Liebe ehemalige Patient*innen,
herzlich willkommen auf der Seite für die Nachbehandlung einer Brust-Operation. Wir führen Sie hier schrittweise durch die wichtigsten Übungen für Ihre Genesung.
Die Übungen, die Ihnen von Ihrer*m Physiotherapeut*in, während des Krankenhausaufenthaltes gezeigt wurden, dürfen Sie natürlich weiterhin machen.
Haltung und Atmung
Entspannte und aufrechte Sitzposition
Richten Sie Ihren gesamten Körper auf. Stellen Sie Ihr Becken gerade, ohne ein Hohlkreuz oder Rundrücken zu machen. Schieben Sie Ihre Brust soweit es geht nach vorne und verlängern Sie Ihre Halswirbelsäule, als wenn Sie nach oben gezogen werden. Blicken Sie geradeaus und versuchen Sie Ihr Gesicht dabei zu entspannen. Die Arme liegen locker auf den Oberschenkeln.
Aufrichtung der Brustwirbelsäule
Legen Sie Ihre Hände übereinander auf Ihr Brustbein. Der obere Rücken, also Ihre Brustwirbelsäule, rundet sich und Sie schieben Ihre Schultern nach vorne. Danach richten Sie sich wieder in Ihre aufrechte Position und schieben Ihr Brustbein nach oben und die Schultern gehen nach hinten und unten.
Atemlenkung
Legen Sie Ihre Hände zuerst auf den Bauch. Der Bauch sollte sich beim Einatmen durch die Nase unter Ihren Händen nach außen wölben und beim Ausatmen durch den Mund wieder entspannt einsinken. Wiederholen Sie das mit dem gesamten Brustkorb und jeweils auch mit nur einer Brustseite.
Bewegungsübungen
Wirbelsäulen-Rotation
Bei der Wirbelsäulenrotation werden die Hände auf das Brustbein gelegt. Im aufrechten Sitz dreht sich der Oberkörper nach rechts und links. Achten Sie dabei darauf, dass es keine ruckartigen Bewegungen sind, sondern langsam geführte und große Bewegungen. Halten Sie am Bewegungsende für einige Atemzüge inne.
Wichtig: Gehen Sie nur soweit, wie es angenehm ist und hören Sie auf, sollten Sie Schmerzen verspüren.
Wirbelsäulen-Seitneigung
Die Hände sind auf Ihrem Brustbein. Nun führen Sie eine Seitneigung auf die rechte und linke Seite durch. Achten Sie erneut auf eine aufrechte Haltung. Gehen Sie nur so weit, wie es angenehm ist.
Wichtig: Beide Gesäßhälften bleiben auf dem Stuhl sitzen.
Schulterbewegungen
Diese Übung beinhaltet verschiedene Schulterbewegungen. Ziehen Sie die Schultern hoch und lassen Sie sie wieder sinken. Schieben Sie die Schultern nach vorne und zurück. Kreisen Sie Ihre Schultern nach hinten und nach vorne.
Wichtig: Führen Sie die Bewegungen ruhig und langsam aus.
Flügelschlag
Beginnen Sie in einer Ellenbogenbeugung von 90 Grad und fausten Sie Ihre Hände. Ziehen Sie nun in dieser Position die Schultern nach oben. Danach lassen Sie die Schultern wieder sinken. Nun bewegen Sie den Arm, mit gebeugtem Ellenbogen, zur Seite bis max. 60°. Der Schultergürtel bleibt während der Übung unten.
Wichtig: Gehen Sie nur so weit, wie es angenehm ist. Führen Sie die Bewegungen fließend aus. Stellen Sie sich vor, Sie würden einen Flügelschlag ausführen.
Aufzug
Nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein und falten Sie Ihre Hände zusammen. Nun heben Sie die gestreckten Arme nach vorne sowie rechts und links bis kurz über die Horizontale an.
Wichtig: Heben Sie Ihre Schultern dabei nicht an. Fallen Sie außerdem in Ihrer Lendenwirbelsäule nicht in ein Hohlkreuz.
Wischbewegung
Nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein und legen Sie die Hände vor sich auf einen Tisch. Nun führen Sie Wischbewegungen mit beiden Armen nach vorne aus. Sie können die Bewegung variieren und auch die Arme überkreuzt bewegen – mal mit nur einem Arm, oder mit beiden. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Wichtig: Bei großen Bewegungen darf der Oberkörper auch mitbewegt werden.
Dehnpositionen
Schulter-Nacken-Dehnung
Strecken Sie einen Arm neben dem Körper nach unten und schieben diesen bewusst Richtung Boden. Der Kopf neigt sich nun zur anderen Seite, in Richtung Schulter. Achten Sie dabei darauf, dass der Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule bleibt und das Kinn nicht näher zum Brustkorb wandert. Als Steigerung umgreift der andere Arm den Kopf und zieht diesen vorsichtig Richtung Schulter.
Schulterblattdehnung
Nehmen Sie einen aufrechten Sitz ein. Die Arme liegen locker auf dem Schoß. Das Kinn bewegt sich zur Brust, dann drehen Sie Ihren Kopf in dieser gebeugten Stellung zu Ihrer Schulter. Schauen Sie in die Achsel. Jetzt wird die gegenüberliegende Schulter nach unten gezogen, um dadurch ein Dehngefühl in dieser Schulter zu erzeugen.
Wichtig: Achten Sie auf eine aufrechte Haltung.
Brustwirbelsäulendehnung
Nehmen Sie einen aufrechten Sitz ein. Die Hände liegen locker auf dem Schoß. Nun ziehen Sie beide Schultern nach hinten und schieben das Brustbein nach vorne heraus, um dadurch die Brustwirbelsäule etwas auszudehnen. Um die Dehnung zu verstärken, falten Sie die Hände hinter Ihrem Rücken und schieben Sie nun ebenfalls das Brustbein nach vorne und oben.
Wichtig: Halten Sie jeweils jede Dehnposition für fünf Atemzüge.
Bindegewebige Verschiebungen im OP-Bereich
Aktive und kreisende Verschiebungen
Nehmen Sie einen aufrechten Sitz ein. Legen Sie die Hand der nicht operierten Seite flächig oberhalb der OP–Wunde auf die Haut. Nun schieben Sie in kleinen Halbkreisbewegungen das Gewebe mit etwas Druck zur Narbe hin und anschließend in einem Halbkreis ohne Druck wieder weg von der Narbe. Führen Sie dies rund um die Narbe durch.