Endoprothetik ist Teamwork
Im Evangelischen Krankenhaus Hubertus arbeiten Expert*innen verschiedener Fachbereiche eng zusammen, um Ihnen eine speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Versorgung zu garantieren. Wir legen Wert auf eine ausführliche Beratung und begleiten Sie dank unseres Besttrack-Konzeptes von der prästationären Phase über die Operation bis hin zur Nachsorge mit vielfältigen Therapieangeboten, die Ihnen den Umgang mit einem künstlichen Gelenk bereits kurz nach der OP erleichtern.
Mit dem Besttrack-Konzept zum künstlichen Gelenk
Die endoprothetische Versorgung (künstlicher Gelenkersatz) des Hüft- und Kniegelenks inklusive Wechseloperationen gehört zu den Behandlungsschwerpunkten unserer Klinik. Im zertifizierten Endoprothetikzentrum arbeiten Spezialist*innen der Kliniken für Orthopädie/Unfallchirurgie und Sportmedizin, Anästhesie und Intensivmedizin, Radiologie und Geriatrie Hand in Hand, um bei der Behandlung zu jeder Zeit auf Ihre persönlichen Bedürfnisse einzugehen.
Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Safi Khalil, Chefarzt der Klinik für Orthopädie/Unfallchirurgie und Sportmedizin, entstand 2022 das Besttrack-Verfahren. In Zusammenarbeit mit allen an Ihrem Aufenthalt beteiligten Kolleg*innen – von der Physiotherapie, dem Sozialdienst über die Pflege bis hin zur Verwaltung – ist ein Konzept entstanden, das die Sicherheit, die Performance und den Komfort für Patient*innen optimiert und fortlaufend verbessert.
Dahingehend werden alle Behandlungsprozesse, aber auch Aspekte, die Ihnen den Aufenthalt in unserem Krankenhaus so sicher und angenehm wie möglich machen sollen, im Rahmen regelmäßiger Treffen der multiprofessionellen Besttrack-Projektgruppe bewertet und weiterentwickelt. Besonders wichtig ist uns der Teamgedanke und Zusammenhalt aller an Ihrer Versorgung beteiligten Mitarbeitenden. Dies beinhaltet die Förderung der interdisziplinären sowie interprofessionellen Zusammenarbeit in einem eigenen internen Projekt namens „Teamplayer“.
Projekt Team- player in der rbb Abendschau
Ablauf Ihrer Behandlung
Bei Gelenkproblemen ist das sorgfältige und genaue Abwägen zwischen einer Operation und der Möglichkeit einer konservativen Behandlung (Physiotherapie, Medikamente) besonders wichtig.
In unseren Sprechstunden berät Sie unser Expertenteam und erläutert die Vor- und Nachteile der verschiedenen Therapiemöglichkeiten.
Ihr Termin für ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk ist gekommen. Dieser Tag sieht je nach Operationszeitpunkt beispielsweise so aus:
Ihre Aufnahme in das Krankenhaus erfolgt individuell am Tag der Operation - abhängig vom geplanten Beginn des Eingriffs.
09:15 Uhr: Wenn Sie sich nicht krank fühlen, können Sie selber zum OP-Saal laufen – begleitet von einer Pflegekraft. Das stabilisiert den Kreislauf und schafft mentale Stärke. Erst vor dem OP-Saal legen Sie sich zur Vorbereitung auf die Operation in ein entsprechendes Bett. Hilfsmittel wie eine Brille können sie natürlich bis in den OP verwenden. Die Kolleg*innen der Klinik für Anästhesie stellen eine sichere Verwahrung Ihrer persönlichen Gegenstände während des Eingriffs sicher.
10:00 Uhr: Die Operation führen wir muskel- und weichteilschonend (minimalinvasiv) durch. Dabei stimmen wir die Narkose behutsam auf Ihre persönlichen Besonderheiten ab, um eine möglichst kurze Aufwachzeit zu gewährleisten. Das Ziel: so viel Narkose wie nötig, so wenig wie möglich.
11:00 Uhr: Im Aufwachraum sorgen wir und Sie für gute Kreislaufverhältnisse. Sie erhalten kleine Speisen und Getränke, die Ihren Kreislauf wieder in Schwung bringen. Bei unseren Patient*innen sind Kaffee und Wassereis sehr beliebt.
13:00 bis 15:00 Uhr: Schon während der Operation setzen wir eine lokale Betäubung (Lokalanästhesie) ein, die Ihnen nach der OP schmerzfreie Bewegungen ermöglicht. Begleitet von unseren Physiotherapeut*innen gehen Sie die ersten Schritte.
Ziel dieses Tages ist, dass Sie erste Schritte in Begleitung gehen, sich ankleiden sowie auf die Toilette gehen können. Am Tag nach der Operation können Sie in der Regel eigenständig Ihre Körperpflege und Ihren Tagesablauf durchführen.
Ab dem vierten Tag nach der Operation können Sie unsere Klinik zur Reha-Maßnahme verlassen. Sie können zwischen ambulanter und stationärer Anschlussheilbehandlung wählen oder auch eine geriatrische Komplexbehandlung in unserem Hause wahrnehmen.
Die Entlassung planen alle beteiligten Fachgruppen mit Ihnen gemeinsam bereits vor der Aufnahme ins Krankenhaus. Durch die rechtzeitige Planung vermeiden wir Verzögerungen im Behandlungsablauf.
Besttrack Therapie- angebote
BestTrack proAKTIV – aktivieren-kräftigen-trainieren-individuell-verbessern
Um schnell und sicher in ein schmerzfreies Leben nach der Operation zu starten ist es uns besonders wichtig, Ihre Eigenmotivation und selbsständige, proaktive Teilnahme an unserem physiotherapeutischen Behandlungskonzept zu fördern. Dahingehend erstellen die Kolleg*innen der Abteilung für Physiotherapie einen an Ihre Bedürfnisse sowie Ansprüche angepassten Therapieplan der Ihr eigenständiges Training koordiniert. Ihre Fortschritte werden täglich überprüft und das Behandlungskonzept wird Ihren Fortschritten angepasst.
Im Rahmen des Besttrack-Programms bieten wir Ihnen Prähabilitation durch physiotherapeutisches Training VOR der Operation an.
Besonders wichtig für eine erfolgreiche Prothesenversorgung ist Ihre individuelle Vorbereitung. Dahingehend haben sie bereits vor der geplanten Operation an ein bis zwei Terminen die Möglichkeit zum physiotherapeutisch angeleiteten Training. Ziel ist es, Sie mit folgenden Übungen bestmöglich auf das Bewegungshandling nach der Operation vorzubereiten:
- Erlernen von hüft- und kniegerechtem Alltagsverhalten
- Transferübungen ohne Rotationsbewegungen und Scherkräfte
- Training des Ganges an Unterarmgehstützen sowie Treppentraining
- Durchführung aktiver Bewegungsübungen zur Kräftigung und Vermeidung von Schon- und Ausweichbewegungen
- Förderung einer symmetrischen Körperbelastung und Haltungsschulung
- Erlernen gelenkschonender Übungen, die in der frühen Mobilisationsphase nach der Operation aufgegriffen werden können
- Abbau von Ängsten und Befähigung zur aktiven Gestaltung und frühen Selbständigkeit
Wir legen Wert darauf, Ihre Eigenmotorik und Mobilität gezielt zu erhalten und zu fördern sowie Ihnen ein Höchstmaß an Eigenständigkeit zu ermöglichen. Daher entscheiden Sie selbst, ob Sie mit dem Krankenbett zu Ihrer OP geschoben werden möchten oder zu Fuß bis in den OP-Saal laufen wollen.
Ablauf
- Unsere Mitarbeitenden erfragen im Rahmen des OP-Vorbereitungstages, ob Sie gern zu Fuß in den OP-Saal laufen möchten. Ihre Akte wird entsprechend gekennzeichnet. Die Entscheidung können Sie jederzeit widerrufen.
- Vor der Operation erfassen wir Ihre Kreislaufparameter, um sicherzustellen, dass dem Gang zum OP nichts im Wege steht.
- Auf Ihrem Weg zu Fuß in den OP begleitet Sie eine*r unserer Mitarbeitenden. Ihr Bett wird gleichzeitig mitgenommen.
- Hilfsmittel, wie Ihre Brille, Hörgeräte oder Zahnprothesen, legen Sie erst im OP-Bereich ab.
- Im OP-Saal empfängt Sie unser multiprofessionelles Team. Die Höhe des OP-Tisches kann so angepasst werden, dass Sie eigenständig darauf Platz nehmen können.
Für wen eignet sich der Gang zum OP?
Der eigenständige Gang zum OP hält Sie im Krankenhausalltag nicht nur in Bewegung, sondern kann dabei helfen, die mögliche Nervosität vor dem Eingriff zu reduzieren – denn Sie gestalten die Minuten vor der Operation aktiv mit. Voraussetzungen für das Laufen zum OP sind neben ihrer Eigenmotivation bestimmte medizinische Parameter, beispielsweise ein stabiler Kreislauf und keine starken Schmerzen. Dies behalten wir gemeinsam mit Ihnen sorgfältig im Blick, denn Ihre Sicherheit steht für uns an oberster Stelle.
Eine große Besonderheit unseres Krankenhauses ist das hauseigene Bewegungsbad.
Im Rahmen der postoperativen Betreuung können Patient*innen im Wasser unter verringertem Eigengewicht lernen, ihre Endoprothese voll zu belasten. Dies stärkt die Muskulatur, fördert den Lymphfluss und hilft dabei, anfängliche Bewegungsunsicherheiten abzubauen.
Ablauf
Nach der geplanten endoprothetischen Versorgung absolvieren Sie zunächst erste Übungen auf der Station unter Anleitung unserer speziell geschulten Kolleg*innen der Abteilung für Physiotherapie. Die physiotherapeutische Nachbehandlung im Bewegungsbad beginnt vier bis sechs Tage nach der Operation. Eine Einheit dauert 30 Minuten und erfolgt in Kleingruppen von bis zu drei Patient*innen.
Für wen ist die Therapie geeignet?
Das Training im Bewegungsbad fördert die schnelle und schonende Mobilisierung von Patient*innen nach einer minimalinvasiven Gelenkersatz-Operation. Dank wasserdichter und sicherer Verbandsmaterialien besteht für die Wundheilung kein Risiko. Nicht geeignet ist das Training im Bewegungsbad für Nichtschwimmer sowie bei bestimmten Nebenerkrankungen.
Im Anschluss an die Operation werden sie nach einer individuellen Einführung durch die Kolleg*innen der Abteilung für Physiotherapie mit modernsten Geräten in Ihrem Training unterstützt. Hierzu zählen unter anderem der NuStep Ganzkörpertrainer (Kombination aus Liegefahrrad, Crosstrainer und Stepper) und der Pixformance Therapiespiegel - ein digitaler Fitnesstrainer bzw. Therapeut, welcher Ihnen individualisierte Übungen vorgibt und Ihre Ausführung in Echtzeit korrigiert.
Die sichere Mobilisation in Ihrem täglichen Umfeld erlernen Sie in unserem Therapiegarten sowie unserem Indoor Trainingsparcours. Durch Lauf- und Bewegungsübungen auf verschiedenen Untergrundbelägen sowie Schrägen und Hindernissen üben Sie, sich sicher zu bewegen. Dadurch schaffen sie Vertrauen in Ihr neues Gelenk und Ihre eigenständige Mobilität.
Sprechstunden, prästationär
Sprechstunden
Evangelisches Krankenhaus Hubertus - Spanische Allee 10-14, 14129 Berlin
Sprechstunden erfolgen täglich nach vorheriger Terminvereinbarung.
- Privatsprechstunde
- Endoprothetische Sprechstunde (Hüft- & Kniegelenk/Wechselendoprothetik)
- Traumatologische Sprechstunde (gelenkerhaltende Chirurgie Hüft- & Kniegelenk)
- Fußsprechstunde
- Sportorthopädische Sprechstunde (Arthroskopie Schulter, Knie, Sprunggelenk)
- BG-Sprechstunde (Arbeitsunfälle)
Terminvereinbarung
Erreichbarkeit
Montag | 08:00–15:00 Uhr |
Dienstag | 08:00–15:00 Uhr |
Mittwoch | 08:00–15:00 Uhr |
Donnerstag | 08:00–15:00 Uhr |
Freitag | 08:00–15:00 Uhr |