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Johannesstift Diakonie
Diagnose Krebs: Wie gehe ich damit um?

Diagnose Krebs: Wie gehe ich damit um?

Beim Patientinnentag des gynäkologischen Krebs- und Brustzentrums beantwortet das ärztliche Team viele Fragen von Betroffenen und Interessierten.

Datum2024-11-04
EinrichtungEvangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Gynäkologie, ... ... ...

Die Diagnose Krebs stellt oft das Leben der Betroffenen auf den Kopf. Sie haben Sorgen, Ängste und viele Fragen. Doch auch Angehörige von Erkrankten und Interessierte stellen sich Fragen zu Krebs: Habe ich eine Veranlagung, an Brustkrebs oder anderen Krebsarten zu erkranken? Welche Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung gibt es? Wo finde ich Unterstützungsangebote? Beim 6. Patientinnentag des gynäkologischen Krebszentrums und Brustzentrums im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau am 12. Oktober gab es die Möglichkeit, sich zu informieren und sich mit Ärztinnen, Pflegepersonal und Selbsthilfegruppen wie der Frauenselbsthilfe Krebs – Bundesverband  e. V. auszutauschen.

Unser ärztliches Team des gynäkologischen Krebszentrums und Brustzentrums hatte informative und gut verständliche Vorträge für die etwa 30 Teilnehmenden vorbereitet. Dr. med. Harsha Sekhri, Assistenzärztin in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, sprach über die genetische Veranlagung für eine Krebserkrankung. Sie erläuterte, dass die sehr seltene Mutation bestimmter Gene wie BRCA1 und 2 (das sogenannte Brustkrebsgen 1 und 2) das Risiko für Frauen deutlich erhöht, an Brustkrebs oder Eierstockkrebs zu erkranken; betroffene Männer bekommen wahrscheinlicher Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Ärztin informierte, dass Angehörige von Menschen mit Krebserkrankungen sich unter bestimmten Voraussetzungen auf diese Mutation testen lassen können, um dann weitere Maßnahmen festzulegen. Doch das ist kein leichter Schritt und viele Betroffene wünschen sich Unterstützung. Diese bietet zum Beispiel das BRCA-Netzwerk, dessen Arbeit Steffi Stegen, Referentin der Gesprächskreisleitung Berlin-Brandenburg, vorstellte. Dort bekommen Betroffene Beratung bei Fragen wie diesen: Sollte ich mich testen lassen? Kann ich noch Kinder bekommen? Wie kann ich in der Familie darüber sprechen?

Auch über Diagnose und Therapien bei Brustkrebs, gynäkologischen Krebserkrankungen und Krebsvorstufen im gynäkologischen Krebszentrum und Brustzentrum des Waldkrankenhauses berichteten die Ärzt*innen. Oberärztin Sofia Karagianni betonte, dass bei der Behandlung von Brustkrebs das Wissen um die Biologie des Tumors entscheidend sei. Das ärztliche Team setze bei Diagnose und Behandlung auf neue, verbesserte Methoden. Assistenzärztin Dr. med Nicole Schäfer berichtete von der Antihormontherapie, die etwa bei hormonell beeinflusstem Brustkrebs erfolgversprechend sei. Funktionsoberärztin Jana Schomaker stellte Diagnose und Therapie des Endometriumkarzinoms, dem Gebärmutter(schleimhaut)krebs, am Fallbeispiel vor. Susanne Harders, Leitung Brustzentrum, berichtete über ergänzende Behandlungen wie Ernährungsumstellung oder Akupunktur, mit denen Nebenwirkungen der Krebstherapie gelindert werden können. Gemeinsam mit den Teilnehmenden probierte sie einige Akupunktur-Anwendungen aus und lockerte die konzentrierte Atmosphäre auf. Simone Straube, Stationsleitung Onkologie, Palliativmedizin und Brustzentrum, und Katrin Römer, Fachkrankenschwester Onkologie, zeigten zum Beispiel mit einem Video, wie die Therapie im Waldkrankenhaus abläuft.

Susanne Harders referierte auch über die Behandlung von Krebsvorstufen bei Gebärmutterhalskrebs, den Dysplasien: Werden sie bei der Vorsorge bei dem:der Frauenärztin entdeckt, sind weitere Untersuchungen beispielsweise in der Dysplasie-Sprechstunde nötig, um eine Behandlung festzulegen. Dysplasien können bei Bedarf mit einem kleinen Eingriff entfernt werden, unbehandelt können sie sich dagegen zu einem Krebs entwickeln, erklärte Susanne Harders. 

Nach jedem Vortrag hatten die Teilnehmerinnen Gelegenheit, den Referentinnen Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Das Angebot wurde rege genutzt: Bei einem Getränk und einem Snack vertieften Gäste und Gastgeber*innen dann ihre Gespräche.

Der Patientinnentag findet einmal im Jahr statt. Mehr Information zum Thema gibt es in der Klinik für Gynäkologie im zertifizierten Brustzentrum und im gynäkologischen Krebszentrum.

Weiterführende Links:

Über das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das 1947 gegründete Notfallkrankenhaus umfasst neun Fachabteilungen, vierzehn medizinische Zentren und 518 Betten. Jährlich versorgen wir rund 22.000 Patient*innen stationär und weitere 70.000 Patient*innen ambulant.

Die Behandlungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Altersmedizin, Brustkrebs / Brustrekonstruktion, Chronische Wunden, Gefäßerkrankungen, Gelenke, Herz, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie und –urologie, Krebs, Magen / Darm, Rücken, Schwangerschaft und Geburt sowie Sport und Unfälle.

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau betreibt drei Fachschulen: die Reha-Akademie Berlin für Physiotherapeut*innen, die Schule für Ergotherapie sowie gemeinsam mit dem Martin-Luther-Krankenhaus die Gesundheitsfachschule Berlin. Diese fungieren auch als Ausbildungsstätte des Krankenhauses.

Über die Johannesstift Diakonie

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 10.793 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

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