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Johannesstift Diakonie
„Irgendwo da oben”

„Irgendwo da oben”

Ein traurig-schöner Auftakt der 16. Kulturpiloten-Staffel

Darsteller der Kulturpiloten auf der Bühne
Datum2025-03-17

Berlin, 13. Februar 2025: Die 16. Kulturpilotenstaffel der Kampagne „Kinder beflügeln” des Evangelischen Johannesstifts und der Johannesstift Diakonie hat begonnen. Viertklässler*innen aus zahlreichen Berliner Grundschulen treten fortan in die Fußstapfen von rund 1.300 Kulturpilot*innen und werden in den nächsten Monaten das kulturelle Berlin erkunden.

Zum Auftakt erleben sie im GRIPS Theater im Podewil eine besondere und zugleich herausfordernde Aufführung. Das Stück „Irgendwo da oben” von Kaya Tina Büttner behandelt auf einfühlsame Weise die Themen Tod, Verlust und Trauerbewältigung, gleichzeitig geht es aber auch um Freundschaft und neue Hoffnung.

„Seit Mama tot ist, habe ich keine Freunde mehr”

Im Mittelpunkt der Handlung steht Yuna, die nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter niemanden mehr an sich heranlässt. Sie zieht sich zurück, hat keine Freunde mehr und empfindet den Alltag als belastend. Ihr einziger Vertrauter ist ihr Fantasiefreund Jerome. Dann begegnet sie Max, der sich nicht so leicht abschütteln lässt. Doch Max hat es selbst nicht leicht: Er leidet unter seinen zwei älteren, mobbenden Brüdern und den ständigen Streitereien seiner Eltern.

Durch Gespräche und gemeinsame Erlebnisse finden Yuna und Max gegenseitigen Halt. Yuna beginnt, sich ihrer Trauer zu stellen, während Max den Mut fasst, sich gegenüber seinen Brüdern zu behaupten. Das Stück zeigt eindrucksvoll, wie wichtig ehrliche Gespräche und wahre Freundschaft sind, um schwierige Situationen zu bewältigen.

Theater hautnah - Kinder befragen Schauspieler*innen

Nach der Aufführung kommen die drei Schauspielerinnen gemeinsam mit zwei Theaterpädagoginnen auf die Bühne. Die jungen Zuschauer*innen haben nun Gelegenheit, Fragen zu stellen – und sie nutzen sie ausgiebig: “Wie lange probt ihr?”, "Habt ihr Lampenfieber?”, “Was ist euer Lieblingsessen?”. 

Eine Schülerin fragt: "Warum sagt ihr denn Schimpfwörter auf der Bühne?” Sie bezieht sich dabei auf eine Szene im Stück, in der Max es "echt scheiße" findet, dass niemand Yuna von der Krebserkrankung ihrer Mutter erzählt hat. Regine Seidler, die Darstellerin von Yuna, erklärt: “Dieses Wort hebt ihr euch für wirklich schlimme Dinge auf. Max zeigt Yuna damit, dass ihre Gefühle stimmen und spricht mit ihr auf Augenhöhe, statt sie wie die Erwachsenen vor der traurigen Wahrheit beschützen zu wollen.”

Die Kulturpilot*innen starten ihre Reise

Nach dem lebendigen Austausch können sich alle bei einem leckeren Buffet stärken und besser kennenlernen. Dann treffen die Kinder ihre erwachsenen Begleiter*innen für die kommenden Wochen. In Gruppen sitzen sie in kleinen Kreisen zusammen, um sich zu besprechen. Die Gruppen sind aufgeteilt nach den neun griechischen Musen Klio, Melpomene, Terpsichore, Thalia, Euterpe, Erato, Urania, Polyhymnia und Kalliope. 

Jede Muse hat ihren eigenen kulturellen Schwerpunkt. Mal geht es beispielsweise um Geschichte, mal um Kunst oder Astronomie. Die Schüler*innen erhalten einen ersten Einblick in das Kulturpiloten-Programm, das sie erwartet und werfen einen Blick in die prall gefüllten Kulturpiloten-Koffer.

Guido Schikore, der die Kalliope- und Klio-Staffel betreut, enthüllt, was sich darin verbirgt: Bastelmaterial, Schreibwaren, kleine Spiele wie Storycubes, Stadtpläne, Notfall-Fragebögen, Logbücher und die begehrten Kulturpiloten-Ausweise. Jede Staffel erhält zudem einen hölzernen Redestab, bedruckt mit dem Namen der jeweiligen Muse.

Bald stehen die ersten Ausflüge auf dem Programm. Die diesjährigen Staffeln haben das Motto “Heimat Berlin”. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie stark sich die jungen Kulturpilot*innen in Berlin verwurzelt fühlen und auf welche Weise die Stadt noch mehr zu ihrer Heimat werden kann. 

In spannenden außerschulischen Umgebungen außerhalb ihrer gewohnten Kieze lernen die Kinder zum Beispiel Künstler*innen, Ingenieur*innen oder Wissenschaftler*innen kennen. Dabei wird der kindliche Forscherdrang geweckt und Bildung passiert wie von selbst. Die erwachsene Kulturpilotin Susanne von der Osten-Sacken findet zudem: “Auch wir erwachsenen Begleiter können sehr viel von den Kindern lernen – vor allem, wie unvoreingenommen sie an uns und die Projekte herangehen." 

Am Ende der Eröffnungsveranstaltung verkündet Stefan Groß-Leisner, Projektmanager von “Kinder beflügeln” feierlich: “Die 16. Kulturpilotenstaffel ist hiermit eröffnet!” Die Kulturpilot*innen spenden großen Applaus. Das war ein gelungener Auftakt für die bevorstehende kulturelle Entdeckungsreise. Darin sind sich alle einig.

Bühne erstrahlt in roten Lichtern
Alle Darsteller des Stückes auf der Bühne.
Projektmanager Stefan Groß-Leisner mit Mikro auf der Bühne.

Über die Kampagne „Kinder beflügeln“

„Kinder beflügeln“ ist die Klammer für eine Vielzahl von Projekten, in denen Kinder aus Berlin und Brandenburg seit 2008 durch besondere Bildungserlebnisse gefördert werden. Die Kampagne erreicht Kinder im Grundschulalter an Berliner Brennpunktschulen, die aufgrund ihrer sozialen Situation Bildungschancen nicht nutzen können. „Kinder beflügeln“ ist die gemeinsame Bildungskampagne der Johannesstift Diakonie und der Stiftung Evangelisches Johannesstift.

Über die Johannesstift Diakonie Jugendhilfe

Die Johannesstift Diakonie Jugendhilfe gGmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Johannesstift Diakonie gAG mit stationären, teilstationären und ambulanten Angeboten der Hilfen zur Erziehung, Jugendsuchthilfe, Betreuungsangeboten für Mütter und ihre Kinder, der Kindertagesbetreuung, schulbezogener Sozialarbeit an Grund- und Oberschulen sowie Erziehungs- und Familienberatung. Sie beschäftigt circa 500 Mitarbeitende in Berlin, Neubrandenburg, den Landkreisen Oberhavel und Havelland sowie Eisenach.

Über die Johannesstift Diakonie

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 11.400 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

  • Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
  • Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
  • Behindertenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Arbeit, Beschäftigung und Soziales
  • Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
  • Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen