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Spezialisierung Migränechirurgie

In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass die Hirnrinde, der Kortex, eine hohe Plastizität aufweist und sich bei entsprechender Beanspruchung verändert. Für Migränepatient*innen wurde eine Abweichung des optischen, visuellen Kortex im Vergleich zur Normalbevölkerung nachgewiesen.

Die Standardtherapie zur Behandlung von Migräne sind Analgetika und Triptane in der Akuttherapie und Betablocker, Antiepileptika, Kalziumantagonisten und Entspannungs- sowie Ausdauertraining in der Prophylaxe. Neuerdings werden in der Prophylaxe bei chronischer Migräne auch intramuskuläre Botulinumtoxin-Injektionen eingesetzt. Interessanterweise konnten chirurgische Ansätze mit peripherer Nervendekompression bei der Behandlung von Migräne Erfolge erzielen. Da Veränderungen des peripheren Nervensystems zu einer Reorganisation des zentralen Nervensystems (ZNS) führen können, hierbei insbesondere auch mit kortikalen Veränderungen einhergehen, ist hierin vermutlich der Wirkmechanismus zu suchen, auch wenn die genauen pathophysiologischen Hintergründe bisher nicht eindeutig verstanden sind.

Die Migränechirurgie setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einer konservativen Diagnostik mit Botox-Injektionen und bei Erfolg der eigentlichen chirurgischen Intervention. Hierbei wird der mögliche Erfolg der Botox-Injektion in einen Dauerzustand überführt.

Diagnostik: Botox bei Migräne

Mit der Injektion von Botox in die Muskulatur im Bereich der Augenbrauen werden die Corrugator-Muskeln gelähmt. Hintergrund ist, dass dadurch getestet werden kann, ob sich die Migränesymptomatik innerhalb der ersten Wochen nach der Injektion verbessert. Eine Verbesserung der Migränesymptomatik um mehr als 50 Prozent stellt ein positives prognostisches Zeichen für eine in einem weiteren Eingriff vorzunehmende Entfernung bzw. Denervierung der Corrugator-Muskeln dar. Die Injektion führt als Nebeneffekt dazu, dass für die Dauer der Wirksamkeit des Botox keine Zornesfalten gebildet werden können. Die Wirkung des Botox ist reversibel und hält etwa zwei bis drei Monate an, d. h. die Wirkung ist nur vorübergehend.

Therapie: Migränechirurgie

Bei der Entfernung der Corrugator-Muskeln wird ein Schnitt in der Augenlidfalte gesetzt, um zum Corrugator-Muskel zu gelangen. Die Entfernung des Muskels legt einen Nervenast frei und entlastet ihn. Die Operation dauert etwa eine Stunde. Sie kann ambulant in Vollnarkose durchgeführt werden; auf Wunsch ist ein kurzzeitiger stationärer Aufenthalt möglich. Zweck der Operation ist in erster Linie die Herbeiführung einer möglichen Linderung von Migränebeschwerden. Dieser Eingriff wird nur dann durchgeführt, wenn der Botox-Test positiv ausgefallen ist. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Häufigkeit der Migräneattacken und die Schmerzintensität deutlich reduziert werden können.

Unter Umständen ist es sinnvoll, den genannten Eingriff durch einen weiteren Eingriff im Bereich des Nackens zu erweitern. Hier wird der Nervus occipitalis major beidseits aus der Nackenmuskulatur befreit. Ob es in Ihrem Fall sinnvoll ist wird im Rahmen des stattfindenden Gespräches mit Ihnen ausführlich besprochen.

Sprechstunde, prästationär

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Martin Luther Krankenhaus | Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
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