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Definition von Dyspnoe
Als Dyspnoe (griechisch „dys“: schwer, „pnoia“: atmen) wird das subjektive Gefühl einer unzureichenden oder erschwerten Atmung bezeichnet. Betroffene beschreiben das Symptom oft als Lufthunger, Anstrengung beim Atmen oder sogar als Gefühl des Erstickens.
Ursachen von Dyspnoe – Herz oder Lunge?
Dyspnoe ist ein komplexes Symptom, das durch erhöhte Atemanstrengung, gestörte Kohlendioxidwerte im Blut, Sauerstoffmangel oder andere physiologische Veränderungen hervorgerufen werden kann. Häufig ist es ein Anzeichen für Erkrankungen der Lunge und der Atemwege wie Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Auch Herzerkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenerkrankungen können Atemnot hervorrufen. Darüber hinaus kann Dyspnoe als Reaktion auf verschiedene Reize wie starke Schmerzen auftreten oder psychische Ursachen haben, beispielsweise Stress oder andere seelische Belastungen.
Arten von Dyspnoe
Dyspnoe wird je nach Dauer des Auftretens, Intensität der Beschwerden sowie nach ihrem Auslöser in verschiedene Formen unterteilt.
Akute und chronische Dyspnoe
Eine Dyspnoe kann plötzlich auftreten (akute Dyspnoe) und Zeichen für einen akuten Notfall wie eine Lungenembolie oder ein Herzinfarkt sein. Daher sollte eine akute Dyspnoe unmittelbar medizinisch versorgt werden. Eine chronische Dyspnoe hingegen besteht langfristig oder kann in Schüben auftreten, wie bei Asthma. Sie erfordert eine kontinuierliche Betreuung.
Situationsbedingte Atemnot
- Belastungsdyspnoe bezeichnet Atemnot, die bei körperlicher Anstrengung oder Belastung auftritt und sich in Ruhe normalisiert. Diese Art von Dyspnoe tritt häufig auf bei Menschen mit Asthma oder COPD sowie bei Patient*innen mit Herzinsuffizienz.
- Sprechdyspnoe ist eine Form von Atemnot, die beim Sprechen auftritt. Betroffene haben Schwierigkeiten, ganze Sätze oder einzelne Worte auszusprechen, ohne nach Luft zu ringen oder sich erschöpft zu fühlen.
- Ruhedyspnoe tritt auf, ohne dass die Betroffenen sich körperlich anstrengen oder unter starkem Stress stehen. Diese Art von Dyspnoe ist oft ein Zeichen für eine schwerwiegende Erkrankung der Lunge oder des Herzens.
- Orthopnoe ist die Bezeichnung für eine Form von Dyspnoe, die beim Liegen auftritt und sich verbessert, wenn die betroffene Person aufrecht sitzt.
- Platypnoe ist eine Form von Atemnot, die speziell bei aufrechter Körperhaltung auftritt, also im Sitzen und Stehen.
- Trepopnoe tritt beim Liegen auf der linken Seite auf. Diese Form von Dyspnoe zeigt sich häufig bei Herzerkrankungen.
Schweregrade der Dyspnoe
Zur Erfassung des Schweregrads der Dyspnoe ist eine Klassifikation der New York Heart Association (NYHA) und der World Health Organization (WHO) gängiges Verfahren:
- Grad I: keine Beschwerden bei Alltagsbelastung bei diagnostizierter Herzerkrankung
- Grad II: leichte Beschwerden bei Alltagsbelastung
- Grad III: erhebliche Leistungsminderung bei Alltagsbelastung
- Grad IV: Beschwerden auch in Ruhe
Vorbeugung von Dyspnoe
Die Präventionsmaßnahmen hängen von der Ursache der Atemnot ab. Zum Beispiel kann bei allergischem Asthma bronchiale eine konsequente medikamentöse Therapie die akute Atemnot verhindern. Menschen mit Atemwegs-, Lungen- und Herzerkrankungen können durch den Verzicht auf das Rauchen dazu beitragen, das Symptom zu verhindern oder einer Verschlechterung entgegenzuwirken.
Diagnose von Dyspnoe
Die Diagnose von Dyspnoe beginnt üblicherweise mit einem ausführlichen Gespräch zwischen Ärzt*in und Patient*in, in dem die Anamnese (Krankheitsgeschichte) erhoben wird. Darauf folgt eine gründliche körperliche Untersuchung. In der Regel werden dabei Lunge und Herz abgehorcht und die Atemfrequenz sowie die Sauerstoffsättigung überprüft. Zu den möglicherweise weiteren, erforderlichen Untersuchungen gehören Lungenfunktionstests wie die Spirometrie zur Bewertung der Atemwegsfunktion sowie bildgebende Verfahren, um strukturelle Veränderungen in Lunge und Herz zu identifizieren.
Therapie von Dyspnoe
Die Behandlung der Dyspnoe richtet sich nach der Dauer und Intensität der Beschwerden sowie nach ihrem Auslöser.
Therapie bei akuter Atemnot
Zu den Sofortmaßnahmen beim Auftreten von akuter Atemnot gehören die Verabreichung von Sauerstoff oder spezifischen Medikamenten sowie die Bereitstellung einer unterstützenden Beatmung. Die weitere Behandlung hängt von der jeweiligen Ursache der Dyspnoe ab. In jedem Fall aber ist eine schnelle und angemessene Versorgung entscheidend, um mögliche Komplikationen zu verhindern und das Risiko von dauerhaften Schäden zu reduzieren.
Therapie bei chronischer Atemnot
Die Behandlung von chronischer Dyspnoe kann – je nach der zugrunde liegenden Ursache der Erkrankung – eine Kombination aus verschiedenen therapeutischen Ansätzen umfassen. Häufig werden schmerzlindernde, entzündungshemmende und/oder bronchienerweiternde Medikamente verschrieben, um die Symptome zu lindern und die Atemwege zu erweitern. Begleitend kann eine physiotherapeutische Behandlung die Atemfunktion verbessern und die Bewältigung der Atemnot erleichtern. Im Falle von herzinsuffizienzbedingter chronischer Dyspnoe kann eine gute medikamentöse Einstellung der Herzinsuffizienz die Beschwerden deutlich lindern.
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Unsere Spezialist*innen
Die Johannesstift Diakonie verfügt über eine herausragende Expertise in der Diagnose und Behandlung von Atemnot. Durch unsere interdisziplinäre Arbeitsweise, die Spezialist*innen aus den Bereichen Kardiologie und Pneumologie einbezieht, können wir der Atemnot schnell und zielgerichtet auf den Grund gehen.
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FAQs
Dyspnoe, auch als Atemnot oder Luftnot bekannt, ist das subjektive Gefühl einer unzureichenden oder erschwerten Atmung. Betroffene beschreiben das Symptom oft als Lufthunger, Anstrengung beim Atmen oder sogar als Gefühl des Erstickens.
Dyspnoe ist ein komplexes Symptom, das durch erhöhte Atemanstrengung, gestörte Kohlendioxidwerte im Blut, Sauerstoffmangel oder andere physiologische Veränderungen hervorgerufen werden kann. Es kann ein Anzeichen für Erkrankungen der Lunge und der Atemwege wie Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sein. Auch Herzerkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenerkrankungen können Atemnot hervorrufen.
Dyspnoe wird je nach Dauer des Auftretens, Intensität der Beschwerden sowie nach ihrem Auslöser in verschiedene Formen unterteilt. Es gibt akute und chronische Dyspnoe sowie situationsbedingte Atemnot, die bei körperlicher Anstrengung, beim Sprechen, in Ruhe, beim Liegen oder in aufrechter Körperhaltung auftritt.
Die Diagnose von Dyspnoe beginnt üblicherweise mit einem ausführlichen Gespräch zwischen Ärztin und Patientin, in dem die Anamnese (Krankheitsgeschichte) erhoben wird. Darauf folgt eine gründliche körperliche Untersuchung. In der Regel werden dabei Lunge und Herz abgehorcht und die Atemfrequenz sowie die Sauerstoffsättigung überprüft. Zu den möglicherweise weiteren, erforderlichen Untersuchungen gehören Lungenfunktionstests wie die Spirometrie zur Bewertung der Atemwegsfunktion sowie bildgebende Verfahren, um strukturelle Veränderungen in Lunge und Herz zu identifizieren.
Die Behandlung der Dyspnoe richtet sich nach der Dauer und Intensität der Beschwerden sowie nach ihrem Auslöser. Zu den Sofortmaßnahmen beim Auftreten von akuter Atemnot gehören die Verabreichung von Sauerstoff oder spezifischen Medikamenten sowie die Bereitstellung einer unterstützenden Beatmung. Die Behandlung von chronischer Dyspnoe kann – je nach der zugrunde liegenden Ursache der Erkrankung – eine Kombination aus verschiedenen therapeutischen Ansätzen umfassen.