Unsere Geschichte
Seit der Gründung des Evangelischen Johannesstifts im Jahr 1858 durch Johann Hinrich Wichern ist die Jugendhilfe eine Kernaufgabe des diakonischen Unternehmensverbundes.
Durch die zunehmende Professionalisierung der Sozialen Arbeit in den letzten 160 Jahren entwickelten sich die Einrichtungen der Jugendhilfe immer weiter und passten sich an die gesellschaftlichen und fachlichen Rahmenbedingungen an. Aus den Heimgruppen der Anfangsjahre, in denen ein Diakon mit den Kindern und Jugendlichen zusammenlebte, entwickelte sich im Johannesstift ein differenziertes Angebot von familienanalogen Wohngruppen mit innewohnender Erzieherin über „klassische“ Gruppen mit Betreuer*innen im Schichtdienst bis zu hoch spezialisierten therapeutischen Wohngruppen.
Zunehmend orientierte sich die Jugendhilfe dabei vom gemeinwesenähnlichen Stiftungsgelände hin in die Sozialräume zunächst Spandaus und später Berlins.
Zusätzlich entwickelte sich ein breites Feld unterschiedlicher Unterstützungsangebote, die heute durch das Achte Sozialgesetzbuch (Kinder- und Jugendhilfe) abgesichert sind: Kindertagesbetreuung, teilstationäre Hilfen zur Erziehung, Erziehungs- und Familienberatung, Jugendsozialarbeit, Kinder- und Jugendförderung und Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit seelischen Behinderungen.
Seit 2003 bietet die Jugendhilfe auch im Berliner Umland Unterstützung an, insbesondere in den Landkreisen Havelland und Oberhavel. Seit 2008 ist die Jugendhilfe in Eisenach mit einer Tagesgruppe aktiv, deren Angebot seit Mitte 2011 eine Wohngruppe und seit 2021 eine Mutter-Vater-Kind-Tagesstätte ergänzt. 2009 wurde eine Wohngruppe in Neubrandenburg eröffnet.
Unser Leitbild – was uns wichtig ist
Dreh- und Angelpunkt unserer Arbeit ist die persönliche Beziehung zu den Kindern, Jugendlichen und Familien. Sie ist die Basis für ein vertrauensvolles und wertschätzendes Miteinander. Wichtig ist uns, dass alle Menschen – ungeachtet ihrer Religion, ihrer Herkunft, ihres Könnens und ihrer Geschichte – bei uns Hilfe und Unterstützung erfahren. Im Zentrum stehen dabei immer die Kinder. Die Familie ist für Kinder – unabhängig von ihrer Zusammensetzung – der entscheidende Ort, der sie für ihr Leben prägt. Deshalb betrachten wir Kinder im Kontext ihrer Familie, um zu verstehen, was sie bewegt. Nur so können wir tatsächlich Hilfestellung geben. Die Beziehung zu Eltern, Geschwistern und anderen Familienangehörigen bleibt ein Leben lang und ist das, auf was sich Menschen immer wieder beziehen.
Wir können Familien nicht ersetzen, aber wir können ihnen Hilfestellung bieten, damit sie ihren Kindern stabile Wurzeln geben. Deswegen hat die Herkunftsfamilie in allen unseren Angeboten einen bedeutenden Stellenwert.
Grundsätze unserer Arbeit
Liebe und Vertrauen zu den Kindern und Jugendlichen
Achtung und Schutz ihrer Würde
christliche Glaubensinhalte bzw. damit übereinstimmende ethische Werte vermitteln
junge Menschen bei ihrer persönlichen Sinnfindung begleiten
Verantwortlichkeit, Toleranz, Autonomie, Leistungsfähigkeit und Selbstbewusstsein fördern
Beziehungen zwischen den Kindern bzw. Jugendlichen und ihren Herkunftsfamilien respektieren und fördern
Mitgliedschaften – hier wirken wir mit
Die Johannesstift Diakonie Jugendhilfe engagiert sich trägerübergreifend in regionalen und fachspezifischen Arbeitsgruppen. Dabei geht es meist darum, fachliche Standards zu entwickeln und zu verhandeln.
Die Jugendhilfe ist außerdem Mitglied in folgenden Fachverbänden:
- Evangelischer Erziehungsverband e. V. (EREV)
- Fachverband Evangelische Jugendhilfe (FEJ) im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (VETK) im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e. V.
Die Johannesstift Diakonie Jugendhilfe ist auch Mitglied im Berliner Rechtshilfefonds Jugendhilfe e. V. So können wir Familien dabei unterstützen, ihre Rechtsansprüche gegenüber ihrem Jugendamt mit rechtlichem Beistand zu vertreten.
Auch ihre gesellschaftliche Verantwortung nimmt die Johannesstift Diakonie Jugendhilfe ernst: Seit 2021 ist sie bilanzierendes Unternehmen mit externem Audit nach den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie.
Die Johannesstift Diakonie Jugendhilfe ist auch Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.