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Blasensprung

Ein Blasensprung ist oft das erste Anzeichen dafür, dass die Spontangeburt beginnt und das Baby auf die Welt kommt. Doch was ist zu tun, wenn er plötzlich auftritt? Sollte die Schwangere sofort ins Krankenhaus fahren? In diesem Ratgebertext der Geburtshilfe der Johannesstift Diakonie erfahren Sie alles, was dazu wichtig ist – von den Ursachen über die Diagnose bis hin zu Handlungsempfehlungen.

Was ist ein Blasensprung?

Ein Blasensprung bezeichnet das Platzen der Fruchtblase. Er ist ein natürlicher Vorgang des Geburtsprozesses und leitet in den meisten Fällen die Geburt ein – entweder spontan vor Beginn der Wehen (vorzeitiger Blasensprung) oder während der Wehen.

Das Fruchtwasser tritt bei einem Blasensprung durch den Muttermund in die Vagina aus. Von dort kann es entweder schwallartig oder in Tröpfchen nach außen gelangen. Die Menge und Geschwindigkeit des Austritts hängen von der Größe des Risses in der Fruchtblase und der Position des Babys im Mutterleib ab.

Um eventuelle Komplikationen sofort zu bemerken, muss auf die Farbe des Fruchtwassers geachtet werden. Im Fall einer grünlich-blutigen Färbung sollte sofort Kontakt mit der Geburtsklinik oder der Hebamme aufgenommen werden.  

Wie erkenne ich einen Blasensprung?

Es gibt verschiedene Arten eines Blasensprungs, die sich hinsichtlich des Zeitpunktes, an dem sie auftreten, unterscheiden. Der reguläre Blasensprung erfolgt kurz vor oder während der Wehen. Ein vorzeitiger Blasensprung hingegen kann vor Beginn der Wehen auftreten und sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Typische Anzeichen eines Blasensprungs sind:

  • Plötzlicher Flüssigkeitsverlust, oft warm und klar, aus der Vagina
  • Unkontrolliertes Tröpfeln, das durch das Anspannen der Blase nicht gestoppt werden kann.
  • Flüssigkeit, die immer wieder nachkommt.

Tipp: Falls Sie unsicher sind, ob es sich um einen Blasensprung handelt, sollten Sie umgehend medizinischen Rat einholen. Unsere Fachärzt*innen und Geburtshelfer*innen vom Team der Geburtshilfe können durch eine Untersuchung schnell Klarheit schaffen und weitere Schritte einleiten.

Ursachen und Risiken eines Blasensprungs

Die Fruchtblase reißt, wenn die Gebärmutter für die Geburt bereit ist. Dabei spielen natürliche Prozesse wie der Druck durch das Kind in der Gebärmutter und hormonelle Veränderungen eine Rolle.

Was löst einen Blasensprung aus?

Manchmal kommt es jedoch vorzeitig zu einem Blasensprung, beispielsweise durch:

  • Infektionen im Bereich der Gebärmutter
  • Überdehnung der Fruchtblase bei Mehrlingsschwangerschaften
  • Vorangegangene Eingriffe oder Verletzungen

Ein vorzeitiger Blasensprung birgt Risiken, insbesondere für das ungeborene Kind. Dazu zählen Infektionen oder ein vorzeitiger Geburtsbeginn. Daher ist es wichtig, schnell zu reagieren und sich medizinisch betreuen zu lassen.

Unsere Kliniken bietet eine spezialisierte Betreuung für Schwangere mit vorzeitigem Blasensprung. Erfahren Sie mehr über unser Angebot in der Geburtshilfe

Was tun, wenn die Fruchtblase platzt?

Haben Sie bei sich einen Blasensprung bemerkt? Nicht jeder Blasensprung ist ein Notfall. In vielen Fällen können Sie sich in Ruhe auf den Weg ins Krankenhaus machen, vor allem wenn keine weiteren Symptome wie Fieber oder Schmerzen auftreten. 
Folgende Schritte sind wichtig:

  • Legen Sie sich eine saugfähige Unterlage bereit, um Flüssigkeit aufzufangen.
  • Achten Sie darauf, ob die Fruchtwasserfarbe klar oder leicht milchig bleibt. Grünlich oder braun verfärbtes Fruchtwasser kann ein Warnsignal für Komplikationen sein.
  • Notieren Sie, wann der Blasensprung aufgetreten ist.

Tipp: Sind Sie unsicher, wie Sie weiter vorgehen sollen? Unsere Expert*innen beraten Sie gern am Telefon oder direkt vor Ort. Rufen Sie unsere Notfallnummer an und lassen Sie sich helfen.

Was tun bei Komplikationen?

Um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und folgende Schritte zu beachten:

  1. Zeitpunkt und Farbe des Fruchtwassers beobachten. Zum Vergleich: Eine klare oder leicht milchige Farbe ist normal. Grünliches oder blutiges Fruchtwasser könnte auf Komplikationen hinweisen und sollte sofort abgeklärt werden.
  2. Umgehend Kontakt mit der Geburtsklinik oder Hebamme aufnehmen. Sie können beurteilen, ob eine schnelle Untersuchung nötig ist.
  3. Infektionsrisiko minimieren. Nach dem Blasensprung keine Bäder nehmen oder Tampons verwenden, um Keime fernzuhalten.
  4. Liegen bei vorzeitigen Wehen. Sollte der Blasensprung vor der 37. Schwangerschaftswoche auftreten, kann eine liegende Position empfohlen werden, bis ärztliche Hilfe eintrifft.
    Die Betreuung der Geburt durch medizinisches Fachpersonal ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Geburtsverlauf komplikationslos verläuft.

Blasensprung ohne Wehen

In vielen Fällen setzen die Wehen nach einem Blasensprung von allein ein. Passiert das jedoch nicht, wird die Geburt medizinisch eingeleitet. Dies geschieht, um das Infektionsrisiko für Mutter und Kind zu minimieren. Unsere Kliniken verfügen über modernste Methoden zur Geburtsbegleitung und bieten eine einfühlsame Betreuung. Auch stehen unsere Ärzt*innen und Hebammen den Patientinnen zur Seite und sorgen dafür, dass sie sich sicher und gut aufgehoben fühlen.

Ein vorzeitiger Blasensprung bedeutet, dass die Fruchtblase platzt, bevor die Wehen einsetzen. Die medizinische Betreuung hängt hier vom Zeitraum der Schwangerschaft, dem Zustand der Mutter und des Kindes sowie möglichen Infektionsrisiken ab.

Hier ein Überblick über die übliche Vorgehensweise:

Diagnose und erste Maßnahmen

Bei Verdacht auf einen vorzeitigen Blasensprung wird zunächst untersucht, ob es sich tatsächlich um Fruchtwasser handelt. Das geschieht mittels pH-Teststreifen oder Ultraschalluntersuchung. Gleichzeitig wird überprüft, ob bereits Wehen eingesetzt haben und wie der Muttermund beschaffen ist.

Auch die kindlichen Herztöne werden kontrolliert. Da mit dem Blasensprung das Risiko für Infektionen steigt, erfolgt in vielen Fällen ein vaginaler Abstrich, um Bakterien nachzuweisen. Falls nötig, wird eine antibiotische Behandlung eingeleitet.

Schwangerschaftswoche bestimmt Vorgehen

  • Ab der 37. Schwangerschaftswoche: Falls keine Wehen auftreten, wird die Geburt in der Regel innerhalb von 12 bis 24 Stunden eingeleitet, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
  • Vor der 37. Schwangerschaftswoche: Hier wird zunächst abgewartet und die Schwangerschaft so lange wie möglich erhalten, sofern keine Infektionszeichen oder andere Komplikationen auftreten. In der Regel erhält die Schwangere Bettruhe, regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls eine Lungenreifungsspritze, falls die Geburt nicht mehr lange hinausgezögert werden kann.
  • Vor der 24. Schwangerschaftswoche: In dieser frühen Phase ist die Entscheidung besonders individuell und wird gemeinsam mit der Mutter getroffen. Eine intensive medizinische Überwachung ist erforderlich, um Chancen und Risiken sorgfältig abzuwägen.

Überwachung und Geburtsmanagement

Unabhängig vom Zeitpunkt der Schwangerschaft erfolgen engmaschige Kontrollen per CTG, um die Herztöne des Babys und die mögliche Wehentätigkeit zu überwachen. Auch Entzündungswerte im Blut der Mutter werden regelmäßig überprüft, um Anzeichen einer Infektion frühzeitig zu erkennen.

Falls das Infektionsrisiko steigt oder sich die Fruchtwassermenge drastisch verringert, wird die Geburt eingeleitet. Sollte sich zeigen, dass das Baby unter Stress gerät oder andere Komplikationen auftreten, kann ein Kaiserschnitt notwendig werden.

Nachsorge

Nach der Geburt werden sowohl Mutter als auch Kind auf mögliche Infektionen untersucht. Die Mutter wird weiterhin engmaschig auf Anzeichen einer Wochenbettinfektion kontrolliert, während das Neugeborene gegebenenfalls vorbeugend antibiotisch behandelt wird. Besonders bei Frühgeburten ist eine intensive Betreuung in einer Neonatologie erforderlich, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. 

Fazit

Ein Blasensprung ist ein natürlicher Teil des Geburtsprozesses und kann spontan oder während der Wehen auftreten. Die Menge und Art des Fruchtwasserabgangs können variieren. Eine grünliche Verfärbung kann auf Komplikationen hinweisen und erfordert sofortige medizinische Abklärung.

Ein vorzeitiger Blasensprung birgt Risiken wie Infektionen oder Frühgeburten und erfordert spezielle Betreuung. Falls die Wehen nicht einsetzen, wird die Geburt eingeleitet, um Risiken zu minimieren. Engmaschige Überwachung stellt die Sicherheit von Mutter und Kind sicher, insbesondere bei Frühgeburten.

Unser Team der Geburtshilfe der Johannesstift Diakonie ist bei allen Fragen rund um die Geburt Ihres Kindes für Sie da.

Kontaktperson
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Porträt Dr. med. Katharina Carrizo
Dr. med. Katharina Carrizo
Chefärztin
Chefärztin

Dr. med. Katharina Carrizo

Leitung Brustzentrum, Gynäkologisches Krebszentrum und Geburtszentrum (Perinatalzentrum Level I)
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe – Gynäkologische Onkologie
Gynäkologischer Ultraschall (inkl. IOTA Zertifikat zur Beurteilung von Ovarialtumoren)
Zertifizierte Dysplasie Sprechstunde
Fachgebundene genetische Beratung

Leitung Brustzentrum, Gynäkologisches Krebszentrum und Geburtszentrum (Perinatalzentrum Level I) Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe – Gynäkologische Onkologie Gynäkologischer Ultraschall (inkl. IOTA Zertifikat zur Beurteilung von Ovarialtumoren) Zertifizierte Dysplasie Sprechstunde Fachgebundene genetische Beratung
030 3702-1202030 3702-1202katharina.carrizo@jsd.de030 3702-1207030 3702-1207
Porträt Prof. Dr. med. Uwe Andreas Ulrich
Prof. Dr. med. Uwe Andreas Ulrich
Chefarzt
Chefarzt

Prof. Dr. med. Uwe Andreas Ulrich

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Schwerpunkte: Gynäkologische Tumorchirurgie, Gynäkologische Onkologie, Laparoskopische Chirurgie, Endometriose, Kinder- und Jugendgynäkologie

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Schwerpunkte: Gynäkologische Tumorchirurgie, Gynäkologische Onkologie, Laparoskopische Chirurgie, Endometriose, Kinder- und Jugendgynäkologie
030 8955-3311030 8955-3311gynaekologie.martin-luther@jsd.de030 8955-3366030 8955-3366
Porträt Dr. med. Roger Rehfeld
Dr. med. Roger Rehfeld
Ärztlicher Direktor, Chefarzt
Ärztlicher Direktor, Chefarzt

Dr. med. Roger Rehfeld

Direktor des Zentrums für Familiengesundheit
Chefarzt der Frauenklinik
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Gynäkologische Onkologie, Medikamentöse Tumortherapie, Notfallmedizin

Direktor des Zentrums für FamiliengesundheitChefarzt der FrauenklinikFacharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Gynäkologische Onkologie, Medikamentöse Tumortherapie, Notfallmedizin
03491 50-370103491 50-3701gynaekologie.pgstift@jsd.de03491 50-370203491 50-3702