Narkose bei Kindern
Operative Eingriffe bei Säuglingen, Kindern oder Jugendlichen sind nicht nur für die kleinen Patient*innen sehr belastend, sondern auch für Eltern und Erziehungsberechtigte. Wir möchten, dass Sie und Ihr Kind optimal für die Narkose vorbereitet sind, deshalb sind uns Ihre individuellen Bedürfnisse sowie mögliche Bedenken und Fragen sehr wichtig. Einige wichtige Fragen können wir bereits hier auf dieser Seite beantworten.
Springe zu
Vorbereitung der Narkose bei Kindern
Auch Kinder möchten wissen, was sie vor, während und nach ihrer Operation erwartet. Deshalb legen wir großen Wert auf eine ehrliche Aufklärung des Kindes über die Narkose und den Operationsverlauf durch Eltern und Ärzt*innen. Sie unterstützt den erforderlichen medizinischen Eingriff und fördert die Kooperation der Kinder.
Es ist uns sehr wichtig, die Sorgen und Ängste der Kinder und Eltern im Vorfeld zu besprechen. Je besser wir mit einer Situation vertraut sind, desto leichter finden wir einen Umgang mit den besonderen Bedürfnissen unser kleinsten Patient*innen.
So können wir die für die Kinder unvermeidlichen und meist auch unangenehmen Abläufe so schonend und schmerzfrei wie möglich durchführen. Operationen bei Kindern im Alter von über einem Jahr können auch ambulant in unserer Tagesklinik erfolgen.
Vorgespräch
Vor jeder Narkose führen wir mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten und – in Abhängigkeit vom Alter – auch mit dem Kind ein ausführliches Aufklärungsgespräch. Hier haben wir genügend Zeit für Ihre Fragen und Sorgen. Dabei besprechen wir auch die Vorbereitung des Operationstags und den Ablauf der Operation.
Um ernsthafte Komplikationen zu verhindern, ist die Infektfreiheit des Kindes eine wesentliche Voraussetzung. Bitte kontaktieren Sie unser Team rechtzeitig, falls Sie unsicher sind.
Kontaktlinsen und herausnehmbare Zahnspangen können nicht in den Operationssaal mitgebracht werden. Auch Piercings sollten zuvor entfernt werden, um Verletzungen zu vermeiden. Sofern Brille oder Hörgerät notwendig sind, bringen Sie bitte ein Etui mit, damit wir diese während der Narkose sicher verwahren können.
Die Narkose bei Kindern am Operationstag
Bevor die Kinder in den Operationssaal gebracht werden, erhalten sie in der Regel ein Beruhigungsmittel. Dieses verabreichen als Sirup oder Tablette etwa 30 Minuten vor Operationsbeginn. Zusätzlich geben wir eine Betäubungscreme auf die Haut, die das Anlegen der erforderlichen Infusion nahezu schmerzfrei macht. Sobald die Wirkung des Beruhigungsmittels einsetzt, können die Eltern ihr Kind bis an die Tür des Operationssaals begleiten und es dort in die Obhut unseres Anästhesie-Teams übergeben.
Unser*e Anästhesist*in leitet dann die Narkose ein. Bei Kleinkindern erfolgt sie in aller Regel durch das Einatmen von Narkosegasen über eine Gesichtsmaske oder über die intravenöse Gabe von Narkosemitteln. Innerhalb weniger Atemzüge schlafen die Kinder ein und sind bereit für eine schmerzfreie Operation. Der intravenöse Zugang dient der Zufuhr von notwendigen Medikamenten und Flüssigkeiten. In den meisten Fällen wird die Narkose als intravenöse Anästhesie fortgeführt. Die Atmung sichern wir dabei über eine Kehlkopfmaske oder über einen Beatmungsschlauch in der Luftröhre.
Für alle Fragen zur Narkose steht Ihnen unser Anästhesie-Team im Vorgespräch gerne zur Verfügung. Häufig gestellte Fragen finden Sie auch in unseren FAQs zur Voll- und Teilnarkose beantwortet.
Nach der Operation
Nach dem Eingriff kümmert sich unser kompetentes Fachpflegepersonal um die Kinder. Im Aufwachraum werden sie betreut, bis die Narkosewirkung abgeklungen ist. Die Kinder erwachen in Gegenwart ihrer Begleitperson und werden bis zu ihrer Entlassung durch unser erfahrenes Pflegepersonal und unsere Anästhesist*innen überwacht und versorgt.
Häufig gestellte Fragen
Aufgrund ihres empfindlicheren Atmungssystems sind Atmungsprobleme bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen. Ansonsten bestehen bei Kindern und Erwachsenen grundsätzlich vergleichbare Komplikationsrisiken. Weitere Informationen finden Sie auf unserer FAQ-Seite zur Voll- und Teilnarkose.
Größere Kindern dürfen – genauso wie Erwachsene – sechs Stunden vor einem geplanten Eingriff nichts mehr essen. Dies bedeutet auch Verzicht auf Süßigkeiten oder Kaugummis. Zwei Stunden vor Beginn der Narkose dürfen die Kinder zum letzten Mal etwas trinken. Erlaubt sind alle klaren Getränke, wie Wasser, Tee, klarer Apfelsaft.
Bei Säuglingen und Kleinkindern besprechen Sie das Vorgehen bitte mit Ihrem Anästhesie-Team. Hier sind teilweise kürzere Zeiten möglich.
Sollten Sie nicht ganz sicher sein, ob Ihr Kind nicht doch noch etwas genascht oder getrunken hat, teilen Sie uns dies bitte unbedingt mit. Eventuell müssen wir dann die Narkose aus Sicherheitsgründen verschieben.
Säuglinge dürfen vier Stunden vor der Narkose nicht mehr gestillt oder gefüttert werden. Die letzte Gabe von Tee und anderen klaren Flüssigkeiten muss bei Säuglingen und Kleinkindern mindestens zwei Stunden zurückliegen.
In den allermeisten Fällen sind die Kinder durch das Beruhigungsmittel müde und werden an der OP-Schleuse vom Anästhesie-Team übernommen. Sollte sich Ihr Kind nicht von Ihnen trennen wollen oder sehr ängstlich sein, wird das Anästhesieteam mit Ihnen besprechen, welche Möglichkeiten bestehen und ob Ihre Anwesenheit bei der Einleitung der Narkose hilfreich ist.
Kontakt
