In Deutschland erhalten jährlich mehr als 500.000 Menschen eine Krebsdiagnose. Dies kann Gefühle von Angst, Verzweiflung und großer Verunsicherung auslösen. Bei einem Verdacht auf eine Krebserkrankung oder bei einer bereits vorliegenden Krebsdiagnose stehen Ihnen die Teams im Martin Luther Krankenhaus menschlich und fachlich zur Seite. Je nach Art und Stadium der Krebserkrankung arbeiten Spezialist*innen der Endoskopie, der Radiologie, der Onkologie, Gynäkologie, Allgemeinchirurgie, der Plastisch-Rekonstruktiven Chirurgie, der Schmerzklinik sowie der Palliativmedizin fachübergreifend zusammen. Zudem werden unsere Patient*innen durch Psychoonkologinnen, Krankenhausseelsorge sowie den Sozialdienst psychosozial begleitet.
Krebsdiagnostik und -therapie heute: immer gezielter und individualisierter
Krebspatientinnen und -patienten profitieren heute von vielen Fortschritten der Krebsforschung aus jüngster Zeit. Neue, zielgerichtete Krebsmedikamente sowie Immuntherapien waren zuletzt wichtige Meilensteine. „Wir lernen immer mehr über die molekularen Mechanismen, die zur Entstehung von Krebs führen können. Diese Erkenntnisse ermöglichen eine gezieltere Diagnostik und letztlich eine immer besser auf die einzelnen Patient*innen und deren Tumorzellen zugeschnittene Behandlung. Die Therapien sind dadurch sowohl wirksamer als auch besser verträglich geworden,“ erklärt Dr. med. Christian Jakob, Leitender Onkologe im Martin Luther Krankenhaus. Für die Betroffenen bedeutet dies oftmals mehr Lebensqualität durch weniger therapie- und krankheitsbedingte Beeinträchtigungen. Die neuen Therapien werden auch von älteren oder schwer beeinträchtigen Patient*innen besser vertragen oder dadurch für sie erst zugänglich. Außerdem verkürzen sich damit Krankenhausaufenthalte und es eröffnen sich mehr Möglichkeiten zur ambulanten Krebstherapie.
Das Martin Luther Krankenhaus hat sich mit Blick auf die neuesten Entwicklungen gut aufgestellt – mit einem neu geformten, hochqualifizierten Onkologie-Team sowie moderner Diagnostik und Therapie nach neuesten wissenschaftlichen Standards. Von der Erstdiagnose bis zur palliativen Versorgung befindet sich alles unter einem Dach. Eine neue ambulante Therapieeinheit für Krebspatient*innen und eine neue Palliativstation sind kurz vor der Fertigstellung.
Krebsfrüherkennung mit Künstlicher Intelligenz
Dank moderner diagnostischer Endoskopie lassen sich Krebsarten wie Darmkrebs, aber auch Magen- und Speiseröhrenkrebs heute früh erkennen. „Vorstufen von Darmkrebs sind gutartige Polypen, die bei einer Darmspiegelung direkt abgetragen werden können. Auf diese Weise lässt sich die Entstehung von Darmkrebs gezielt verhindern", erklärt Dr. med. Angelika Behrens, die als Chefärztin im Kollegialsystem zusammen mit Dr. med. Vera Stiehr die Kliniken für Innere Medizin im Martin Luther Krankenhaus und in der Evangelischen Elisabeth Klinik leitet. „Damit Darmpolypen nicht übersehen werden, benutzen einzelne endoskopische Systeme eine künstliche Intelligenz. Diese erkennen die Polypen und markieren sie für uns im Bild", ergänzt Dr. Stiehr. Liegt bereits eine Krebserkrankung vor, kann der Tumor je nach Art und Stadium ebenfalls über das Endoskop entfernt werden. Zudem können mithilfe der interventionellen Endoskopie auch bei fortgeschrittenen Tumoren Stents gelegt werden, die die Tumore überbrücken und so die Verdauungspassage im Magen-Darm-Trakt und in den Gallengängen aufrechterhalten.
Gynäkologische Krebserkrankungen: höchste Qualität und Sicherheit bei Diagnostik und Therapie
Im Gynäkologischen Krebszentrum im Martin Luther Krankenhaus werden Patientinnen mit Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs sowie Krebs der Scheide und der äußeren Scham behandelt. Das Zentrum ist bereits seit 2010 von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert und bietet damit höchste Qualität und Sicherheit bei der Diagnostik und Therapie nach dem jeweils aktuellen Stand der Wissenschaft. In regelmäßig stattfindenden, interdisziplinären Tumorkonferenzen wird ein auf die Patientin individuell zugeschnittenes Therapiekonzept empfohlen. Ein besonderer Schwerpunkt der Frauenklinik unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Uwe Andreas Ulrich ist die schonende minimalinvasive Chirurgie (Schlüssellochchirurgie). Wenn möglich und medizinisch sinnvoll können Operationen durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, wird mit der Patientin entsprechend ihrer Erkrankung ausführlich besprochen.
Martin Luther Krankenhaus: zwei Brustzentren unter einem Dach
Mit rund 72.000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung von Frauen. Im Martin Luther Krankenhaus finden Betroffene gleich zwei zertifizierte Brustzentren unter einem Dach: das Brustzentrum der Frauenklinik und das Rekonstruktive Brustzentrum der Plastischen Chirurgie. Für die Patientinnen hat dies den Vorteil, dass die Behandlung der Krebserkrankung und der Brustwiederaufbau durch ein gemeinsames Team aus gynäkologisch und plastisch-rekonstruktiv tätigen Ärztinnen und Ärzten erfolgt. „Die gemeinsame Betreuung beginnt bereits mit der Sprechstunde vor der Operation, über die gemeinsam durchgeführte Operation bis zur Betreuung nach erfolgtem Eingriff“, erklärt Dr. med. Ursula Makowiec, Leitende Ärztin des Brustzentrums. Das Team der Rekonstruktiven Brustzentrums unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Ole Goertz ist insbesondere auf den Wiederaufbau der Brust aus Eigengewebe spezialisiert und verfügt über große Erfahrung bei mikrochirurgischen Eingriffen. In jeder Erkrankungsphase werden die Patientinnen auch mit ihren individuellen psychosozialen Bedürfnissen begleitet. Dabei arbeitet das ärztliche Team eng mit den Pflegenden, den Psychoonkologinnen, der Krankenhausseelsorge und dem Sozialdienst zusammen. Zudem hat das Martin Luther Krankenhaus zuletzt sein komplementärmedizinisches Angebot ausgebaut. So haben Brustkrebspatientinnen auch die Möglichkeit, begleitend zur Operation, medikamentösen Therapie und Strahlentherapie komplementäre Verfahren zu nutzen und sich in einer eigenen Sprechstunde darüber zu informieren. „Ziel dieses zusätzlichen Angebots ist es, das Wohlbefinden unserer Patientinnen zu verbessern, damit sie mehr Kraft und Energie für den Alltag haben“, erklärt Dr. Makowiec.
Rekonstruktive Plastische Chirurgie bei Krebs: Von Brustwiederaufbau bis Verhinderung von Amputationen
Die Rekonstruktive Plastische Chirurgie leistet bei allen Krebsarten einen wichtigen Beitrag, bei denen im Zuge der Erkrankung ansonsten ein größerer Defekt entstehen würde, wie zum Beispiel der Verlust einer Brust oder die Amputation eines Beines. „Unser Ziel ist es, einen möglichst normalen sowie ästhetisch ansprechenden Zustand wiederherzustellen. Mit freien Lappenplastiken können wir auch sehr große Defekte nach Tumorentfernung decken und dadurch zum Beispiel Gliedmaßen erhalten. Oftmals können wir auch erst eine Krebsoperation ermöglichen, wenn ein Patient sonst als nicht operabel eingeschätzt wird“, erklärt Prof. Dr. med. Ole Goertz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie im Martin Luther Krankenhaus und in der Evangelischen Elisabeth Klinik.
Am häufigsten kommt sein Team bei Brustkrebs, Hautkrebs und bei Sarkomen zum Einsatz. Sarkome sind bösartige Tumoren, die sich im Muskel-, Fett-, Binde- oder Nervengewebe entwickeln. Bei großen oder ungünstig gelegenen Tumoren besteht für den Operateur die Herausforderung darin, den Tumor zu entfernen und dabei die umliegenden wesentlichen funktionellen Strukturen nicht oder möglichst wenig zu beeinträchtigen. „Die Körperfunktionen sollen möglichst erhalten oder wieder aufgebaut werden. Mit mikrochirurgischen Verfahren sind wir heute in der Lage, Muskeln, Nerven, Haut und Weichgewebe zu verpflanzen und damit die Körperfunktionen meist wieder herzustellen. Für unsere Patient*innen bedeutet dies wichtige Lebensqualität ohne Einschränkung der Sicherheit“, sagt Prof. Goertz.
Prof. Goertz ist als plastisch-rekonstruktiver Tumorchirurg mit Schwerpunkt Sarkome und Muskuloskelettale Tumoren zertifiziert und leitet das zertifizierte Rekonstruktive Brustzentrum. Beim Wiederaufbau der Brust nach Brustkrebs entnimmt er Gewebe vom Bauch, den Oberschenkeln oder dem Gesäß und verpflanzt dieses in die Brust. „Der Brustwiederaufbau mit Eigengewebe ist ein sehr nachhaltiges und gut verträgliches Verfahren, mit dem wir kosmetisch sehr schöne Ergebnisse erzielen.“
Gemeinsam gegen Krebs
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Gynäkologisches Krebszentrum
Chefarzt: Prof. Dr. med. Uwe Andreas Ulrich
Telefon: 030 8955-3311
gynaekologie.martin-luther(at)jsd.de
Brustzentrum
Leitende Ärztin: Dr. med. Ursula Makowiec
Telefon: 030 8955-3344
brustzentrum.martin-luther(at)jsd.de
Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Rekonstruktives Brustzentrum
Chefarzt: Prof. Dr. med. Ole Goertz
Telefon: 030 8955-2511
pc.martin-luther(at)jsd.de
Klinik für Innere Medizin
Chefärztinnen im Kollegialsystem: Dr. med. Angelika Behrens, Dr. med. Vera Stiehr
Telefon: 030 8955-3111
innere.martin-luther(at)jsd.de
Leitender Onkologe: Dr. med. Christian Jakob
Telefon: 030 8955-3111
onkologie.martin-luther(at)jsd.de
Privatklinik für Innere Medizin
Chefarzt: Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hubert Mönnikes
Telefon: 030 8955-73109
privatklinikinnere.martin-luther(at)jsd.de
Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie
Chefarzt: Prof. Dr. med. Jan Langrehr
Telefon: 030 8955-3011
chirurgie.martin-luther(at)jsd.de
Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin
Chefarzt: PD Dr. med. Enrique Lopez Hänninen
Telefon: 030 8955-3411
radiologie.martin-luther(at)jsd.de
Schmerzklinik
Ärztliche Leitung: Dr. med. Julia Bretschneider
Telefon: 030 8955-3575
schmerzklinik.martin-luther(at)jsd.de
Psychoonkologie
Anastasia Matsneva, M.Sc., Psychoonkologin
Fanny Pfahler, Psychologin M.A., Psychoonkologin, Kunsttherapeutin
Angela Tietz, Dipl.-Psychologin, Psychoonkologin, Dipl.-Sozialpädagogin
Telefon: 030 8955-3351
Sozialdienst
Leitung: Dipl.-Päd. Jens Ahuis
Telefon: 030 8955-3853
sozialdienst.martin-luther(at)jsd.de
Krankenhausseelsorge
Pfarrerin Nicole Waberski
Telefon: 030 8955-5520
nicole.waberski(at)jsd.de
Über das Martin Luther Krankenhaus
Das Martin Luther Krankenhaus in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist ein Akut- und Unfallkrankenhaus sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das 1931 gegründete Haus verfügt über 260 Betten. Jährlich werden in den neun Kliniken und seinen zertifizierten Zentren circa 15.000 Patient*innen stationär und 21.000 Patient*innen ambulant versorgt.
Die Behandlungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Brustkrebs / Brustrekonstruktion, Gynäkologische Krebserkrankungen, Chronische Wunden, Diabetes, Gefäßerkrankungen, Herz, Magen / Darm, Gelenke, Rücken, Sport und Unfälle, Schwangerschaft und Geburt.
Das Martin Luther Krankenhaus betreibt gemeinsam mit dem Evangelischen Waldkrankenhaus die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege. Diese fungiert auch als Ausbildungsstätte des Krankenhauses.
Über die Johannesstift Diakonie
Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 10.400 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:
- Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
- Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
- Behindertenhilfe
- Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
- Arbeit, Beschäftigung und Soziales
- Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
- Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen