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Johannesstift Diakonie
Neues Betreuungskonzept begeistert

Neues Betreuungskonzept begeistert

Der Hebammenkreißsaal im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau: Natürlich – Selbstbestimmt – Interventionsfrei – Sicher

Schwangere hängt in einem Geburtstuch und wird während den Wehen von einer Hebamme unterstützt.
Datum2024-09-03
EinrichtungEvangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Geburtshilfe & Neonatologie

Im Frühjahr dieses Jahres wurde der Hebammenkreißsaal im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau eröffnet. Im Mittelpunkt der hebammengeleiteten Geburt steht eine selbstbestimmte und bedürfnisorientierte Geburt ohne medizinische Intervention, die ausschließlich durch Hebammen und ohne ärztliche Hilfe betreut wird. Das Angebot richtet sich an schwangere Frauen mit risikofreier Schwangerschaft.

„Das ist so ähnlich wie bei einer Hausgeburt, nur in einem Krankenhaus“, sagt Stefanie F., die vor kurzem im Hebammenkreißsaal ihre Tochter geboren hat. „Ich wurde die ganze Zeit von einer Hebamme betreut, die mir sehr geholfen und mich motiviert hat, auf meinen Körper zu hören und mich durch Bewegung und Atmung durch jede einzelne Wehe einen Schritt weiter zum großen Augenblick zu begleiten. Gleichzeitig wusste ich, dass im Notfall immer das ärztliche Personal für mich da ist.“

Eine erfahrene Hebamme steht der Schwangeren für den gesamten Geburtsprozess einfühlsam und mit ihrem umfassenden Fachwissen zur Seite. Sie geht dabei auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse ein, bietet alternative Schmerzmittel an und hilft, eine angenehme Gebärhaltung zu finden. „Wir Hebammen betrachten die Geburt als einen natürlichen Vorgang und unser Ziel ist es, möglichst wenig in diesen natürlichen Ablauf einzugreifen. Wir unterstützen die Gebärende mit allem, was wir im Hebammenkoffer haben“, führt die leitende Hebamme Katrin Teichmann aus. „Wir möchten alternative Maßnahmen der Schmerzlinderung wieder stärker einsetzen und die Frauen darin bestärken, auf die Zeichen ihres Körpers zu hören.“ 

Sollten vor, während und nach der Geburt medizinische Maßnahmen notwendig sein, können das professionelle Ärzt*innenteam der Geburtshilfe und der Anästhesie sowie die Kinderärzt*innen des Perinatalzentrums Level 1 im Haus jederzeit beratend hinzugezogen werden. Es ist auch immer eine sofortige Überleitung in einen regulären Kreißsaal ohne Hebammen- und Ortswechsel möglich.
„Jede Frau ist einzigartig und bekommt bei uns ihre individuell gewünschte Geburtsbetreuung, ganz natürlich und gleichzeitig vollkommen sicher“, sagt Dr. med Katharina Carrizo, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Für die Geburt im Hebammenkreißsaal des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau sind mindestens zwei Vorgespräche geplant, in denen die Hebammen die individuellen Bedürfnisse der Schwangeren kennenlernen. Die Hebammen prüfen in jedem Fall mehrfach gründlich nach festgelegten medizinischen Kriterien, ob die Entbindung im Hebammenkreißsaal möglich ist. Das erste Gespräch findet bei der regulären Geburtsanmeldung zwischen der 28. bis 32. Schwangerschaftswoche statt; ein zweites um die 36. Schwangerschaftswoche in der Hebammensprechstunde. Sollte es nötig sein, können weitere Termine, z.B. bei Überschreitung des errechneten Geburtstermins, anfallen. „Wenn keine Vorerkrankungen dagegen sprechen, kann die werdende Mutter den Geburtsprozess in der natürlichen Form erleben“, erklärt Hebamme Paula und fügt hinzu: „Wir versuchen somit unnötige Interventionen zu vermeiden und den Körper arbeiten zu lassen.“  

Das Interesse am Hebammenkreißsaal und einer natürlichen Geburt im sicheren Rahmen ist groß. „Wir haben viele Frauen, die zum ersten Mal bei unserem Geburtsinformationsabend von diesem alternativen Betreuungskonzept hören, und von der Idee begeistert sind, ihr Baby selbstbestimmt in ruhiger und sicherer Atmosphäre ohne medizinische Intervention zu gebären und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben, jederzeit und gerade bei unvorhergesehenen Ereignissen ärztliche Unterstützung erhalten zu können“, berichtet Hebamme Katrin Teichmann. 

Ergänzend sagt Pflegedirektorin Andrea Lemke: „Die bisherigen Rückmeldungen zu unserem Hebammenkreißsaal sind ausschließlich positiv, sowohl von den Eltern als auch den Mitarbeitenden. Wir haben bereits einige neue Bewerbungen von Hebammen bekommen, die das Waldkrankenhaus als Arbeitsplatz wählen, gerade weil wir einen Hebammenkreißsaal anbieten.“  

Die Leitende Oberärztin der Geburtshilfe, Nina Axnick, fügt hinzu: „Wir beobachten, dass sich die Etablierung des alternativen Betreuungskonzeptes positiv auf unser gesamtes Team von Ärzt*innen und Hebammen und auf alle Schwangeren, die hier gebären, auswirkt. Zum einen hat sich die Sicht auf den Geburtsvorgang generell im Team verändert. Zum anderen profitieren alle Gebärenden von den neuen Elementen, die der Hebammenkreißsaal mit sich bringt. Somit hat er einen positiven Einfluss auf unser Geburtszentrum.“

Über das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das 1947 gegründete Notfallkrankenhaus umfasst neun Fachabteilungen, vierzehn medizinische Zentren und 518 Betten. Jährlich versorgen wir rund 22.000 Patient*innen stationär und weitere 70.000 Patient*innen ambulant.

Die Behandlungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Altersmedizin, Brustkrebs / Brustrekonstruktion, Chronische Wunden, Gefäßerkrankungen, Gelenke, Herz, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie und –urologie, Krebs, Magen / Darm, Rücken, Schwangerschaft und Geburt sowie Sport und Unfälle.

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau betreibt drei Fachschulen: die Reha-Akademie Berlin für Physiotherapeut*innen, die Schule für Ergotherapie sowie gemeinsam mit dem Martin-Luther-Krankenhaus die Gesundheitsfachschule Berlin. Diese fungieren auch als Ausbildungsstätte des Krankenhauses.

Über die Johannesstift Diakonie

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 11.400 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

  • Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
  • Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
  • Behindertenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Arbeit, Beschäftigung und Soziales
  • Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
  • Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen