Über uns
Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das 1947 gegründete Notfallkrankenhaus umfasst neun Fachabteilungen, vierzehn medizinische Zentren und 518 Betten. Jährlich versorgen wir rund 22.000 Patient*innen stationär und weitere 70.000 Patient*innen ambulant.
Springe zu
Behandlung auf dem neuesten Stand
Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau bietet ein breites Spektrum an stationärer, teilstationärer und ambulanter Versorgung in verschiedenen Behandlungsbereichen. Als Plankrankenhaus des Landes Berlin beteiligen wir uns auch an der Notfallversorgung.
Wir verstehen uns als evangelisches Krankenhaus. Unsere Verantwortung ist es, anderen zu helfen und Gutes zu tun. Jeder Mensch soll bei uns – unabhängig von Religion oder Konfession – in seiner Würde zur Geltung kommen, erfährt Achtung, Wohlwollen und die Wahrung seiner persönlichen Rechte. Menschliche Zuwendung und ein freundliches Miteinander stehen dabei im Mittelpunkt.
Qualität auf höchstem Niveau
Als modernes Krankenhaus orientieren wir uns an fachlich ausgereiften Standards, deren Umsetzung fortlaufend überprüft wird. Die Weiterentwicklung dieser Standards sowie die Ausbildung und Fortbildung für alle sind wichtige Eckpfeiler unserer Arbeit.
Behandlungsschwerpunkte
Unsere Behandlungsschwerpunkte liegen unter anderem in folgenden Bereichen:
- Akutgeriatrie
- Allgemein- & Viszeralchirurgie
- Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparats
- Geburtshilfe & Neonatologie
- Gefäßchirurgie & Angiologie
- Innere Medizin
- Kinder- und Jugendmedizin
- Onkologie
Im Überblick
Betten
Fachabteilungen
medizinische Zentren
Das Leitbild unseres Hauses
Willkommen in guten Händen. Als evangelisches Krankenhaus stehen die Würde und die Selbstbestimmung jedes Menschen im Mittelpunkt unseres Handelns. Unsere medizinische, therapeutische und pflegerische Arbeit ist geprägt von Achtung, Wohlwollen und Toleranz, die wir auch gegenüber Dritten vertreten.
Wir helfen kranken Menschen, gewähren allen Patient*innen die bestmögliche Behandlung und unterstützen durch unser Handeln beim Erhalt bzw. der Wiedererlangung von Lebensqualität. Unsere Betrachtungsweise ist ganzheitlich und auf die Förderung der individuellen Gesundheit ausgerichtet.
Unseren Behandlungsauftrag verstehen wir als eine Aufgabe, die nur gemeinsam mit den Patient*innen und den ihnen nahestehenden Menschen optimal erfüllt werden kann.
Als diakonisches Haus vereinen wir unterschiedliche Motivationen, kranken Menschen zu helfen und respektieren uns darin gegenseitig. In unserem Haus erfahren Patient*innen und Angehörige menschliche Zuwendung und ein freundliches Miteinander.
In unserem modernen Krankenhaus orientieren wir uns an fachlich ausgereiften Standards. An ihnen überprüfen wir unsere tägliche Arbeit. Die Weiterentwicklung dieser Standards sowie die Aus- und Fortbildung sind fachübergreifend wichtige Eckpfeiler unserer Arbeit.
Unser Handeln ist stets patient*innenorientiert. Auch die Begleitung in der letzten Lebensphase eines Menschen und der Respekt vor Verstorbenen gehören dazu. Wir begegnen Patient*innen und ihren Angehörigen mit Kompetenz, Offenheit und Empathie.
Die Arbeit in unserem Haus ist transparent strukturiert und für alle Mitarbeitenden verständlich und nachvollziehbar. Wir haben dabei das Wohl aller Beteiligten im Blick und zeigen einander, wie wir uns am Geschehen orientieren, beteiligen und identifizieren können.
Die verschiedenen Berufsgruppen in unserem Haus arbeiten im engen Kontakt miteinander und tauschen sich fachübergreifend aus. Wir begegnen einander mit Wertschätzung. Konflikte nehmen wir wahr und lösen sie sachlich und fair. In der individuellen und gemeinsamen Verantwortung für unsere Arbeit schätzen und brauchen wir die Solidarität untereinander.
Als Krankenhaus arbeiten wir wirtschaftlich. Bei der Beschaffung und dem Einsatz von Material beachten wir zudem ökologische Kriterien. Umweltschutz und ein sorgsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen sehen wir als Verpflichtung gegenüber unseren Patient*innen, Mitarbeitenden und Mitbürger*innen.
Uns ist bewusst, dass wir für das Gelingen unserer Arbeit auf das persönliche Engagement und die Kreativität eines jeden angewiesen sind, wohl wissend, dass der Erfolg nicht allein in unseren Händen liegt.
Unsere Geschichte
Das Gelände unseres Hauses spiegelt einen Teil deutscher Geschichte wider. Noch heute finden sich dort Überreste einer Anlage, die zwischen 1939 und 1943 errichtet wurde.
Bauherr und Betreiber war der Generalbauinspektor der Reichshauptstadt und 1942 zum Rüstungsminister ernannte Albert Speer. Er legte 1938 im Auftrag Adolf Hitlers eine Gesamtplanung zur Neugestaltung Berlins vor, dessen monumentale Bauten von der „Größe des Tausendjährigen Reiches“ künden sollten.
Nukleus der neuen Reichshauptstadt sollte ein etwa 290 Meter hoher Kuppelbau im Zentrum Berlins – die so genannte „Große Halle“ – sein. Mit den Baumaßnahmen wurde 1938 begonnen. Um die dafür zahlreich erforderlichen Arbeitskräfte dauerhaft unterbringen zu können, plante Speer eine aus festen Unterkünften bestehende Arbeiterstadt. Nach Prüfung mehrerer Standort-Möglichkeiten wurde das Kiefernwaldgelände nördlich der Spandauer Stadtrandsiedlung gewählt.
Mit der Konzeption wurde der Architekt Carl Christoph Lörcher beauftragt. Sein Entwurf sah 25 „Einheiten“ vor, die jeweils aus zwei Aufenthaltsunterkünften sowie einem Wirtschaftsgebäude bestanden. In jeder Einheit, aufgeteilt in Schlafnischen für jeweils vier Personen und gemeinschaftlich zu nutzende Aufenthalts- und Sanitärräume, fanden etwa 320 Personen Platz. Diese teilweise noch vorhandenen, denkmalgeschützten Gebäude tragen Lörchers bäuerlich-dörflich geprägten Stil, der durch Fachwerk, Giebel und die U-förmige Anordnung der „Einheiten“ gekennzeichnet ist.
Der Begriff „Arbeiterstadt“ täuscht über den tatsächlichen Kasernencharakter der Anlage hinweg. Vor allem von Herbst 1941 an wandelte sich die für deutsche Bauarbeiter bestimmte „nationalsozialistische Modellunterkunft“ in ein Sammellager für zwangsrekrutierte Arbeitskräfte aus den von den Deutschen besetzten Gebieten. Während des Krieges lebten etwa 3.000 Menschen in der Arbeiterstadt. Ein Großteil der Insassen bildeten „Fremdarbeiter“ der Siemens-Werke, des Heereszeugamtes in Spandau und der Deutschen Industrie-Werke AG in Ruhleben, die teilweise eigenes Wach- und Kontrollpersonal im Sammellager abstellten. Besonders Polen, Russen und Ukrainer, die vorwiegend zwischen 1943 und 1945 in der Arbeiterstadt kaserniert wurden, waren diskriminierenden Maßnahmen unterworfen: Kennzeichnungspflicht, schlechtere Verpflegung und Unterkunft, Ausgangssperren sowie Misshandlungen. Zudem galt für alle zwangsweise untergebrachten Arbeitskräfte ein Zugriffsrecht der Gestapo, die jederzeit Arbeiter in ein „Arbeitserziehungslager“, eine KZ-ähnliche Einrichtung, abschieben konnte.
Ebenso wie die „Große Halle“ selbst wurde die Arbeiterstadt nie wie vorgesehen fertiggestellt. Von den hochtrabenden Plänen, die anfangs sogar eine Festhalle für etwa 5.000 Personen, Geschäfte, Schwimm- und Sportanlagen sowie eine Filmbühne umfassten, wurde nur ein Bruchteil realisiert. Die bis 1945 schrittweise errichtete Anlage bestand aus einem Verwaltungsgebäude, einer Pforte, neun Unterkunftseinheiten, einem Lazarett, einem Kommandantenwohnhaus sowie sechs Doppelwohnhäusern für die Lagerführer. Hinzu kamen Holzbaracken des so genannten Stammlagers, in denen ausländische Arbeitskräfte untergebracht waren. Des Weiteren fanden sich auf dem Gelände Luftschutzanlagen und Behelfsbauten.
Am 25. April 1945 wurde das Gelände der Arbeiterstadt durch sowjetische Truppen besetzt, die das Lager nur geringfügig beschädigt und nahezu unbewohnt vorfanden. Die ausländischen Insassen waren auf dem Weg in ihre Heimatländer, die deutsche Lagerführung hatte sich größtenteils abgesetzt. Bis Juli 1945 schlug eine Einheit der Roten Armee ihr Quartier auf. Danach bezog ein britisches Regiment bis Herbst 1946 die Arbeiterstadt.
Acht der Gebäude aus dieser Zeit sind erhalten geblieben und stehen unter Denkmalschutz. Aufwändig modernisiert werden sie heute von der Krankenpflegeschule als Hebammenhaus sowie für Veranstaltungen genutzt. An das Leid der Zwangsarbeiter erinnert das im Frühjahr 2004 enthüllte, vom Künstler Ingo Wellmann geschaffene Mahnmal vor dem Haus 16. In diesem dokumentiert auch eine Dauerausstellung die Historie der Arbeiterstadt „Große Halle“.
Unmittelbar nach Kriegsende bestand ein großer Bedarf an Krankenhausbetten. Viele Krankenhäuser waren zerstört und kaum in der Lage, die zahlreichen Kranken der Stadt zu versorgen. Daher begannen Pfarrer Siegert und Diakonieschwester Renate Röhricht in zwei der teils beschädigten Gebäude der ehemaligen Arbeiterstadt Krankenstationen einzurichten. Eröffnet wurde das Krankenhaus auf dem 20.000 Quadratmeter großen, waldähnlichen Gelände mit Einwilligung der britischen Alliierten am 1. November 1945 – unter dem Namen „Große Halle“.
Nach dem Um- und Ausbau wurde am 1. April 1947 das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau als allgemeines Krankenhaus mit 16 Häusern in Pavillon-Bauart gegründet. Zur Orthopädie kamen die Fachrichtungen Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Lungentuberkulose und eine Fachabteilung für Hirnverletzte hinzu.
Im Jahr 1963 wurde die Grundlage für eine bauliche Neugestaltung des Krankenhauses gelegt. Die Pavillonhäuser wichen nach und nach modernen funktionalen Bauten. Im ersten Bauabschnitt (1963-1968) wurden die Energiezentrale, Wohnhäuser für alle Berufsgruppen des Krankenhauses sowie das Haus 20 fertiggestellt. 1973 wurde das Haus 2 mit Wirtschaftstrakt für Küche, Apotheke und Wäscherei errichtet. 1978 wurde die Kirche mit den großen Bildfenstern des Künstlers Paul Corazolla fertig gestellt. Im selben Jahr konnte das Haus 1 von den Fachabteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Geriatrie, Labor und der Röntgenabteilung bezogen werden.
Ende der Achtzigerjahre fanden die Abteilung für Orthopädie, die Apotheke, weitere Operationsräume, das Zentrallager sowie die physikalische Therapie und die Ergotherapie im neuen Haus 3 ihren Platz. Die Neunzigerjahre waren gekennzeichnet von vielfältigen Umbaumaßnahmen. In deren Zuge ist der großzügige Eingangsbereich mit Verkaufskiosk, Friseurgeschäft und Bistro entstanden. Hinzu kamen das Patient*innenzentrum und die Patient*innenbücherei. Neu etabliert wurden 1992 die Station für kranke Neugeborene und Frühgeborene (Neonatologie) sowie 1998 eine Kinderstation (Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin), der direkt auch ein Aufnahme- und ambulanter Behandlungsbereich für Kinder angeschlossen wurde.
Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau hat sich zu einem modernen Krankenhaus entwickelt, das nicht nur von vielen Spandauern gern und oft in Anspruch genommen wird, sondern auch von Patient*innen aus ganz Berlin und aus Brandenburg (Havelland).
Quelle: Helmut Bräutigam, Arbeiterstadt „Große Halle“, Begleitheft zur Ausstellung, 1997