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Herzinfarkt: Symptome erkennen und richtig handeln

Ein Herzinfarkt ist ein akuter medizinischer Notfall, der umgehend behandelt werden muss, um Folgeschäden zu begrenzen. Unser Team der Klinik für Kardiologie in Berlin klärt hier über die typischen Herzinfarktsymptome auf, die jeder kennen sollte.

Strichzeichnung eines Körpers, Linie eines Herzschlags endet mit einem Herz an der entsprechenden Stelle des Körpers.

Was ist ein Herzinfarkt?

Die Hauptaufgabe des Herzens besteht darin, den Blutkreislauf und die Sauerstoffversorgung des Körpers aufrechtzuerhalten. Beim Herzinfarkt, in der medizinischen Fachsprache auch Myokardinfarkt, wird diese lebenswichtige Funktion unterbrochen. Das bedeutet akute Lebensgefahr. Die Blutzufuhr zu einem Teil des Herzmuskels ist plötzlich blockiert, sodass dieser Bereich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann und abstirbt.

Damit möglichst wenig Herzmuskelgewebe abstirbt, muss das blockierte Gefäß so schnell wie möglich wieder geöffnet werden. Betroffene gehören unverzüglich in ein Krankenhaus, in dem rund um die Uhr Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt werden können.

Symptome eines Herzinfarkts

Typische Symptome eines Herzinfarkts sind Schmerzen im Brustbereich, die minutenlang anhalten, auch bekannt als Angina Pectoris. Die Schmerzen breiten sich häufig auf Arme, Hals, Kiefer, Bauch und Rücken aus. Neben diesen typischen Warnsignalen gibt es auch andere Anzeichen, die je nach Geschlecht und Schweregrad des Herzinfarkts variieren können.

Typische Herzinfarktsymptome bei Männern

Bei Männern treten häufig die folgenden Symptome beim Herzinfarkt auf: 

  • Starke brennende, drückende Schmerzen im Brustkorb 
  • Schmerzen, die in Schulter, Arm, Rücken, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen
  • Beklemmungs- und Angstgefühl
  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Schwindel 
  • Synkope (Bewusstlosigkeit)
  • Übelkeit

Typische Herzinfarktsymptome bei Frauen

Die Herzinfarktsymptome bei Frauen – insbesondere bei älteren Frauen – können weniger eindeutig sein und leicht mit anderen Beschwerden verwechselt werden. Dazu gehören:

  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Extreme Müdigkeit
  • Rückenschmerzen
  • Grippeähnliche Symptome

Leichter Herzinfarkt und stummer Herzinfarkt

Nicht immer äußert sich ein Herzinfarkt durch unmittelbar lebensbedrohlich erscheinende Symptome. Von einem leichten Herzinfarkt spricht man, wenn nur ein geringer Anteil des Herzmuskels betroffen ist und nur wenige Herzmuskelzellen untergegangen sind. In der Regel sind dann auch die Beschwerden deutlich milder. Der sogenannte stumme Herzinfarkt verläuft gänzlich ohne offensichtliche Symptome und bleibt daher oft unentdeckt.
 

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Hinweis

Bei Verdacht sofort den Notruf 112 wählen! Frühzeitige Erkennung und schnelle Hilfe können lebensrettend sein.

Ursachen und Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt tritt in der Regel als Folge einer Erkrankung der Herzkranzgefäße auf – der koronaren Herzkrankheit (KHK). Die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt ist ein Verschluss oder eine deutliche Verengung eines dieser Gefäße.
Ein Gefäßverschluss entsteht meist als Folge von Arteriosklerose (Gefäßverkalkung). Bei der Arteriosklerose sammeln sich Ablagerungen aus Fett, Cholesterin und anderen Substanzen an den Gefäßwänden an und verengen die Blutgefäße. Dies beeinträchtigt mit der Zeit den Blutfluss und fördert die Bildung von Blutgerinnseln. Ein solches Blutgerinnsel kann ein Herzkranzgefäß teilweise oder vollständig blockieren. Dadurch wird der Blutfluss zum Herzmuskel empfindlich gestört, was zu einem Herzinfarkt führt. Abhängig von der Lage des verstopften Gefäßes wird zwischen einem Vorderwand-, Hinterwand- oder Seitenwandinfarkt unterschieden.

Zur Entwicklung einer Arteriosklerose können bestimmte Risikofaktoren beitragen. Dazu gehören Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen. Zusätzlich können emotionale Belastung, höheres Lebensalter und eine erbliche Veranlagung den Herzinfarkt begünstigen. Es ist wichtig, diese Risikofaktoren zu erkennen und, beispielsweise im Rahmen einer ganzheitlichen KHK-Therapie, anzugehen, um das Risiko für einen Herzinfarkt zu senken.
 

Die Chest-Pain-Units der Johannesstift Diakonie

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau sowie das Martin Luther Krankenhaus sind jeweils mit einer zertifizierten Chest-Pain-Unit (CPU) ausgestattet. Diese kardiologische Spezialeinheit sichert die umfassende Versorgung von Patient*innen mit akuten Brustschmerzen. 
Die Chest-Pain-Units dienen als Schnittstelle zwischen der kardiologischen Ambulanz, der kardiologischen Überwachungsstation, der Intensivstation und dem Herzkatheterlabor. Unter der ärztlichen Leitung von Dr. med. Ivan Diaz Ramirez und PD. Dr. med. Michael Lauel ist das gesamte medizinische und pflegerische Team der Stationen speziell geschult, um die Prozesse bei Verdacht auf Herzinfarkt zu optimieren und die Patient*innen schnell und effektiv zu versorgen.

Kontakt:

Die Kontaktaufnahme erfolgt über die jeweilige Zentrale Notaufnahme.

Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau | Zentrale Notaufnahme
Stadtrandstraße 555
13589 Berlin

Martin Luther Krankenhaus | Klinik für Interdisziplinäre Notaufnahmen und Notfallmedizin (KINN) / Rettungsstelle / ZNA
Caspar-Theyß-Straße 27-31
14193 Berlin
 

Übersichtsbild Verhalten im Notfall

Unsere Spezialist*innen

Die Johannesstift Diakonie verfügt über eine herausragende Expertise in der Diagnostik und Akutbehandlung von Herzinfarkten. Das gesamte Team mit zertifizierten Interventionellen Kardiologen steht 24/7 zur Verfügung, um schnell und leitliniengerecht einen akuten Herzinfarkt zu behandeln. 

Kontaktperson
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Porträt Dr. med. Ivan Diaz Ramirez
Dr. med. Ivan Diaz Ramirez
Chefarzt
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Dr. med. Ivan Diaz Ramirez

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin

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Porträt PD Dr. med. Michael Laule
PD Dr. med. Michael Laule
Chefarzt
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Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie

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Portrait Prof. Dr. med. Heinz Theres
Prof. Dr. med. Heinz Theres
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Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie – Intensivmedizin

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Sprechstunde

Kardiologie-Sprechstunde in Zehlendorf
Evangelisches Krankenhaus Hubertus
Spanische Allee 10-14
14129 Berlin
Tel.: 030 81008-500
kardiologie.hubertus(at)jsd.de

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Kardiologie-Sprechstunde in Spandau
Evangelisches Waldkrankenhaus in Spandau
Stadtrandstraße 555
13589 Berlin
Telefon 030 3702-1770
kardiologie.waldkrankenhaus(at)jsd.de

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Kardiologie-Sprechstunde in Charlottenburg
Martin Luther Krankenhaus
Caspar-Theyß-Straße 27-31
14193 Berlin
Telefon 030 8955-3611
kardiologie.martin-luther(at)jsd.de

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FAQs

Ein Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, ist ein akuter medizinischer Notfall, bei dem die Blutzufuhr zu einem Teil des Herzmuskels plötzlich blockiert wird, sodass dieser Bereich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann und abstirbt.

Typische Symptome eines Herzinfarkts sind Schmerzen im Brustbereich, die minutenlang anhalten, auch bekannt als Angina Pectoris. Die Schmerzen breiten sich häufig auf Arme, Hals, Kiefer, Bauch und Rücken aus. Bei Männern treten häufig starke brennende, drückende Schmerzen im Brustkorb auf, während die Symptome bei Frauen weniger eindeutig sein können und leicht mit anderen Beschwerden verwechselt werden können.

Ein Herzinfarkt tritt in der Regel als Folge einer Erkrankung der Herzkranzgefäße auf – der koronaren Herzkrankheit (KHK). Die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt ist ein Verschluss oder eine deutliche Verengung eines dieser Gefäße.

Für die Diagnose von einem Herzinfarkt stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Elektrokardiogramm (EKG) – die Aufzeichnung der elektrischen Signale im Herzen. Das EKG kann sowohl in Ruhe als auch unter Belastung, beispielsweise mittels Fahrradergometer, erfolgen.

Zunächst kann eine medikamentöse Therapie erfolgen, um den Herzinfarkt zu stoppen und die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören unter anderem akut wirksame Mittel wie Nitrate sowie vorbeugende Medikamente wie Betablocker. Zur Wiederherstellung des Blutflusses wird häufig eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt, die auch ein wesentlicher Bestandteil der KHK-Therapie ist. Hierbei kommt die sogenannte perkutane transluminale koronare Angioplastie (PTCA) zum Einsatz. Bei Mehrgefäßerkrankungen oder komplizierten Verengungen wird in der Regel eine Bypass-Operation empfohlen, bei Engstellen in einem oder zwei Gefäßen wird eher der Einsatz eines Stents in Betracht gezogen.