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Johannesstift Diakonie
Evangelisches Waldkrankenhaus halbiert CO2-Ausstoß

Evangelisches Waldkrankenhaus halbiert CO2-Ausstoß

GASAG Solution Plus liefert das Energiekonzept und baut größte PV-Anlage auf Berliner Krankenhausdach

Gruppenfoto: Stefan Schönberger, Geschäftsführer GASAG; Frank Bewig, Bezirksbürgermeister; Andreas Mörsberger, Vorstandssprecher Johannesstift Diakonie; Carsten Schaulinski, Geschäftsführer Krankenhaus
Datum2025-11-21

In einem gemeinsamen Projekt haben GASAG Solution Plus und das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau (EWK) die Energieversorgung des Krankenhauses umfassend modernisiert. Die Ziele des EWK waren klar: Aufgrund der steigenden Energiekosten musste das Krankenhaus eine wirtschaftliche Lösung finden, um die veraltete Technologie zu ersetzen. Eine angestrebte massive CO2-Einsparung war ebenso wichtig, da das Haus, welches zur Johannesstift Diakonie gehört, anspruchsvolle Nachhaltigkeitsziele hat. In einem Wettbewerb konnte sich das neue Energiekonzept der GASAG Solution Plus zur Dekarbonisierung des Krankenhauses klar durchsetzen. Mit einer hocheffizienten Kombination aus Blockheizkraftwerken (BHKW), modernen Gaskesseln und einer großflächigen Photovoltaikanlage wurde die veraltete Kesseltechnik aus den 1980er Jahren ersetzt. Die neue Energiezentrale wird den CO2-Ausstoß um 49% senken und darüber hinaus auch die Energiekosten des Krankenhauses für eine bedarfsgerechte Versorgung stabil halten.

Dekarbonisierung auch im Gesundheitswesen möglich 

Krankenhäuser haben einen enormen Energiebedarf, rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Ein Krankenhausbett verbraucht durchschnittlich so viel Energie wie vier Einfamilienhäuser. 

Die energetische Modernisierung solcher komplexen Bestandsgebäude, insbesondere während des laufenden Betriebs, stellt eine besondere Herausforderung dar. Mit dem gemeinsamen Projekt des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau und der GASAG Solution Plus wird deutlich, dass derart anspruchsvolle Aufgaben erfolgreich gemeistert werden können – und damit ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung des Gesundheitswesens und zur wirtschaftlichen Entlastung möglich ist. Der Erfolg des Projektes ist ganz klar auf die enge Abstimmung zwischen Gasag Solutions Plus und der Planungsgruppe des EWK mit Projektsteuerern, Fachplanerinnen und Fachplanern, Technischen Leitungen und der Geschäftsführung zurückzuführen.

Modernisierung und Umbau dauerten drei Jahre 

Im Zentrum der neuen Energiezentrale stehen zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) mit je 250 kW elektrischer Leistung, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung hocheffizient Strom und Wärme erzeugen. Dieses System ergänzen drei neue modulierende Gasbrennwertkessel, die flexibel Wärmebedarfsspitzen abdecken können. Durch diese bedarfsgerechte Dimensionierung kann die installierte Gesamtfeuerungswärmeleistung um beeindruckende 70 Prozent reduziert werden: von ursprünglich rund 20 MW auf knapp 6 MW.

„Das Evangelische Waldkrankenhaus ist eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung hier in Spandau. Die heutige Inbetriebnahme der neuen Energiezentrale ist daher ein hervorragendes Signal für unseren Bezirk“, erklärt Spandaus Bezirksbürgermeister Frank Bewig bei der Eröffnung. „Ich freue mich, dass Spandau hier mit einem so innovativen Projekt vorangeht.“

Solar- und BHKW-Strom decken 50 Prozent des Bedarfs

Außerdem wurden auf nahezu allen geeigneten Dachflächen des Krankenhauses rund 1.540 Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von etwa 685 kWp installiert. Der erzeugte grüne Solarstrom wird zusammen mit dem Strom aus den BHKW rund die Hälfte des Strombedarfs des EWK decken. Diese hohe Eigenstromerzeugung macht das Krankenhaus unabhängiger von marktbedingten Schwankungen der Strompreise.

Auch die kritische Dampfversorgung, etwa zur Sterilisation von OP-Besteck, wurde grundlegend modernisiert: Zwei neue Schnelldampferzeuger liefern den Dampf bedarfsgerecht und arbeiten damit deutlich effizienter als die bisherigen Großkessel.

Krankenhausdach mit Photovoltaikanlage
Die neue Photovoltaikanlage mit 1.540 Modulen ist bislang die größte auf einem Berliner Krankenhaus.
Foto: GASAG, Leo Seidel
Kesselhaus im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau
Teil der neuen Energiezentrale: Kesselhaus mit Blockheizkraftwerken (links) und Gasbrennwertkesseln (rechts).
Foto: GASAG, Leo Seidel
Schnelldampferzeuger im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau
Schnelldampferzeuger gehören ebenso zur sanierten Energieversorgung.
Foto: GASAG, Leo Seidel
Gruppenfoto: Stefan Schönberger, Geschäftsführer GASAG; Frank Bewig, Bezirksbürgermeister; Andreas Mörsberger, Vorstandssprecher Johannesstift Diakonie; Carsten Schaulinski, Geschäftsführer Krankenhaus
Ein erfolgreiches Team (v.l.): Stefan Schönberger, Geschäftsführer GASAG Solution Plus; Frank Bewig, Bezirksbürgermeister Spandau; Andreas Mörsberger, Vorstandssprecher JSD; Carsten Schaulinski, Geschäftsführer Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau
Foto: GASAG
Eingang des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau, im Vordergrund bunte Herbstbäume
Deutlich wird, dass Dekarbonisierung im Gesundheitswesen möglich ist. Mit dem Projekt sinken der CO2-Ausstoß um 49 Prozent und die Energiekosten um bis zu 400.000 Euro jährlich.
Foto: GASAG, Leo Seidel

CO2-Emissionen sinken um fast die Hälfte

Die umfassende Modernisierung wird die Energieeffizienz des Krankenhauses erheblich steigern. Je nach Entwicklung der Energiepreise könnte das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau dadurch jährlich bis zu 400.000 Euro sparen. Gleichzeitig werden die CO2-Emissionen signifikant um eindrucksvolle 49 % gesenkt.

„Wir freuen uns sehr über das Vertrauen des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau und den Zuschlag für dieses wichtige Modernisierungsprojekt“, erklärt Stefan Schönberger, Geschäftsführer bei der GASAG Solution Plus. „Die Sanierung im laufenden Krankenhausbetrieb war anspruchsvoll, aber unser Konzept ist darauf ausgelegt, Effizienz und Nachhaltigkeit maßgeblich zu steigern. Wir werden die Kosten für das Waldkrankenhaus deutlich senken und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dieses Projekt beweist, dass moderne Energielösungen auch in komplexen Bestandsgebäuden wie Kliniken erfolgreich und wirtschaftlich umsetzbar sind.“

Andreas Mörsberger, Vorstandssprecher der Johannesstift Diakonie (JSD): „Nachhaltigkeit insbesondere im Energiebereich ist bei uns Führungsaufgabe. Als diakonisches Unternehmen ist es uns wichtig, das Klima und die Umwelt für uns und die nachfolgenden Generationen zu schützen. Dekarbonisierung ist einer unserer strategischen Grundpfeiler, weshalb es bereits viele entsprechende Projekte in der JSD gibt. Wir sind stolz auf diese Vorreiter-Rolle und dass wir mit der neuen PV-Anlage auf dem Waldkrankenhaus wieder einen großen Schritt weiter in Richtung einer klimagerechteren Gestaltung des Gesundheitswesens gegangen sind.“  

Mit diesem Projekt demonstrieren das Evangelische Waldkrankenhaus und GASAG Solution Plus eine gelungene Zusammenarbeit bei der Planung und Umsetzung maßgeschneiderter, effizienter Energielösungen für anspruchsvolle Bestandsimmobilien, insbesondere im sensiblen Gesundheitssektor.

Über das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das 1947 gegründete Notfallkrankenhaus umfasst neun Fachabteilungen, vierzehn medizinische Zentren und 518 Betten. Jährlich versorgen wir rund 22.000 Patient*innen stationär und weitere 70.000 Patient*innen ambulant.

Die Behandlungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Altersmedizin, Brustkrebs / Brustrekonstruktion, Chronische Wunden, Gefäßerkrankungen, Gelenke, Herz, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie und –urologie, Krebs, Magen / Darm, Rücken, Schwangerschaft und Geburt sowie Sport und Unfälle.

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau betreibt drei Fachschulen: die Reha-Akademie Berlin für Physiotherapeut*innen, die Schule für Ergotherapie sowie gemeinsam mit dem Martin-Luther-Krankenhaus die Gesundheitsfachschule Berlin. Diese fungieren auch als Ausbildungsstätte des Krankenhauses.

Über die Johannesstift Diakonie

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 11.400 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

  • Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
  • Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
  • Behindertenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Arbeit, Beschäftigung und Soziales
  • Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
  • Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen