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Was ist eine Ablation?
Die Ablation, auch Katheterablation genannt, ist ein Spezialeingriff, bei dem mittels eines Katheters krankhafte elektrische Erregungsherde im Herzmuskelgewebe verödet werden. Nach einer Ablation kehrt das Herz häufig dauerhaft zu seinem natürlichen Rhythmus zurück.
Wann ist eine Ablation sinnvoll?
Eine Katheterablation kommt nicht bei allen Herzrhythmusstörungen infrage. Eine der häufigsten Anwendungen des Verfahrens ist die Ablation bei Vorhofflimmern. Aber auch bei anderen Formen der Tachykardie (Herzrasen) und bei hartnäckigen Rhythmusstörungen, die nicht (ausreichend) durch Medikamente kontrolliert werden können, kommt sie zum Einsatz.
Wie läuft eine Katheterablation ab?
Der genaue Ablauf der Katheterablation hängt von der Art der zu behandelnden Herzrhythmusstörung ab. Grundsätzlich läuft das Verfahren jedoch wie folgt ab:
Vor der Ablation
Vor dem Eingriff findet in der Regel eine Anamnese statt, in der bestehende Vorerkrankungen, Medikationen und Allergien besprochen werden.
Anschließend werden einige Untersuchungen durchgeführt, darunter ein Elektrokardiogramm (EKG) und eine Echokardiografie (Ultraschalluntersuchung des Herzens). Eine weitere wichtige Untersuchung, die elektrophysiologische Untersuchung des Herzens (EPU), erfolgt in der Regel erst während des Eingriffs, kurz vor der eigentlichen Verödung.
Abschließend werden eventuell noch offene Fragen in einem Gespräch geklärt, bevor die Patient*innen die erforderliche Einwilligung für den Eingriff unterzeichnen.
Ablauf der Katheterablation
Die Katheterablation erfolgt in einem spezialisierten Herzkatheterlabor und dauert, je nach Art des gewählten Verfahrens, zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden. Während des gesamten Eingriffs wird der Herzrhythmus mittels Elektrokardiogramm (EKG) kontrolliert.
Zunächst wird die Haut an der Einstichstelle, in der Regel an der Leiste, desinfiziert und örtlich betäubt. Dort setzt der*die Ärzt*in einen kleinen Schnitt, führt den Katheter in ein Blutgefäß ein und schiebt ihn schmerzfrei bis zum Herzen vor. Um präzise zu bestimmen, welche Stellen im Herzgewebe für die unregelmäßigen elektrischen Signale verantwortlich sind, folgt die sogenannte elektrophysiologische Untersuchung (EPU): Über den Katheter werden Stromimpulse gesetzt und die entsprechende Reaktion des Herzens ausgewertet. Mithilfe von Röntgen- oder 3D-Bildgebungstechniken kann der*die Ärzt*in jetzt den Katheter zu den Zielbereichen navigieren und das Gewebe über die Katheterspitze veröden. In unseren Kliniken erfolgt eine solche Ablation ausschließlich unter Kurznarkose.
Ablations- verfahren
Bei der Hochfrequenz- oder Radiofrequenzablation wird das Muskelgewebe mit der Spitze eines Ablationskatheters punktgenau erhitzt, sodass die Zellen ihre elektrische Leitfähigkeit verlieren.
Bei der Kälteablation oder Kryoablation/Kryoballonablation wird das Gewebe, das für die Rhythmusstörungen verantwortlich ist, gezielt gekühlt und vereist, sodass die Zellen ihre elektrische Leitfähigkeit verlieren.
Falls die thermischen Verfahren nicht ausreichen oder schwer erreichbare Bereiche behandelt werden müssen, kann auch eine epikardiale Ablation in Erwägung gezogen werden. Hierbei wird der Ablationskatheter außerhalb des Herzens im Herzbeutel platziert und gezielt auf das Epikard (die äußere Oberfläche des Herzens) gerichtet, um spezifische Bereiche präzise zu behandeln.
Nach der Ablation
Nach der Katheterablation wird der Schnitt vernäht und mit einem Verband abgedeckt.
Abhängig vom individuellen Gesundheitszustand und der Art der Herzerkrankung bleibt der*die Patient*in für mindestens eine Nacht zur Überwachung in der Klinik. Vor der Entlassung werden oft noch Untersuchungen, zum Beispiel eine Echokardiografie, durchgeführt.
Nach dem Eingriff fühlen sich einige Patient*innen vorübergehend weniger belastbar. Jetzt heißt es, Geduld zu haben und die ärztlichen Anweisungen zu befolgen, um eine gute Genesung zu fördern. Dazu gehören:
- die Einstichstelle des Katheters sauber halten und pflegen, bis sie vollständig abgeheilt ist
- in der ersten Woche auf Baden verzichten und stattdessen duschen
- für zwei Tage kein Auto fahren
- für zwei Tage auf intensive körperliche Anstrengungen und Geschlechtsverkehr verzichten
- für ein bis zwei Wochen körperliche Belastungen vermeiden
Nachsorge
Die Heilung des Herzgewebes nach der Ablation dauert etwa drei Monate. Während dieser Zeit sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen üblich, um den Fortschritt zu überwachen und sicherzustellen, dass der Herzrhythmus stabil bleibt.
Risiken und Nebenwirkungen
Komplikationen und Nachwirkungen nach der Katheterablation sind sehr selten. Dennoch ist verständlich, dass ein Eingriff am Herzen bei vielen Patient*innen mit Ängsten und Sorgen verbunden ist.
Unsere Herzspezialist*innen der Klinik für Kardiologie in Berlin nehmen sich in der Sprechstunde eingehend Zeit, um Sie über die individuellen Risiken aufzuklären, Ihre Bedenken zu besprechen und Ihnen somit eine informierte und vertrauensvolle Entscheidungsgrundlage zu bieten.
Herzmedizin auf höchstem Niveau
Die Abteilung Kardiologie der Johannesstift Diakonie deckt das gesamte Spektrum der Herzmedizin ab. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der katheterbasierten Therapie von Herzrhythmusstörungen.
Neben der kompetenten medizinisch-technischen Versorgung liegt unser Fokus auf fürsorglicher Zuwendung und individueller Betreuung. Wir nehmen uns die Zeit, auf die Bedürfnisse unserer Patient*innen einzugehen und legen großen Wert darauf, dass sich diese gut aufgehoben fühlen.
Unsere Spezialist*innen
Zur Abklärung und Therapie von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern steht Ihnen in der Johannesstift Diakonie unser kompetentes Team von Herzspezialist*innen zur Verfügung.
Sprechstunde
Kardiologie-Sprechstunde in Zehlendorf
Evangelisches Krankenhaus Hubertus
Spanische Allee 10-14
14129 Berlin
Tel.: 030 81008-500
kardiologie.hubertus(at)jsd.de
Kardiologie-Sprechstunde in Spandau
Evangelisches Waldkrankenhaus in Spandau
Stadtrandstraße 555
13589 Berlin
Telefon 030 3702-1770
kardiologie.waldkrankenhaus(at)jsd.de
Kardiologie-Sprechstunde in Charlottenburg
Martin Luther Krankenhaus
Caspar-Theyß-Straße 27-31
14193 Berlin
Telefon 030 8955-3611
kardiologie.martin-luther(at)jsd.de
FAQs
Eine Ablation, auch Katheterablation genannt, ist ein Spezialeingriff, bei dem mittels eines Katheters krankhafte elektrische Erregungsherde im Herzmuskelgewebe verödet werden. Nach einer Ablation kehrt das Herz häufig dauerhaft zu seinem natürlichen Rhythmus zurück.
Eine Katheterablation kommt nicht bei allen Herzrhythmusstörungen infrage. Eine der häufigsten Anwendungen des Verfahrens ist die Ablation bei Vorhofflimmern. Aber auch bei anderen Formen der Tachykardie (Herzrasen) und bei hartnäckigen Rhythmusstörungen, die nicht (ausreichend) durch Medikamente kontrolliert werden können, kommt sie zum Einsatz.
Der genaue Ablauf der Katheterablation hängt von der Art der zu behandelnden Herzrhythmusstörung ab. Grundsätzlich wird die Haut an der Einstichstelle, in der Regel an der Leiste, desinfiziert und örtlich betäubt. Dort setzen die Ärzt*innen einen kleinen Schnitt, führt den Katheter in ein Blutgefäß ein und schiebt ihn schmerzfrei bis zum Herzen vor.
Nach der Katheterablation wird der Schnitt vernäht und mit einem Verband abgedeckt. Abhängig vom individuellen Gesundheitszustand und der Art der Herzerkrankung bleiben die Patient*innen für mindestens eine Nacht zur Überwachung in der Klinik. Vor der Entlassung werden oft noch Untersuchungen, zum Beispiel eine Echokardiografie, durchgeführt.
Komplikationen und Nachwirkungen nach der Katheterablation sind sehr selten. Dennoch ist verständlich, dass ein Eingriff am Herzen bei vielen Patientinnen mit Ängsten und Sorgen verbunden ist. Unsere Herzspezialistinnen der Klinik für Kardiologie in Berlin nehmen sich in der Sprechstunde eingehend Zeit, um Sie über die individuellen Risiken aufzuklären, Ihre Bedenken zu besprechen und Ihnen somit eine informierte und vertrauensvolle Entscheidungsgrundlage zu bieten.