Unsere Facharztpraxis
Die Facharztpraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (KJPP) in den Räumlichkeiten des Evangelischen Krankenhauses Paul Gerhardt Stift in Lutherstadt Wittenberg ist Anlaufstelle für die Diagnostik, Indikationsstellung und Behandlung bei psychischen, psychosomatischen und Verhaltensproblemen von Kindern und Jugendlichen bis zum 21. Lebensjahr.
Unsere Leistungen
- fachspezifische Diagnostik, Beratung und Behandlung
- Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting
- Familientherapie
- Entspannungs- und Konzentrationstechniken
- Zusammenarbeit mit den Familien, Kitas, Schulen, der Jugendhilfe, anderen therapeutischen Einrichtungen, Ämtern und Behörden – bei Bedarf auch außerhalb der Praxis
- Vor- und Nachbereitung von klinischen Behandlungen oder von Fremdunterbringungen in der Jugendhilfe (Pflegefamilien, Wohngruppen, Kinderheime)
- Krisenintervention im Falle akuter psychischer Probleme, so weit sie einer ambulanten Behandlung zugänglich sind (keine unmittelbare Selbst- und/oder Fremdgefährdung!)
- konsiliarische kinder- und jugendpsychiatrische Beratung anderer medizinisch-therapeutischer Berufsgruppen wie Kinder- und Jugendmedizin u.a.
- medikamentöse Behandlungen und ihre Verlaufskontrolle
- ggf. Verordnungen anderer Untersuchungs- und Behandlungsverfahren sowie Überweisungen
- Ausstellung von Rezepten, Stellungnahmen und ggf. Gutachten
- in bestimmten Fällen auch aufsuchende Arbeit mit Hausbesuchen, Teilnahme an Konferenzen und Besprechungen im Rahmen der Sozialpsychiatrie-Vereinbarung (KV) möglich
Aus den diagnostischen Erkenntnissen, zu denen nicht allein standardisierte psychologische Tests und Fragebögen gehören, sondern immer auch die Beschäftigung mit der jeweiligen Vorgeschichte und häufig auch mit zusätzlichen Angaben außenstehender Personen (z.B. Kita, Schule, Geschwister) und vor allem die geschulte Verhaltensbeobachtung in der Untersuchungssituation, gewinnen wir Erkenntnisse, die wir im gemeinsamen Auswertungsgespräch mit einander erörtern. Daraus können sich wichtige Hinweise für die mögliche Behandlung (z.B. Psychotherapie) oder auch für sozialpsychiatrische Interventionen ergeben (z.B. ein spezielles Förderprogramm, Umschulung, Einleitung von Jugendhilfemaßnahmen). Die Diagnostik soll deshalb am Anfang jedes Behandlungsprozesses stehen.
- Diagnostik der intellektuellen Fähigkeiten, individueller Stärken und Schwächen
- Diagnostik von Persönlichkeitsbesonderheiten und psychischen Störungsmustern
- Diagnostik von speziellen Symptomen, Störungsmustern oder Syndromen sowie
- Diagnostik von Konzentrationsvermögen und Aufmerksamkeit
- Diagnostik von Beziehungs- und Familienproblemen
In unserer Praxis sollen keine Krankheiten behandelt werden, sondern Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (bis 21 Jahre) in ihren jeweiligen Lebenssituationen und den sozialen Beziehungen, die für sie wichtig sind. Wir versuchen immer, den ganzen Menschen und sein inneres wie äußeres Umfeld in seiner individuellen und familiären Entwicklung zu sehen. Anhand der oftmals im Vordergrund stehenden Symptome lassen sich Krankheits- oder Störungsbilder von einander abgrenzen, deren Behandlung von den Krankenversicherungen übernommen wird, wenn ihr Ausmaß und das daraus resultierende Leiden ein bestimmtes Maß annimmt (Klassifikation nach ICD). Dazu gehören bei uns zum Beispiel:
- emotionale und affektive Störungen wie Angst, Depression u.a. sowie neurotische Störungen (Kontakt- und Beziehungsfähigkeit) und schwerwiegende Partnerschaftskonflikte
- psychosomatische Erkrankungen wie Essstörungen, Ausscheidungsstörungen, chronische Schmerzstörungen, körperliche Krankheiten oder Funktionsstörungen mit seelischer Komponente, Selbstverletzungen u.a.
- Konzentrations- und Leistungsstörungen wie ADS, ADHS, Intelligenzbeeinträchtigungen, Teilleistungsstörungen wie LRS oder Dyskalkulie, schulische Leistungsprobleme u.a.
- Störungen des Sozialverhaltens wie übermäßige Aggressivität, grenzverletzendes Verhalten, Delinquenz u.a.
- Anpassungsstörungen nach belastenden Erlebnissen und Traumafolgestörungen wie Depressive Anpassungsstörung, Posttraumatische Belastungsstörung u.a.
- komplexe Folgen von Kindesmisshandlung
- Bindungsstörungen sowie Folgen von Entwurzelung und Migration
- Entwicklungsstörungen wie Autismus bzw. Autismusspektrumstörungen, Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD), Reifungsstörungen umschriebener Funktionen u.a.
- Störungen der Persönlichkeitsentwicklung wie abhängige oder ängstliche Persönlichkeitsstörung, Borderline-Persönlichkeitsstörung u.a.
- Probleme beim Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter (Adoleszenzkrisen)
- suchtartiges Verhalten von schädlichem Konsum bis zur Abhängigkeit wie Substanzmissbrauch, übermäßiger Medien-, Internet- und Spielkonsum u.a.
- Schulabsentismus (anhaltendes Versäumen von Unterricht)
- Störungen des familiären Zusammenlebens, wenn die Kinder dadurch psychisch belastet sind
- und weitere Störungsbilder.
Erstvorstellung
Wir benötigen zur Erstvorstellung von Patient*innen die Chipkarte der Krankenversicherung zum Anlegen eines Ambulanzstammblatts, die in jedem neuen Quartal nochmals eingelesen werden muss. Darüber hinaus bitten wir um das Vorlegen des gelben U-Heftes, von Einschätzungen und Beurteilungen aus Kita und Schule (Zeugnisse) sowie von Untersuchungs- und Behandlungsberichten, soweit sie Ihnen vorliegen.
Sie erleichtern uns die Vorbereitung auf das Erstgespräch, wenn Sie bereits bei der persönlichen oder telefonischen Anmeldung einige Angaben zu Person, Angehörigen und zum Störungsbild des betreffenden Kindes/Jugendlichen machen würden – auch um die Dringlichkeit besser einschätzen zu können.
Alternativ können Sie unseren Anmeldebogen online ausfüllen pder als PDF-Datei herunterladen und uns ausgefüllt per E-Mail an kjpp.mvz-wittenberg(at)jsd.de zurückschicken.
Zum Kennenlernen der künftigen Patient*innen und ihrer Lebenssituation gehört immer auch die jeweilige Vorgeschichte, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie nach Möglichkeit besonders umfassend als „Biographische Anamnese“ erhoben werden sollte. Das heißt, dass uns nicht nur Angaben zu der besonderen Problematik interessieren, die zur Klärung oder Behandlung führt, sondern auch die medizinische und soziale Entwicklung sowie das Familienleben, das für Kinder natürlich von besonderer Bedeutung ist. Dies kann manchmal noch zusätzlichen Zeitaufwand auch für die erwachsenen Bezugspersonen bedeuten – und ist oft mit einigem Nachdenken über die jeweiligen Zusammenhänge verbunden. Es wäre schön, wenn Sie dies nicht als weitere Belastung, sondern möglichst als Teil der Behandlungsvorbereitung sehen könnten. Dies kommt in jedem Fall allein schon durch die Intensität der Aufmerksamkeit für die Situation Ihres Kindes unseren künftigen Patient*innen zugute!
Wir hoffen, dass wir mit unseren Angeboten, unserem Wissen und der Erfahrung dazu beitragen können, dass Beschwerden abgebaut werden können und das weitere Leben glücklicher verläuft. Wir gehen davon aus, dass alle auftretenden Symptome einen bestimmten Grund haben, der oft mit Bindungsproblemen oder Entwicklungsschwierigkeiten der Kinder und Konflikten ihrer Bezugspersonen zusammen hängt, deren Lösung einen Prozess von Erkennen und Verarbeiten erfordert. Die dafür erforderlichen Angaben werden wir sorgfältig und vertraulich behandeln und die notwendige Schweigepflicht wahren. Konflikte sind dennoch unvermeidbar und sollten uns zu guten, entwicklungsfördernden Lösungen führen.
Anmeldung zur Sprechstunde
Die Anmeldung neuer Patient*innen kann auf verschiedenen Wegen durch Haus- und Kinderärzt*innen oder Psychotherapeut*innen, aber auch selbstständig ohne Überweisungsschein erfolgen, wobei wir uns bemühen, die Dringlichkeit des Anliegens angemessen zu berücksichtigen. Dies kann auch bedeuten, dass im Falle einer akuten Selbst- oder Fremdgefährdung oder in anderen Situationen evtl. keine Vorstellung in der Praxis erfolgen kann, sondern primär eine voll- oder teilstationäre klinische Behandlung in Frage kommt. Hierzu werden wir die Betroffenen und ihre Angehörigen nach Möglichkeit umfassend beraten und sie unterstützen.
Unsere Sprechstunde
Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Die Anmeldung kann telefonisch oder per E-Mail erfolgen.
Terminvereinbarung
Sprechzeiten
Montag | 09:00–12:00 Uhr 13:00–17:00 Uhr |
Dienstag | 09:00–12:00 Uhr 13:00–19:00 Uhr |
Mittwoch | 09:00–12:00 Uhr Nach Vereinbarung |
Donnerstag | 09:00–12:00 Uhr 13:00–19:00 Uhr |
Freitag | Nach Vereinbarung |