Interkulturalität – Was uns verbindet
Wenn die fünf Weltreligionen Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus und Hinduismus thematisiert werden, geht es meist um interkulturelle Unterschiede. Für die Fünftklässler verschiedener Berliner Brennpunktschulen steht am Ende der „Kinder beflügeln“-Projektwoche „Was uns verbindet – fünf Weltreligionen in unseren Berliner Klassenzimmern“ eher das gemeinsame Ziel im Vordergrund: Frieden mit sich selbst und anderen, Achtung, Liebe und Hingabe.
Expert*innen der verschiedenen Religionen besuchen die Klassen in dieser speziellen Projektwoche, in der es um interkulturelle Toleranz, aber auch um Bildung geht. Bisheriges Wissen und die neuen Infos kommen auf den Tisch, Vorurteile und Stereotype werden genau unter die Lupe genommen. Was ist wahr? Wie ähnlich sind wir uns wirklich?
„Das Projekt ‚Die fünf Weltreligionen in Berliner Klassenzimmern‘ macht Religionen für Kinder erleb- und begreifbar und fördert das Verständnis füreinander. Wie tiefgründig sich die Kinder dabei mit Fragen zu den Religionen beschäftigen und daraus sogar ein Theaterstück auf die Bühne bringen, beeindruckt mich sehr.“
Frank Henssler, Senior-Referent Bildung, Karl Schlecht Stiftung330 Millionen Götter meditieren
Kinder lernen Traditionen und Kulturen kennen. Typische Bräuche wie beispielsweise Kleider- und Speisegesetze oder Gegenstände wie Gebetsteppiche, das Kreuz und die Maria-Figur machen die Religionen greifbar.
Spannend sind natürlich auch die Feste. Warum feiert man eigentlich das chinesische Neujahrsfest, das Opfer- und Zuckerfest, Weihnachten oder Chanukka? Wie kann es sein, dass es im Hinduismus gleich 330 Millionen Götter gibt? Und wie geht eigentlich Meditieren? Alles Gelernte verarbeiten die Kinder künstlerisch, mitunter auch in eigenen Theaterstücken. So können die Kinder auch Eltern und Freund*innen teilhaben lassen.
„Das Leben ist Begegnung, sagt der jüdische Philosoph Martin Buber. Wo begegnen sich in einer so wunderbar entspannten und liebevollen Atmosphäre die Weltreligionen? Mit wem kann diese Begegnung besser gefördert werden als mit neugierigen Schüler*innen? An diesen Vormittagen mit ‚Kinder beflügeln‘ ist dies möglich. Dort wird ein wunderbares Fundament dafür gelegt, auch später einmal wieder einer anderen Weltreligion zu begegnen. Dabei kann man sich gleichzeitig auf die eigene Religion besinnen. Diese ist ja schließlich ein Stück der eigenen Identität.“
Pfarrer Martin Stoelzel-Rhoden, Experte ChristentumHelfen und Spenden
Auch dieses „Kinder beflügeln“-Teilprojekt zu interkultureller Toleranz wird zu 100 Prozent aus Spenden finanziert. Wichtigster Partner ist hier die Karl Schlecht Stiftung.