend werden über die Scheide die Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter entfernt, und dann wird die Scheide vernäht.
Diese minimalinvasive Technik bei einer Gebärmutterkrebs-OP hat den Vorteil, dass sie in der Regel mit weniger Schmerzen, einer schnelleren Genesung und kürzeren Krankenhausaufenthalten verbunden ist. Nach der Gebärmutterkrebs-OP werden die entnommenen Lymphknoten sowie die Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter auf Krebszellen untersucht, um den bestmöglichen weiteren Behandlungsplan für die Patientin zu erstellen.
Sollte die Gebärmutter nicht durch die Scheide entfernt werden können (z.B. aufgrund der Größe), muss die Gebärmutterkrebs-OP mithilfe eines kleinen Bauchschnittes erfolgen, um eine Verletzung der Gebärmutter und damit eine Zellverschleppung unbedingt zu vermeiden.
Welche Risiken und Komplikationen können bei einer Gebärmutterkrebs-OP auftreten?
Bei einer Gebärmutterkrebs-OP können verschiedene Risiken und Komplikationen auftreten, die von der Art des Eingriffs und dem Stadium des Tumors abhängen. Zu den häufigsten Risiken zählen Infektionen an der Operationsstelle oder im Bauchraum, Blutungen sowie Verletzungen benachbarter Organe wie der Blase, des Darms oder der Harnleiter. Nach der Gebärmutterkrebs-OP können Schmerzen und Unwohlsein auftreten, die jedoch in der Regel mit Schmerzmitteln gut kontrolliert werden können.
Abhängig von der Art der Gebärmutterkrebs-OP (minimalinvasiv oder offen) und dem Tumorstadium können auch spezifische Komplikationen auftreten, wie etwa Nachblutungen, Verletzungen von Nerven oder Blutgefäßen sowie die Schädigung von Organen wie der Harnblase oder dem Darm. Die medizinische Betreuung zielt darauf ab, diese Risiken zu minimieren und den Heilungsprozess optimal zu unterstützen.
Wie sieht die postoperative Nachsorge aus und wie ist der Krankenhausaufenthalt?
Durch die minimalinvasiven Verfahren im Rahmen einer Gebärmutterkrebs-OP ist in der Regel ein Krankenhausaufenthalt von durchschnittlich 3 Tagen ausreichend. In unseren zertifizierten gynäkologischen Krebszentren erfolgt der stationäre Aufenthalt in Begleitung unserer Teams der Psychoonkologie, des Sozialdienstes und der Physiotherapie. Nach Erhalt aller Befunde wird der Fall erneut in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt, und die Patientin wird zu einem anschließenden Befundgespräch eingeladen.
Sollte eine weiterführende Therapie notwendig sein, wird dies mit den jeweiligen Fachabteilungen abgestimmt. Die Nachsorge erfolgt in der Regel bei den niedergelassenen Gynäkolog*innen.
Wie wirkt sich die Operation auf die Fruchtbarkeit und das Hormonsystem aus?
Die Auswirkungen einer Gebärmutterkrebs-OP auf die Fruchtbarkeit können je nach Art des Eingriffs und dem Alter der Patientin unterschiedlich sein. Bei einer vollständigen Entfernung der Gebärmutter ist eine Schwangerschaft nicht mehr möglich. Da Gebärmutterkrebs häufig ältere Frauen betrifft, die oft keine Eierstockfunktion mehr haben, hat dies in vielen Fällen keine Konsequenzen für die Fruchtbarkeit und den Hormonhaushalt.
Für jüngere Frauen spielt die molekularbiologische Analyse des Tumors eine entscheidende Rolle. Wenn das Risiko einer Tumorausbreitung zu hoch ist, kann es notwendig sein, die Gebärmutter mittels einer Gebärmutterkrebs-OP trotz Kinderwunsches zu entfernen. Es gibt klare Richtlinien, die festlegen, in welchen Fällen ein fruchtbarkeitserhaltender Ansatz bzw. der Erhalt der Eierstöcke und/oder Eileiter gewählt werden kann. In solchen Fällen setzen unsere Expert*innen eine Hormontherapie ein und arbeiten eng mit Fertilitätskliniken zusammen.
Wie groß sind die Heilungschancen?
Im Allgemeinen sind die Heilungschancen bei frühzeitig diagnostiziertem Gebärmutterkrebs relativ gut. Die 5-Jahres-Überlebensrate für Frauen mit lokalisiertem Krebs (d.h. der Krebs hat sich noch nicht über die Gebärmutter hinaus ausgebreitet) liegt oft bei über 90%. Wenn der Krebs jedoch in spätere Stadien übergegangen ist, sinken die Überlebensraten entsprechend.
In den letzten Jahren zeigt sich jedoch deutlich, dass das Risiko für ein Rezidiv sowie die Überlebenschancen weniger vom Stadium als mehr von der Tumorbiologie abhängen. Entsprechend komplex und individuell ist mittlerweile die Therapie, zumal im Rahmen der Endometriumkarzinom Therapie gerade zahlreiche neue Behandlungsformen zugelassen wurden und sich rasant weiterentwickeln.
Welche Alternativen zur Operation gibt es bei Gebärmutterkrebs?
Die wichtigste Therapiemaßnahme bei Gebärmutterkrebs ist eine Gebärmutterkrebs-OP. Abhängig von der Tumorbiologie und dem Risiko eines Rückfalls ist in bestimmten Fällen eine Hormontherapie möglich. Ergänzende Therapien nach einer Gebärmutterkrebs-OP wie Strahlentherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie können ebenfalls in Betracht gezogen werden, um die Heilungschancen zu erhöhen und das Risiko eines Rückfalls zu minimieren.
Gebärmutterkrebs-OP und zertifizierte Behandlung in den gynäkologischen Krebszentren der Johannesstift Diakonie
Die gynäkologischen Krebszentren an unseren Standorten Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau und Martin Luther Krankenhaus wurden mit dem Titel „Zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum“ ausgezeichnet. Diese Ehrung spiegelt unsere langjährige, engagierte Arbeit und die hohe Qualität der Versorgung von Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen wider. Unsere kompetenten Teams orientieren sich an qualitätsgesicherten Leitlinien und internationalen Standards. Wir sind stets bestrebt, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und medizinischen Fortschritte in unsere Behandlungsansätze zu integrieren, um unseren Patientinnen die bestmögliche, modernste und individuellste Therapie zu bieten.
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