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Synkope: Ursachen, Symptome und Behandlung

Synkope ist der Fachausdruck für eine kurze, plötzliche Bewusstlosigkeit, von der sich die Betroffenen schnell und vollständig erholen. Sie entsteht durch einen plötzlichen Blutdruckabfall und die daraus folgende, vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns. Unser Team der Klinik für Kardiologie in Berlin  informiert hier über die möglichen Ursachen und zugrunde liegenden (kardiologischen) Erkrankungen sowie über geeignete Behandlungsmaßnahmen.

Strichzeichnung eines Körpers, Linie eines Herzschlags endet mit einem Herz an der entsprechenden Stelle des Körpers.

Wie kommt es zu einer Synkope?

Eine Synkope kann verschiedene Ursachen haben, darunter reflexvermittelte (durch Reize ausgelöste), orthostatische (durch aufrechte Körperhaltung ausgelöste) oder kardiale (durch Herzprobleme bedingte) Faktoren, wie etwa eine Herzrhythmusstörung. Oft kündigt sie sich an durch Anzeichen wie Übelkeit, Schwitzen, Schwindelgefühl oder Sehstörungen. In der Regel ist sie schnell vorbei – die Betroffenen sind innerhalb von wenigen Sekunden spontan wieder bei Bewusstsein.  

Ursachen und Klassifikation von Synkopen

Die vasovagale Synkope ist eine Reaktion auf bestimmte Auslöser, die vorübergehende Störungen im autonomen Nervensystem verursachen und zu einem kurzzeitigen Blutdruck- und gegebenenfalls auch Herzfrequenzabfall führen. Diese Auslöser können emotionaler Stress, Angst, Schmerzen oder Phobien sein. Eine besondere Form ist das so genannte Karotis-Sinus-Syndrom, das vor allem bei älteren Menschen auftritt. Dabei wird durch Druck auf bestimmte Rezeptoren an der Halsschlagader, zum Beispiel beim Rasieren oder durch einen engen Hemdkragen, eine Reflexreaktion ausgelöst. 
Eine seltenere Form der vasovagalen Synkope ist die situative Synkope. Diese wird durch bestimmte körperliche Aktivitäten wie Husten, Lachen, Wasserlassen oder Stuhlgang ausgelöst. Durch den damit einhergehenden erhöhten Druck im Bauchraum wird der Vagusnerv übermäßig stimuliert, was zu einem Abfall von Blutdruck und Herzfrequenz und somit zum Bewusstseinsverlust führen kann. 

Die orthostatische Synkope kann auftreten, wenn sich eine Person von einer liegenden oder sitzenden Position in eine aufrechte Position (orthostatische Position) begibt. Normalerweise passt sich der Körper schnell an Veränderungen der Position an, indem er den Blutdruck stabilisiert und so sicherstellt, dass ausreichend Blut zum Gehirn gelangt. Bei manchen Menschen ist diese Gegenregulation jedoch gestört, beispielsweise aufgrund bestimmter Medikamente wie Antidepressiva oder Antihypertensiva sowie einiger Grunderkrankungen wie Parkinson oder Diabetes mellitus.

Die kardiale Synkope gilt als Leitsymptom für eine Fehlfunktion des Herzens. Eine der häufigsten Ursachen sind Herzrhythmusstörungen. Bei einer Herzrhythmusstörung schlägt das Herz entweder zu langsam (Bradykardie), zu schnell (Tachykardie) und/oder unregelmäßig, was die Pumpleistung und den Blutausstoß beeinträchtigt. 
Auch andere Herzerkrankungen wie eine hypertrophe Kardiomyopathie (krankhafte Verdickung des Herzmuskels) sowie akute Notfälle wie ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie können eine kardiale Synkope verursachen. Eine rasche Diagnose und eine auf die Ursache abgestimmte Therapie sind bei einer kardialen Synkope entscheidend für den bestmöglichen Krankheitsverlauf.

Eine besondere Verlaufsform ist die konvulsive Synkope, die bei jeder Form der Synkope vorkommen kann. Dabei kommt es zu krampfartigen Bewegungen des Körpers. Hier ist eine sorgfältige ärztliche Diagnose wichtig, um konvulsive Synkopen von epileptischen Anfällen zu unterscheiden.

Diagnostik von Synkopen

Ein plötzlicher Verlust des Bewusstseins, der schnell auftritt und nur kurz anhält, eine nachlassende Muskelspannung sowie eine vollständige spontane Genesung deuten auf eine Synkope hin. Treffen diese Merkmale nicht zu, müssen zunächst andere mögliche Gründe für den Bewusstseinsverlust ausgeschlossen werden, bevor eine Synkopendiagnostik durchgeführt wird.

Die initiale Diagnostik beginnt mit einem ausführlichen ärztlichen Gespräch, in dem die Anamnese (Krankheitsgeschichte) erhoben wird. Anschließend können verschiedene diagnostische Tests durchgeführt werden, um die Ursache der Synkope zu identifizieren. Dazu gehören:

  • Elektrokardiogramm (EKG)
    Das EKG dient der Messung der elektrischen Aktivität des Herzens zur Überprüfung von strukturellen Herzerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen. Die Untersuchung kann in Ruhe (Ruhe-EKG), bei körperlicher Belastung (Belastungs-EKG) oder über einen längeren Zeitraum hinweg (Langzeit-EKG) erfolgen.
  • Echokardiografie
    Die Echokardiografie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens zur Beurteilung von Herzstruktur und Herzfunktion.
  • Kipptischtest
    Der Kipptischtest ist ein spezieller Test, bei dem der*die Betroffene auf einem Tisch fixiert und dann in eine aufrechte Position gekippt wird, um orthostatische Synkopen zu provozieren.
  • Ereignisrekorder
    Ein interner Ereignisrekorder, auch Loop-Recorder genannt, ist ein kleines Gerät, das bei dem*der Betroffenen implantiert wird und kontinuierlich Daten aufzeichnet, um Herzrhythmusstörungen zu erfassen.

Plötzliche Ohnmacht: Was tun?

Wird eine Person in Ihrer Nähe plötzlich ohnmächtig – bleiben Sie ruhig und gehen Sie folgendermaßen vor:


  • Sprechen Sie die betroffene Person an und berühren Sie sie leicht an der Schulter.
  • Überstrecken Sie vorsichtig den Kopf der betroffenen Person nach hinten, um die Atemwege freizuhalten. Überprüfen Sie, ob sich der Brustkorb hebt und senkt, kontrollieren Sie die Atmung.
Überprüfung der Atmung einer liegenden Person

  • Wenn die Person atmet, aber bewusstlos ist, legen Sie sie in die stabile Seitenlage. Wählen Sie im Zweifelsfall den Notruf 112.
Hand hält Telefonhörer

  • Wenn die Person nicht atmet, wählen Sie sofort den Notruf 112 und beginnen Sie umgehend mit der Wiederbelebung (CPR).
Herzdruckmassage

Prävention und Behandlung von Synkopen

Die individuelle Behandlung einer diagnostizierten Synkope hängt von der genauen Ursache und der Schwere der zugrundeliegenden Erkrankung ab. 


Prävention und Behandlung von kardialen Synkopen

Bei Synkopen, die durch eine Bradykardie (langsamer Herzschlag) verursacht werden, ist oft eine Herzschrittmacher-OP  erforderlich. 

Treten die Synkopen als Folge einer Tachykardie (schneller Herzschlag) auf, die das Leben der betroffenen Person gefährdet, werden häufig spezielle Medikamente zur Behandlung eingesetzt. In einigen Fällen jedoch wird eine Katheterablation im Herzen oder die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators (ICD) notwendig, um die Rhythmusstörungen zu kontrollieren. 

Liegt dem Auftreten der Synkopen eine schwerwiegende strukturelle Herzerkrankung zugrunde, beispielsweise eine verengte Aortenklappe oder ein Herztumor, ist oft eine Operation erforderlich. Chronische Krankheiten wie eine Herzmuskelschwäche können zwar durch Medikamente und manchmal durch Operationen besser kontrolliert, jedoch nicht geheilt werden. 

Ist die Synkope im Zusammenhang mit einem akuten Notfall aufgetreten, beispielsweise einem Herzinfarkt oder einer Lungenembolie, erfolgt eine spezielle Behandlung.

Herzmedizin auf höchstem Niveau – die Klinik für Kardiologie in Berlin

Die Abteilung Kardiologie der Johannesstift Diakonie deckt das gesamte Spektrum der Herzmedizin ab. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der katheterbasierten Therapie von Herzrhythmusstörungen sowie Schrittmachertherapie. 
Neben der kompetenten medizinisch-technischen Versorgung liegt unser Fokus auf fürsorglicher Zuwendung und individueller Betreuung. Wir nehmen uns die Zeit, auf die Bedürfnisse unserer Patient*innen einzugehen und legen großen Wert darauf, dass sich diese gut aufgehoben fühlen.
 

Unsere Spezialist*innen

Die Johannesstift Diakonie verfügt über eine herausragende Expertise in der Diagnose und Behandlung von Synkopen. Durch unsere interdisziplinäre Arbeitsweise können wir dem Auftreten von Synkopen schnell und zielgerichtet auf den Grund gehen und gegebenenfalls die Ursachen beheben.

Kontaktperson
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Porträt Dr. med. Ivan Diaz Ramirez
Dr. med. Ivan Diaz Ramirez
Chefarzt
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Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin

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Prof. Dr. med. Heinz Theres
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Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie – Intensivmedizin

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Tel.: 030 81008-500
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FAQs

Eine Synkope ist eine kurze, plötzliche Bewusstlosigkeit, die durch einen plötzlichen Blutdruckabfall und die daraus folgende, vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns entsteht. Die Betroffenen erholen sich schnell und vollständig.

Eine Synkope kann verschiedene Ursachen haben, darunter reflexvermittelte (durch Reize ausgelöste), orthostatische (durch aufrechte Körperhaltung ausgelöste) oder kardiale (durch Herzprobleme bedingte) Faktoren.

Die Diagnose einer Synkope beginnt mit einem ausführlichen ärztlichen Gespräch, in dem die Anamnese erhoben wird. Anschließend können verschiedene diagnostische Tests durchgeführt werden, darunter ein Elektrokardiogramm (EKG), eine Echokardiografie, ein Kipptischtest und ein Ereignisrekorder.

Man sollte ruhig bleiben und die betroffene Person ansprechen und leicht an der Schulter berühren. Den Kopf der betroffenen Person vorsichtig nach hinten überstrecken, um die Atemwege freizuhalten und die Atmung zu überprüfen. Wenn die Person atmet, aber bewusstlos ist, sollte man sie in die stabile Seitenlage legen. Wenn die Person nicht atmet, sollte man sofort den Notruf wählen und mit der Wiederbelebung beginnen.

Die Behandlung einer diagnostizierten Synkope hängt von der genauen Ursache und der Schwere der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Bei Synkopen, die durch eine Bradykardie verursacht werden, ist oft eine Herzschrittmacher-OP erforderlich. Bei Synkopen, die als Folge einer Tachykardie auftreten, werden häufig spezielle Medikamente zur Behandlung eingesetzt. In einigen Fällen kann auch eine Katheterablation im Herzen oder die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators (ICD) notwendig sein.