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Spezialisierung Wiederherstellungschirurgie

Ziel der rekonstruktiven Chirurgie ist die Wiederherstellung grundlegender Körperfunktionen. Die Behandlung von Problemwunden, Weichteiltumoren oder Defektwunden nach Knochenbrüchen oder schweren Entzündungen gehört zu den großen Herausforderungen der Medizin. Oftmals ist eine komplizierte Behandlung mit Gewebeübertragungen aus der Umgebung der Wunde oder von anderen Teilen des Körpers nötig. Hierbei wird das erkrankte Gewebe entfernt und durch gut durchblutetes Gewebe von einer anderen Stelle des Körpers ersetzt. Dabei werden unter dem Mikroskop die filigranen Blutgefäße miteinander verbunden. Diese Techniken werden in unserer Klinik nach den neuesten medizinischen Standards und mit modernsten mikrochirurgischen Verfahren durchgeführt. Bei allen Verfahren kooperieren wir interdisziplinär mit den jeweiligen Fachabteilungen unseres Hauses und den niedergelassenen Kolleg*innen.

Problemwunden

Durch die Techniken der Wiederherstellenden Chirurgie können viele chronische Wunden (z. B. ein „offenes Bein“) zur vollständigen Abheilung gebracht werden. Besonders wichtig ist dies bei Erkrankungen, die schwerwiegende Hautdefekte nach sich ziehen wie dem Diabetischen Fußsyndrom (DFS), der arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) oder Venenschwäche. Hier arbeiten wir eng mit den anderen Fachabteilungen unseres Hauses wie beispielsweise mit den Diabetolog*innen oder den Gefäßchirurg*innen zusammen. Durch eine operative Behandlung der Wunde mit Hilfe von Hautverpflanzungen kann die oft sehr langwierige Verbandtherapie beim Ulcus cruris erheblich verkürzt werden und hochwertiges Gewebe das entzündlich veränderte Narbengewebe ersetzen.

Hauttumoren

Ein weiterer Schwerpunkt in der Wiederherstellungschirurgie ist die Behandlung von Hautkrebs, insbesondere im Gesicht. In enger Zusammenarbeit mit Ihrem*r niedergelassenen Hautärzt*in behandeln wir Basaliome, Melanome, Plattenepithelkarzinome sowie seltenere Haut- und Weichteiltumoren (Sarkome). Besonders im Gesichtsbereich ist unser oberstes Ziel, dass Narben möglichst unauffällig bleiben und die Hautfarbe identisch mit dem umgebenden Gewebe ist. Wenn große Defekte nach der Tumorentfernung zurückbleiben, können wir Form und Funktion durch mikrochirurgische Verpflanzung von Gewebe aus anderen Teilen des Körpers wiederherstellen.

Die Vorstellung der Krebspatient*innen in der interdisziplinären Tumorkonferenz unseres Hauses bietet Sicherheit durch die entsprechende Fachkompetenz der an der Krebstherapie beteiligten Fachärzt*innen (Onkolog*innen, Strahlentherapeut*innen).

Offene Knochenbrüche oder Knochenentzündungen

In Zusammenarbeit mit der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie behandeln wir offene Knochenbrüche oder Knochenentzündungen (chronische Osteitis oder Osteomyelitis). Im ersten Schritt wird hierbei abgestorbenes oder entzündetes Gewebe radikal entfernt. Anschließend wird dieses durch gut durchblutetes Gewebe ersetzt und unter einem Mikroskop wieder an den Blutkreislauf angeschlossen. Durch diese Techniken können auch große Haut- und Knochendefekte behandelt werden.

Verbrennungen

Wir behandeln alle akuten und späten Folgen von Verbrennungen an sämtlichen Körperregionen. Dazu gehören die Korrektur von unangenehmen Narben und Verformungen an Gelenken sowie das Ersetzen von verbrannten Arealen durch Hauttransplantate. Substanzdefekte der Haut füllen wir durch Gewebetransplantate wieder auf. Dabei kommen insbesondere mikrochirurgische Techniken zum Einsatz. Akute Verbrennungen werden bei größerem Ausmaß entsprechend der Leitlinien nach der Erstbehandlung in Verbrennungszentren verlegt.

    DGPRÄC: Verbrennungs-chirurgie

    Gesichtschirurgie (Fazialischirurgie)

    Der Gesichtsnerv überträgt durch Impulse an die Gesichtsmuskulatur unsere Stimmungen. Auf diese Weise entsteht unsere gesamte Mimik. Ist er durch Verletzungen oder Krankheit beschädigt, verliert unser Gesicht seine Ausdruckskraft und wir sind um eines unserer wichtigsten Kommunikationsmittel beraubt. Bei Lähmungserscheinungen im Gesichtsbereich können auch die Augen durch nicht mehr richtig schließende Lider betroffen sein. Ist die Mundpartie in Mitleidenschaft gezogen, kann es außerdem zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme kommen.

    Zur Wiederherstellung der Funktion der mimischen Muskulatur stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:

    • mikrochirurgische Nerventransplantationen mit Spendernerven aus dem Bein
    • Umlagerung von Muskeln zur Wiederherstellung des Lachens oder des Lidschlusses
    • freie, mikrochirurgische Gewebetransplantation unter Verwendung eines Muskels vom Oberschenkel (M. gracilis) zur Wiederherstellung des Lachens
    • statische und dynamische Verfahren zum Ausgleich von Gesichtsasymmetrien

    Verletzungen des Armnervengeflechts (Plexus brachialis) und der peripheren Nerven

    Im Plexus brachialis sind die Nerven zusammengefasst, die die Arme versorgen. Auch Teile der Schulter-, Brust- und Rückenmuskulatur werden durch dieses Nervengeflecht gesteuert. Zu Schädigungen dieser Nerven kann es z. B. bei Motorradunfällen mit Sturz auf die Schulter (Hochgeschwindigkeitsverletzungen) oder durch starken Zug, z. B. am Arm eines Kindes während der Geburt kommen (Geburtstrauma). Auch Entzündungen oder andere Erkrankungen können eine Ursache sein. Je nach Ausmaß der Verletzung der Nerven ist die Funktionstüchtigkeit der Arme eingeschränkt bis hin zur vollständigen Lähmung. Abhängig vom Ausmaß der Verletzung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, um die Beweglichkeit des Armes wiederherzustellen. Unter dem Operationsmikroskop werden die geschädigten Nervenstränge untersucht und anschließend durch Nerventransplantate (häufig aus dem Bein) überbrückt, um so die Durchgängigkeit der Nervenbahnen wiederherzustellen.

    Nach gründlicher Untersuchung des Ausmaßes der Verletzung erstellen wir einen individuellen Therapieplan. Bei Verletzungen der Nerven ist in fast allen Fällen eine sehr langwierige Behandlung erforderlich. Häufig dauert es Monate bis erste Erfolge sichtbar werden. Hier ist von Ihnen und von uns viel Disziplin, Engagement und Geduld erforderlich.

    Ein entscheidender Faktor für den Erfolg ist der rechtzeitige Beginn der Behandlung. Werden Muskeln über einen längeren Zeitraum nicht durch Nervenimpulse stimuliert, sind sie nur schwer wiederzubeleben. In diesen Fällen versucht man durch sogenannte Ersatzplastiken, die Funktion des Arms zu verbessern. Hierbei werden Muskeln und Sehnen (z. B. an der Schulter, dem Ellenbogen oder dem Unterarm) verlagert, so dass die Gelenke wieder beweglich werden. Hierdurch können wichtige Funktionen wiedererlangt werden.

    Unser Leistungsspektrum umfasst alle bewährten operativen Verfahren zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Arms:

    • Neurolyse und Rekonstruktion des Plexus brachialis durch Nerventransplantation
    • Muskel- und Sehnenverlagerungen zur Wiederherstellung der Funktion an Arm, Schulter, Hand und Bein
    • freie, funktionelle Muskeltransplantationen zur Wiederherstellung der Funktion
    • Gelenkversteifungen zur Optimierung von Hebelkräften an der Hand

    Sprechstunde, prästationär

    Plastische Chirurgie & Handchirurgie-Sprechstunde

    Sprechstunden erfolgen nur nach telefonischer Vereinbarung oder Anmeldung via E-Mail.

    Terminvereinbarung

    Sprechzeiten

    Montag 11:30-14:30 Uhr
    Dienstag 11:30-14:30 Uhr
    Mittwoch 11:30-14:30 Uhr
    Donnerstag 11:30-14:30 Uhr
    Freitag 11:30-14:30 Uhr

    und nach Vereinbarung

    Kontakt

    Außenansicht des Martin Luther Krankenhauses

    Adresse

    Martin Luther Krankenhaus | Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
    Caspar-Theyß-Straße 27-31
    14193 Berlin

    Fax

    030 8955-2515

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