Der „Goldstandard“ Muttermilch und das Stillen, der Erwerb von Elternkompetenz, der Pflegemangel – das waren einige der Themen auf der 40. Jahrestagung des Arbeitskreises Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (ANPI) in Potsdam. Das Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau hat das wissenschaftliche Programm gestaltet: Mitarbeitende aus verschiedenen Kliniken hielten Vorträge, gaben Workshops und beteiligten sich an Diskussionsrunden.
Mehr als 350 Ärzt*innen und Pflegepersonal aus der Kinder- und Jugendmedizin sowie weitere Gäste aus ganz Deutschland kamen am 28. und 29. Mai 2024 nach Potsdam, um sich zu informieren, zu diskutieren und weiterzubilden. Sie erweiterten ihr Wissen zu Auswirkungen der Ernährung vor und während der Schwangerschaft, zum Erkenntnisstand zu Muttermilch und Stillen, zur Bedeutung des Erwerbs von Elternkompetenz oder anderen Themen der pädiatrischen Intensivmedizin und Neonatologie. Bei Workshops verbesserten die Teilnehmenden ihre Kompetenzen etwa bei der Simulation von Notfallsituationen mit Kindern und Jugendlichen.
Der Pflegemangel, der Fachpersonal und Kliniken große Sorgen bereitet, war das Thema einer Podiumsdiskussion. Dabei ging es um die Frage „Kinderkrankenpflege der Zukunft: Zwischen Pflegemangel und Mindestmenge. Gibt es Wege aus der Krise?“. Zwei Fachkräfte aus dem Waldkrankenhaus brachten ihre Perspektive ein: Andrea Lemke die der Pflegedirektorin und Jean Korbaniak die der Pflegefachkraft in der pädiatrischen Intensivpflege. Sie diskutierten mit Dr. med. Bernhard Hoch, Geschäftsführer der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser (GKinD), Carmen Schultz vom Berufsverband Kinderkrankenpflege (BeKD) und Peer Köpf, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereiches Krankenhauspersonal und Politik der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).
„Wir sind sehr zufrieden mit der Veranstaltung“.
PD Dr. med. Frank Jochum, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin & MitorganisatorDas Programm sei gut angekommen und die Workshops seien schnell ausgebucht gewesen. „Den Teilnehmer*innen gefiel, dass viele Aspekte dargestellt wurden, für die oft im Berufsalltag keine Zeit bleibt“, berichtete der Chefarzt. Das Team habe mit seinem Programm ausgezeichnet dargestellt, wie wichtig in der Neonatologie und der pädiatrischen Intensivmedizin die interdisziplinäre Zusammenarbeit sei und wie diese zum Beispiel im Waldkrankenhaus umgesetzt werde, so Jochum.
Die ANPI-Jahrestagung findet jedes Jahr an einem anderen Ort in Norddeutschland statt und wird von Humana, einem Hersteller für Säuglingsformula, gesponsert. Eine Klinik der Kinder- und Jugendmedizin gestaltet jeweils das unabhängige wissenschaftliche Programm. Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau hat diese Aufgabe bereits 2011 übernommen.
Über das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau
Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das 1947 gegründete Notfallkrankenhaus umfasst neun Fachabteilungen, vierzehn medizinische Zentren und 518 Betten. Jährlich versorgen wir rund 22.000 Patient*innen stationär und weitere 70.000 Patient*innen ambulant.
Die Behandlungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Altersmedizin, Brustkrebs / Brustrekonstruktion, Chronische Wunden, Gefäßerkrankungen, Gelenke, Herz, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie und –urologie, Krebs, Magen / Darm, Rücken, Schwangerschaft und Geburt sowie Sport und Unfälle.
Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau betreibt drei Fachschulen: die Reha-Akademie Berlin für Physiotherapeut*innen, die Schule für Ergotherapie sowie gemeinsam mit dem Martin-Luther-Krankenhaus die Gesundheitsfachschule Berlin. Diese fungieren auch als Ausbildungsstätte des Krankenhauses.
Über die Johannesstift Diakonie
Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 10.793 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:
- Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
- Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
- Behindertenhilfe
- Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
- Arbeit, Beschäftigung und Soziales
- Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
- Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen