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Johannesstift Diakonie
Küche senkt CO2-Ausstoß um 740 Tonnen jährlich

Küche senkt CO2-Ausstoß um 740 Tonnen jährlich

Im Bereich Catering der Johannesstift Diakonie geht es nicht nur ums Satt werden, sondern auch um Nachhaltigkeit. Viele Veränderungen – von Waffelbechern bis zur PV-Anlage – konnten seit 2023 den ökologischen Fußabdruck verbessern.

Bildcollage zum Thema Senkung des CO-Ausstoßes
Datum2025-06-19

Von der PV-Anlage bis zur Bedürftigen-Spende

Janina Briese leitet den Bereich Catering der Johannesstift Diakonie Services. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie in den vergangenen zwei Jahren mit vielen mutigen und guten Ideen Lieferanten, Rezepte, Abläufe, technische Lösungen und damit nicht zuletzt auch Kennzahlen zum Positiven verändert.

Zu nennen sind hier die Einführung der Planetary Health-Menüs, eine Photovoltaikanlage, die quasi jedes 7. Essen mit Sonne kocht, sowie viele Maßnahmen der Abfallvermeidung. Speisenüberhang geht an Organisationen für Bedürftige und in einigen Delis werden vergünstigte Snacks zum Feierabend mittels Too good to go-App verkauft und vytal-Mehrweggeschirr bei ToGo-Kund*innen verwendet.

Die neueste Errungenschaft ist ein Elektro-LKW, der mit Strom betrieben die Speisen in die Einrichtungen bringt.

In der Essensbelieferung aller externen und internen Kund*innen kann der Bereich Catering im Vergleich zu 2022 so insgesamt 740 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, mit eingerechnet sind dabei die Verbesserungen durch die Photovoltaikanlage.

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Strategieprojekt nun abgeschlossen

Begonnen hat alles mit einem Strategieprojekt. Dessen wichtigstes Ziel war es, die im Catering erzeugten CO2-Emissionen zu senken, den Veggieanteil der Menüs auf über die Hälfte zu steigern und Einwegverpackungen möglichst auf Mehrweg umzustellen. Das Projekt wurde nun abgeschlossen. Zeit also, um nochmal einen detaillierten Blick auf die erreichten Zahlen zu werfen.

Weniger Fleisch und Wurst

Ein Hauptziel war es, den Fleisch- und Wurstanteil zu senken. Denn: Mit dem Anstieg des globalen Fleischkonsums geht auch ein Anstieg der Treibhausgasemissionen einher. Für Janina Briese ist der gesundheitliche Aspekt, den tierische Produkte für erkrankte oder ältere Menschen haben, dennoch wichtig:

  • trotz Anstieg der belieferten Kund*innen im Vergleichszeitraum ist die verarbeitete Fleischmenge hochgerechnet aufs Jahr um etwa 16 Tonnen gesunken, davon sind 12 Tonnen Wurstprodukte
  • Fleisch- und Wurstmenge pro Person und Beköstigungstag ist von 108 Gramm Anfang 2023 auf jetzt 92 Gramm gesunken

„Patient*innen und Bewohner*innen, die aus medizinischen Gründen auf eine bestimmte Menge an Fleisch angewiesen sind, sollen sie auch bekommen. Für alle anderen haben wir mehr leckere Alternativen entwickelt.“

Janina Briese
Grafik: Drei Kreisdiagramme über den Fleischverbrauch in der Johannesstift Diakonie.

Vegetarisches Essen gut angenommen

Zum Erfolg gehört dabei nicht nur die Einführung vegetarischer Menüs, sondern auch die Resonanz darauf. Gute Nachricht: Die fleischlosen Alternativen kommen in den vom Catering belieferten 50 Krankenhäusern und Einrichtungen für Senior*innen und Menschen mit Beeinträchtigungen gut an.

  • 59 % der von den Patient*innen in den belieferten Krankenhäusern bestellten Menüs sind vegetarisch: Die Wahl fällt immer öfter auf die Gerichte ohne Fleisch und Wurst.
  • In der Evangelischer Elisabeth Klinik ist der Anteil vegetarischer Bestellungen sogar um 33 % und im Martin Luther Krankenhaus um 32 % gestiegen.
  • 49 % der angebotenen Menüs, in von uns belieferten Seniorenheimen, sind vegetarisch, 39 % der bestellten Menüs dort sind fleischlos.

 „Uns ist es wichtig, dass wir hier nicht darauf fokussieren, dass wir etwas ‚wegnehmen‘, sondern zeigen, dass es auch immer schon beliebte traditionelle Gerichte gab, die ohne Fleisch auskamen und lecker waren, Griesklößchensuppe zum Beispiel. Für unsere Großeltern war es total normal, nur am Wochenende Fleisch zu essen.“

Janina Briese

Mehr regionale Waren

Ein weiteres wichtiges Ziel des Caterings ist die Regionalität der verarbeiteten Lebensmittel. Da der Begriff „Regionalität“ nicht geschützt ist, können sich Versorger wie die Johannesstift Diakonie Services selbst Regeln auferlegen, wie Janina Briese erläutert: „Für uns gilt ein Umkreis von maximal 300 Kilometern als regional. Und Polen liegt dabei näher an Berlin als Bayern.“

  • Der Anteil regionaler Waren konnte innerhalb von fast zwei Jahren von 14,5 % auf 24,4 % gesteigert werden.
Grafik: Deutschlandkarte mit Übersicht der regionalen Waren.

CO2-Emissionen gesunken

Und am Ende geht es um diese Zahl: Den Anteil der vom Catering erzeugten CO2-Emissionen konnten Janina Briese und ihr Team in den vergangenen Jahren mit den vielfältigen Maßnahmen erheblich senken – eines der Hauptziele des Projekts.

  • in der Belieferung aller externen und internen Kund*innen und inklusive der Verbesserung durch die Photovoltaikanlage ergibt sich eine Einsparung von 740 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu 2022
  • wenn man nur auf die Einsparungen durch die Fleischreduktion in der Belieferung der JSD-Gesellschaften schaut, sind es 154 Tonnen CO2 weniger pro Jahr im Vergleich zu 2022
  • 711g CO2 werden je Mittagessen aktuell erzeugt
Grafik: Säulendiagramm zu den gesunkenen CO2-Emissionen

Über die Johannesstift Diakonie Services

Die Johannesstift Diakonie Services bietet als Tochterunternehmen und moderner Dienstleister professionelle Services für Krankenhäuser und soziale Einrichtungen an. Zum Portfolio zählen Einkauf und Logistik, Cateringleistungen und Eventmanagement, Energie- und Bau sowie Immobilienmanagement, Reinigung und Sterilisation von Medizinprodukten sowie die Betreuung internationaler Patient*innen.

Über die Johannesstift Diakonie

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 11.400 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

  • Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
  • Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
  • Behindertenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Arbeit, Beschäftigung und Soziales
  • Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
  • Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen