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Bluthochdruck: Ursachen

Bluthochdruck-Ursachen sind vielfältig und können sich auch gegenseitig stark beeinflussen. Das Wissen darüber ist wichtig, um zu hohem Blutdruck effektiv vorzubeugen oder ihn behandeln zu können. Im Ratgeber unserer Spezialist*innen der Klinik für Kardiologie in Berlin finden Sie wichtige Informationen zu Bluthochdruck Symptomen, wie Sie den Bluthochdruck senken und Ihren Blutdruck messen können.

Strichzeichnung eines Körpers, Linie eines Herzschlags endet mit einem Herz an der entsprechenden Stelle des Körpers.

Was sind die Ursachen von Bluthochdruck?

Verschiedene Faktoren sollten bei Bluthochdruck als mögliche Ursachen und mit Blick auf eine Therapie berücksichtigt werden:

  • genetische Veranlagung 
  • hohes Alter 
  • Übergewicht und Adipositas
  • Ernährung und Bewegung
  • Stress und emotionale Belastung
  • Luftverschmutzung und Lärm
  • Medikamente

Welche Rolle spielt die genetische Veranlagung bei Bluthochdruck?

Studien haben gezeigt, dass die Veranlagung zu Bluthochdruck in Familien gehäuft auftritt: Hat ein Elternteil Bluthochdruck, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch ihre Kinder Bluthochdruck entwickeln. Wissenschaftler*innen haben festgestellt, dass bestimmte Gene, die vererbt werden, den Blutdruck regulieren und somit bei der Entstehung von Bluthochdruck eine Rolle spielen. 

Forschende haben außerdem herausgefunden, dass bestimmte Mutationen von Genen, die für die Steuerung des Blutdrucks verantwortlich sind, das Risiko für Bluthochdruck noch zusätzlich erhöhen. Zur Behandlung eines Bluthochdrucks ist daher wichtig, Erkrankungen in der Familie zu erfragen, um eine genetische Veranlagung als Bluthochdruck-Ursache zu erkennen oder auszuschließen.

Wie wichtig ist das Alter?

Das Lebensalter ist eine der wichtigsten Bluthochdruck-Ursachen, denn das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts haben zwei Drittel der Menschen ab 65 Jahren einen Bluthochdruck. Das liegt daran, dass der menschliche Körper mit den Jahren altert: Blutgefäße verlieren an Elastizität und werden steifer. In der Folge können sie weniger flexibel auf Änderungen des Blutdrucks reagieren. Zellen, Fette und andere Substanzen lagern sich ab und verengen die Gefäße. Mit der Zeit entsteht die chronische koronare Herzkrankheit (KHK), bei der die Durchblutung des Herzmuskels beeinträchtigt ist. Mit viel Bewegung, herzgesunder Ernährung und einer KHK Therapie können Betroffene die Beschwerden der chronischen Erkrankung lindern und Folgen wie dem Herzinfarkt vorbeugen. 

Auch die Funktion der Organe wie beispielsweise der Nieren lässt mit zunehmendem Alter nach, was zur Erhöhung des Blutdrucks führen kann.

Übergewicht und Adipositas

Übergewicht und vor allem Adipositas, sehr starkes Übergewicht, spielen eine große Rolle bei der Entstehung von Herzkreislauferkrankungen wie auch bei der Entstehung von Bluthochdruck. 

Der Grund dafür: Je mehr Körpergewicht eine Person hat, desto mehr Blut muss das Herz in die Gefäße und Organe pumpen, um Sauerstoff und Nährstoffe im Körper zu transportieren. Das erhöht den Druck auf die Gefäßwände und lässt den Blutdruck steigen. Hinzu kommt, dass das Fett im Körper übergewichtiger Menschen sich in den Blutgefäßen ablagert und diese verengt. Das führt wiederum zu einem weiteren Anstieg des Blutdrucks. 

Um den Teufelskreis aufzubrechen, nehmen Mediziner*innen bei der Behandlung von Bluthochdruck und Herzkreislauferkrankungen auch die Ursachen für das Übergewicht in den Blick.

Ernährung und Bewegung

Der Lebensstil hat einen großen Einfluss auf das Entstehen von Erkrankungen. Wer sich ungesund ernährt und wenig bewegt, erhöht sein Risiko für Bluthochdruck – und das auch schon im jüngeren Alter

Mit Blick auf Bluthochdruck ist eine unausgewogene Ernährung eine wichtige Ursache – vor allem der Verzehr salzreicher Speisen, etwa in stark verarbeiteten Lebensmittel oder Fertigprodukten. Nimmt der Körper viel Salz auf, wird auch viel Wasser im Körper gebunden. Dadurch steigt die Blutmenge im Körper und damit der Blutdruck. Bei einer salzarmen Ernährung dagegen scheidet der Körper Wasser stärker aus. Das regt die Nieren an, mehr Salz und Wasser auszuscheiden. 

Zu wenig Bewegung begünstigt ebenfalls die Entstehung von Bluthochdruck. Wer sich wenig bewegt, legt schnell an Gewicht zu und Übergewicht erhöht das Risiko von Bluthochdruck. Sich regelmäßig, also mehrmals pro Woche zu bewegen, hilft dabei den Bluthochdruck zu senken

Bei regelmäßiger körperlicher Anstrengung steigt der Blutdruck zwar kurzzeitig an – weil das Herz für eine optimale Versorgung der Organe mehr pumpen muss – jedoch werden die Gefäße damit gedehnt und bleiben so elastisch. In der Folge wird mit dem regelmäßigen Training der Widerstand in den Gefäßen geringer und der Blutdruck sinkt. 

Wer sich also auch schon im jüngeren Alter regelmäßig bewegt, kann seine Gefäße elastisch halten und dem Entstehen von Bluthochdruck vorbeugen.

Stress und emotionale Belastung

Auch chronischer Stress und emotionale Belastungen können als Bluthochdruck-Ursachen in Betracht kommen. Konflikte in Familie oder Partnerschaft sowie Druck im Berufsleben verursachen Reaktionen im Körper: Sie führen zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol. Die Muskulatur der Blutgefäße zieht sich zusammen und der Widerstand in den Blutgefäßen nimmt zu. Das Herz muss mehr pumpen, um Organe und Gefäße mit Blut zu versorgen. Dadurch steigt der Blutdruck.

Bleibt der Stress dauerhaft bestehen und lassen sich emotionale Belastungssituationen nicht auflösen, kann das zum Entstehen von Bluthochdruck beitragen.

Medikamente und Substanzen

Auch bestimmte Arzneimittel und Substanzen lassen den Blutdruck ansteigen und können Bluthochdruck begünstigen. 

Dazu gehören zum Beispiel nicht-steroidale Antirheumatika, kurz NSAR, wie Diclofenac und Ibuprofen. Die Schmerzmittel wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend, können aber bei dauerhafter Einnahme zur Blutdruckerhöhung beitragen. Auch die regelmäßige Einnahme oraler Verhütungsmittel wie der „Pille“ kann die Entstehung eines Bluthochdrucks begünstigen. 

Ebenfalls zum Anstieg kann der Konsum von Alkohol und Nikotin führen.

Lärm und Luftverschmutzung

Umweltfaktoren wie Lärm oder Luftverschmutzung werden oft als Bluthochdruck-Ursachen übersehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Anwohnende in Gebieten mit hoher Lärmbelastung oder Luftverschmutzung, beispielsweise nahe eines Flughafens oder einer Autobahn ein höheres Risiko für Bluthochdruck haben. Lärmbelastungen lösen Stressreaktionen im Körper aus, Schadstoffe in der Luft können Entzündungen verursachen und die Blutgefäße schädigen, was Bluthochdruck begünstigen kann.

Wer ist besonders gefährdet, Bluthochdruck zu entwickeln?

Die meisten Einflussfaktoren für die Entstehung von Bluthochdruck wirken sich bei jedem Menschen individuell verschieden aus. Jedoch gibt es bestimmte Personengruppen, bei denen die Wahrscheinlichkeit höher ist als bei anderen.

  • Menschen mit höherem Lebensalter
  • Menschen mit einer genetischen Veranlagung
  • bei Männern, aufgrund ihres  Lebensstils
  • bei Frauen in den Wechseljahren, da ihr Körper das blutdrucksenkende Östrogen weniger produziert
  • junge Menschen mit 20 und darüber – mit starkem Übergewicht, ungesundem Lebensstil oder genetischer Veranlagung

Auch Menschen mit einer Vorerkrankung haben ein erhöhtes Bluthochdruckrisiko. Dazu zählen zum Beispiel die Verengung der Nierenarterien, erhöhte Hormonproduktion etwa durch Tumore in der Nebenniere, Atemaussetzer im Schlaf (Schlafapnoe) oder Störungen des Hormonhaushalts bei einer Schilddrüsenüberfunktion. 

Tipp: Um Bluthochdruck möglichst früh zu erkennen und behandeln zu können, ist es ratsam den Blutdruck regelmäßig selbst zu messen und bei auffälligen Werten die*den Ärzt*in zu konsultieren.

Unsere Spezialist*innen

Für alle Ihre Fragen steht Ihnen in der Johannesstift Diakonie unser kompetentes Team von Herzspezialist*innen zur Verfügung.

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Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin

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