Künstliche Beatmung und Weaning
Die Intensivstation und Weaning-Einheit der Klinik Amsee verfügt über 12 Betten. Unser Fachpersonal betreut und überwacht die künstliche Beatmung und begleitet Patient*innen bei der Entwöhnung (Weaning).
Springe zu
Invasive Beatmung
Bei chronischen Lungenerkrankungen ist aufgrund einer Störung der Atemfunktion bzw. des Herz-Kreislauf-Systems häufig eine intensive Überwachung erforderlich. Dabei kann eine invasive Beatmung nötig werden, bei der ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre eingeführt wird. Unsere Intensivstation ist bestens darauf vorbereitet, Patient*innen durch diese kritische Phase hindurch zu betreuen.
Luftröhrenschnitt und Trachealkanüle
Viele Patient*innen werden uns nach einer Operation in einem anderen Krankenhaus zugewiesen, weil dort keine Möglichkeit bestand, den Beatmungsschlauch zu entfernen. Dies kann etwa bei vorbestehender Lungenerkrankung, einer Lungenentzündung oder anderen Infektionen der Fall sein.
Nach einigen Tagen der Beatmung über den Luftröhrenschlauch (durch den Mund) wird in vielen Fällen ein Luftröhrenschnitt am Hals angelegt. In den Luftröhrenschnitt wird ein Kunststoffschlauch eingelegt – die sogenannte Trachealkanüle (Luftröhrenkanüle).
In diesen Fällen kommt es schnell zu einem Verlust von Atemmuskulatur. Die Entwöhnung von der künstlichen Beatmung (Weaning) wird daher durch einen komplexen Ablauf unter Einbeziehung von Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen, Psycholog*innen und Atmungstherapeut*innen begleitet. Die behandelnden Ärzt*innen, das Pflegepersonal sowie die benannten Therapeut*innen gehen dabei individuell auf die Bedürfnisse und Krankheitsverläufe der Patient*innen ein und stimmen sich fortlaufend zum Behandlungsverlauf ab.
Weaning: Entwöhnung von der künstlichen Beatmung
Der Begriff Weaning kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Entwöhnung. Weaning von der künstlichen Beatmung meint den komplexen Vorgang, die Atemmuskulatur von Patient*innen zu trainieren, damit der Beatmungsschlauch entfernt werden kann und eine eigenständige Atmung wieder möglich ist.
Hierfür gibt es klare und strenge Auflagen in Leitliniensystemen und medizinischen Empfehlungen, an denen wir uns orientieren. Seit 2024 ist unsere moderne Weaning-Einheit ein zertifiziertes Weaningzentrum der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.
Der Weaning-Prozess
Wöchentliche Teamsitzungen sind wichtiger Bestandteil unseres Weaning-Prozesses. Unser fachübergreifendes Team bespricht dabei detailliert die Erfordernisse der Patient*innen.
Zusätzlich machen wir jeden Morgen Visiten auf der Weaning- und Intensivstation. Regelmäßig nehmen ärztliche Kolleg*innen, Pflegekräfte, Physiotherapeut*innen und Atemtherapeut*innen an den Visiten teil.
Gemeinsam erarbeiten unsere Ärzt*innen mit Atemtherapeut‘*innen, Physiotherapeut*innen und Logopäd*innen ein individuelles Therapiekonzept für jede*n Patient*in. Oftmals muss beispielsweise das Schlucken neu erlernt werden, damit der*die Patient*in sich bei normaler Nahrungsaufnahme nicht verschluckt.
Die Entwöhung stellt auch eine psychologische Herausforderung für unsere Patient*innen und ihre Angehörigen dar. Daher binden wir auch Kolleg*innen aus der Psychologie in unser Weaning-Konzept mit ein.
Nachsorge und Alternativen
Unser Sozialdienst kümmert sich um die Bedürfnisse der Patient*innen nach einer möglichen Entlassung.
In manchen Fällen kann eine Entwöhnung nicht unmittelbar stattfinden. Auch in diesen Fällen organisieren wir die weitere Versorgung. Häufig verlegen wir die Patient*innen zwischenzeitlich in eine Beatmungseinrichtung. Nach einigen Wochen kommen sie dann erneut zu uns, um einen weiteren Entwöhnungsversuch zu starten. All diese Maßnahmen sind eng angelehnt an die Empfehlungen der Fachgesellschaften.
Was uns ausmacht
Fachübergreifende Kompetenz: Unser multiprofessionelles Team umfasst Fachärzt*innen für Intensivmedizin, Psycholog*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte.
Langjährige Erfahrung: Erfahrung in der Betreuung intensivmedizinischer Patient*innen und in der Beatmungsentwöhnung.
Enge Zusammenarbeit: Einbindung von Patient*innen, Angehörigen, niedergelassenen Ärzt*innen sowie stationären Einrichtungen.
Rundum gut betreut: Ärztliche und pflegerische Rundumbetreuung unter Einbindung von Psychologie, Seelsorge und dem intensivmedizinischen Fachdienst.