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Johannesstift Diakonie
Von der Katastrophe zum Vorbild

Von der Katastrophe zum Vorbild

Am Tag der Pflege gibt Pflegefachkraft Anke Lindow einen ganz persönlichen Einblick in ihren beruflichen Werdegang. Seit 20 Jahren ist sie bei der Klinik Amsee tätig und hat sich von einer „mittleren Katastrophe“ in der Ausbildung zum Vorbild vieler Pflegeschüler*innen entwickelt. Als Praxisanleiterin begleitet sie seit 17 Jahren in enger Teamarbeit die Auszubildenden in der Pflege.

Lächelnde Pflegerin in Berufskleidung zeigt auf Lunge eines anatomischen Modells
Datum2023-05-12
EinrichtungKlinik Amsee

Als Anke Lindow während ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei ihrer ersten Prüfung zu hören bekommt, sie würde sich von einer mittleren Katastrophe langsam zu einer guten Krankenschwester entwickeln, war sie schockiert. Nach 20 Jahren Berufserfahrung weiß sie sehr genau, was ihre Ausbilderin damals meinte und schätzt sich rückblickend selbst so ein. Als langjährige Praxisanleiterin der Lungenfachklinik am Tiefwarensee lässt sie diese Erinnerung sowie ihre Erfahrungen aus 17 Jahren Intensivpflege in die Ausbildung des Pflegenachwuchses mit einfließen.

„Heute verstehe ich, warum ich damals als mittlere Katastrophe wahrgenommen wurde. Wer als junger Mensch frisch aus der Schule kommt und plötzlich fremde Menschen wäscht und pflegt, ist natürlich zu Beginn oft sehr zaghaft oder zurückhaltend“, beschreibt die Krankenschwester den Ausbildungsstart in der Pflege. „Zu Beginn weißt du nichts und traust dich auch fast nichts“, ergänzt sie. Das komme erst mit der Zeit und irgendwann ist es ganz normal, erklärt die Praxisanleiterin verständnisvoll. Es gäbe auch Schüler*innen, die ihre Ausbildung zur/m Pflegefachfrau/mann, wie sie heute heißt, nach den ersten Praxiseinsätzen abbrechen, doch die meisten Auszubildenden nehmen sehr schnell die Dankbarkeit und Wertschätzung der Patient*innen wahr und gehen wie Anke Lindow mit Begeisterung in ihrem Wunschberuf auf. 

Während Ihrer Pflegeausbildung durchlief sie verschiedene Bereiche der Klinik Amsee, absolvierte externe Praktika beim MEDICLIN Müritz-Klinikum sowie in verschiedenen Pflegeheimen, bevor sie ihre praktische Prüfung in der Onkologie der Lungenfachklinik bestand. „Damals gab es nur eine/n Schüler/in pro Jahrgang. Jetzt haben wir jedes Jahr acht bis zehn eigene Pflegeschüler*innen und zusätzlich externe Azubis über einen Kooperationsvertrag“, vergleicht Lindow. Die Anzahl der Schüler*innen sei für ein kleines Krankenhaus im Verhältnis zu einem großen Klinikum recht hoch, sichere jedoch den Fachkräftenachwuchs des Standorts und der Region. Seit 17 Jahren hat sie mit dem gesamten Team der Klinik Amsee zahlreiche Pflegeschüler*innen erfolgreich durch die anspruchsvolle Ausbildung begleitet. Viele davon sind wie Lindow geblieben und schätzen die familiäre Zusammenarbeit in der Fachklinik.

Pflegedirektorin Margitta Cleemann ist der Klinik Amsee ebenfalls seit vielen Jahren verbunden und kennt das Haus seit ihrer Ausbildung. Am Tag der Pflege gibt sie zusammen mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Klinik, PD Dr. med. Christoph Schäper, sowie dem Geschäftsführer Martin Grenz ein Frühstück für alle Mitarbeitenden der Klinik aus. „Es heißt zwar Tag der Pflege, doch es ist die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit, die zum Behandlungserfolg und zur Patientenzufriedenheit führt“, macht Cleemann deutlich. Daher bekommen am 12. Mai alle Kolleginnen und Kollegen zum Frühstück noch ein kleines Geschenk überreicht. „Wir pflegen täglich unsere Patient*innen. Für uns als Klinikdirektion gehört die Pflege des Personals mit dazu. Den Tag der Pflege nehmen wir zum Anlass unseren Mitarbeitenden unseren ausdrücklichen Dank auszusprechen“, erklärt die Pflegedirektorin. 

Weitere Informationen zur Ausbildung in der Klinik Amsee und den externen Praxiseinsätzen finden Sie hier. Der theoretische Teil der Ausbildung wird im Blockunterricht am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum Waren (RBB) erlernt.

Über die Klinik Amsee

Die Klinik Amsee, ein Unternehmen der Johannesstift-Diakonie, ist akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock. Die 1922 als Lungenheilstätte in Waren (Müritz) gegründete hochspezialisierte Lungenfachklinik mit 50 Betten behandelt jährlich rund 3.500 Patient*innen stationär. Hand in Hand geht ambulante und stationäre Versorgung durch Kooperation mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Waren (Müritz).

Die medizinischen Schwerpunkte umfassen die Allgemeine Pneumologie und die Intensivmedizin, deren Fokus in der Beatmungsentwöhnung (Weaning) liegt. Seit 2024 ist die Klinik Amsee zertifiziertes Weaningzentrum. Weiterhin zählen die Onkologie, die palliativmedizinische Komplexbehandlung sowie die Schlafmedizin zum Leistungsspektrum des Hauses. Die Klinik Amsee betreibt in enger Kooperation mit der Evangelischen Lungenklinik Berlin, MEDICLIN Müritz-Klinikum und dem Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum das Netzwerk Lungenzentrum Mecklenburgische Seenplatte. Für das Einzugsgebiet Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und nördliches Brandenburg erfüllt die Klinik Amsee einen überregionalen Versorgungsauftrag.

 

Über die Johannesstift Diakonie

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 10.793 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

  • Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
  • Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
  • Behindertenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Arbeit, Beschäftigung und Soziales
  • Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
  • Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen